Teil 5 unserer Mediationsreihe: Wie erreiche und erhalte ich den perfekten Konflikt?

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veröffentlicht am 31. Oktober 2023


Eine Mediation kommt oft dann ins Spiel, wenn ein durchaus bereits starker und verhärteter Konflikt beigelegt werden soll. Doch wie genau kann man die Konfliktbeilegung eigentlich verhindern? Lernen Sie die Top 5 Verhaltensweisen kennen, mit denen die Konfliktaufrechterhaltung – wenn nicht gar Konfliktsteigerung – in jedem Fall gelingt. Denn ein wenig Ironie schadet bekanntlich nie…


Sie wissen inzwischen genau, dass es in der Mediation um eine außergerichtliche und einvernehmliche Konfliktlösungsstrategie geht. Damit dies gelingen kann, kommt es jedoch ganz wesentlich auf die Denkweise oder Neudeutsch das Mindset der Medianten an. Wer – bewusst oder unbewusst – der Meinung ist, dass er unfehlbar sei, die Schuld stets bei anderen liege und deshalb ausschließlich das Gegenüber seine Verhaltensweisen ändern müsse, der kommt in der Konfliktlösung meist nicht allzu weit. Denn im Zweifel vertritt der Konfliktpartner die gleiche Auffassung: „Ich bin im Recht und der andere muss doch nur das tun, was ich sage”. Selbst wenn eine Partei reflektierter ist, dürfte es für sie schwer werden, eine derartige Einstellung widerstandslos hinzunehmen. Das Resultat? Verhärtete Fronten, von denen keiner auch nur einen Millimeter abweicht.


Getreu der Herangehensweise von Paul Watzlawicks „Anleitung zum Unglücklichsein” zeige ich Ihnen heute, was man unbedingt beachten sollte, um die beschriebenen verhärteten Fronten in jedem Fall zu provozieren.

Hier sind also die Top 5 Verhaltensweisen für DEN perfekten und lang andauernden Konflikt:
  1. Bleiben Sie stur: Egal, was Ihr Gegenüber sagt, halten Sie an Ihrer Meinung fest. Schließlich haben Sie immer Recht und Ihr Standpunkt ist der einzig Richtige.
  2. Seien Sie aggressiv: Wenn Ihnen jemand widerspricht, greifen Sie verbal an. Schreien Sie, beleidigen Sie und lassen Sie Ihrem Ärger freien Lauf. Das zeigt Ihrem Gegenüber, wer hier das Sagen hat.
  3. Hören Sie nicht zu: Warum sollten Sie sich mit den Argumenten Ihres Gegenübers befassen? Das würde nur Ihre Zeit verschwenden. Ignorieren Sie einfach alles, was er sagt, und reden Sie stattdessen über etwas, das wirklich wichtig ist: nämlich Sie selbst.
  4. Verwenden Sie Drohungen: Wenn alles andere fehlschlägt, drohen Sie damit, die Sache vor Gericht zu bringen oder andere drastische Schritte zu unternehmen. Das wird Ihrem Gegenüber klar machen, dass Sie es ernst meinen.
  5. Bleiben Sie hartnäckig: Geben Sie niemals auf, auch wenn der Konflikt bereits eskaliert ist. Schließlich geht es um Ihr Ego und Ihre Ehre. Denn wer will schon als Verlierer dastehen?

Wenn Sie diese einfachen Regeln befolgen, werden Sie quasi über Nacht zum Meister des unlösbaren Konflikts.

Aus dieser Perspektive ergibt sich auch der entscheidende Nachteil einer Mediation: Sie ist ein effektives Instrument, um belastete Beziehungen konstruktiv wiederherzustellen und gemeinsam sowie friedlich Wege zur Konfliktbeilegung zu finden. Das wäre hinsichtlich unserer Top 5 Verhaltensweisen ja gänzlich kontraproduktiv!

Oder ist das vielleicht doch DER entscheidende Vorteil…?

Ich glaube wir dürfen festhalten: Ob die Mediation vor- oder nachteilig ist, bestimmen die Beteiligten des Konflikts mit ihrer jeweiligen Einstellung.

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Norman Lenger-Bauchowitz, LL.M.

Mediator & Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht, Fachberater für Restrukturierung & Unternehmensplanung (DStV e.V.)

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