Studie zeigt: Startups mit Marken- und Patentanmeldun­gen​ sind 10-mal erfolgreicher in Finanzierungsrunden

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​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​veröffentlicht am 25. Juli 2024 | Lesedauer ca. 3 Minuten
Markenanmeldungen sind wahre Finanzierungs-Booster. Das zeigt eine Studie des europäischen Markenamtes (EUIPO) und des europäischen Patentamtes (EPO)[1], die im Oktober 2023 veröffentlicht wurde. Danach haben Marken- und Patentanmel­dungen erheblichen Einfluss auf den Erfolg von Finanzierungsrunden.


​Nach der Studie haben durchschnittlich 29 Prozent der europäischen Startups geistige Eigentumsrechte (IP-Rechte) angemeldet. Dabei gibt es allerdings erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Industriesektoren. Insbesondere verfügen besonders viele (fast 50 Prozent) Biotechnologie-Unternehmen über IP-Rechte. Auch in der Wissenschaft und Technik, dem Gesundheitsweisen und dem verarbeitenden Gewerbe gibt es viele Schutz­rechtseintragungen. Zwischen 36 Prozent und 40 Prozent von ihnen besitzen Markenrechte.  
 

Schutzrechtsanmeldungen als Finanzierungs-Booster

Die Sicherung von Investitionen in der Frühphase der Unternehmensgründung stellt oftmals eine Hürde für Startups dar, Produkte zu entwickeln und sich am Markt zu behaupten. Die Studie der EUIPO und EPO zeigt, dass die Einreichung von Patent- und Markenanmeldungen in der Seed- oder frühen Wachstumsphase mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer anschließenden Venture Capital (VC)-Finanzierung verbunden ist:
In der Frühphase ist die Finanzierungswahrscheinlichkeit für Start-ups, die Marken anmelden 4,3-mal höher. Startups, die sowohl Marken als auch Patente angemeldet haben, weisen in der Frühphase sogar eine 10-mal höhere Finanzierungswahrscheinlichkeit auf.
 
Die Einreichung von europäischen IP-Rechtsanmeldungen ist sogar mit einer noch höheren Wahrscheinlichkeit einer anschließenden Finanzierung für Startups verbunden. Dies kann bereits in der Seed-Phase beobachtet werden und ist in der frühen Wachstumsphase besonders ausgeprägt. Startups mit einer EU-Markenanmel­dung haben eine 6,1-mal höhere Wahrscheinlichkeit, eine Frühphasenfinanzierung zu erhalten, während die Wahrscheinlichkeit bei denjenigen, die „nur“ eine nationale Marke angemeldet haben, lediglich 2,8-fach so hoch ist.
 

Schutzrechtsanmeldungen als Exit-Booster

Auch auf Exits wirken sich Schutzrechtsanmeldungen sichtbar aus: Die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Ausstiegs für Investoren erhöht sich um mehr als das Doppelte, wenn Marken angemeldet wurden. Noch höher wird die Wahrscheinlichkeit, wenn sowohl Marken als auch Patente angemeldet wurden. Und auch hier punk­ten europäische Anmeldungen besser als nationale Anmeldungen.
 

Schutzrechtsanmeldungen als Einnahmesteigerung

Eine weitere Studie von EUIPO und EPO aus dem Jahre 2021[2] zeigt außerdem, dass Unternehmen, die Inhaber von Rechten des geistigen Eigentums sind, 20 Prozent höhere Einnahmen pro Mitarbeiter verzeichnen als Unternehmen ohne Rechte des geistigen Eigentums. Nach Korrektur relevanter Faktoren wie Wirtschaftszweig, Unternehmensgröße und Land steigt der Wert dieser Mehreinnahmen auf 55 Prozent und bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch höher. Etwa 60 Prozent der großen Unternehmen besitzen Rechte des geistigen Eigentums, so die Studie. Wenngleich weniger als 9 Prozent der kleinen Unternehmen Rechte des geistigen Eigentums innehaben, sind die Einnahmen pro Mitarbeiter dieser Unternehmen um 68 Prozent höher als bei Unternehmen ohne Rechte des geistigen Eigentums.
 
Diese Studie hat außerdem ergeben, dass Unternehmen, die Inhaber von Rechten des geistigen Eigentums sind, durchschnittlich um 19 Prozent höhere Gehälter als Unternehmen zahlen, die nicht Inhaber solcher Rechte sind.

Marken als unschätzbarer Unternehmenswert

Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, die eigene Marke frühzeitig schützen zu lassen, um sich Finanzierungen zu sichern. Doch auch aus anderen Gründen stellen eingetragene Marken einen unschätzbaren Unternehmens­wert dar. Sie ermöglichen die Identifikation mit dem Unternehmen, die Unterscheidung von anderen Unterneh­men und bieten Entscheidungssicherheit für (potentielle) Kunden und Vertragspartner. Eine etablierte Marke schafft Vertrauen und Loyalität.
 
Weiterhin führt die Eintragung einer Marke in einem Markenregister zu einem sicheren Schutz. Eintragungsur­kunde und Registerauszug dienen als Nachweis der Markeninhaberschaft. Durch sie lässt sich das Anmelde­datum der Marke gegenüber jüngeren Marken einfach nachweisen. Außerdem können eingetragene Marken mit dem ®-Symbol gekennzeichnet werden, einem Hinweis für Dritte auf eine Registermarke.
 
Mit der Eintragung erwirbt der Inhaber das ausschließliche Recht, über die Marke für die geschützten Waren und/oder Dienstleistungen zu verfügen und Dritten die markenmäßige Benutzung einer mit der Marke identi​­schen oder verwechselbar ähnlichen Kennzeichnung zu untersagen. Werden Markenrechte vorsätzlich oder fahrlässig verletzt, stehen dem Markeninhaber Ansprüche auf Unterlassung und unter Umständen Schadens​­ersatz zu.

Professionelle Markenbetreuung von Beginn an wichtig

Weil IP-Schutzrechte für Startups (und nicht nur diese) von entscheidender Bedeutung für ihren wirtschaftli­chen Erfolg sind, sind Sie gut beraten, von Beginn an auf die richtige Schutzstrategie zu setzen. Nur mit einer passenden Anmelde-Strategie kann sichergestellt werden, dass das geistige Eigentum und die Marken von Unternehmen gut abgesichert sind. Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung und können Sie unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu Ihrer Brand und IP Protection zu geben​.
 


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