Aktuelle Rahmenbedingungen

Wärme macht über 50 Prozent des gesamten deutschen Endenergiebedarfs aus und wird unter anderem als Raum- und Prozesswärme, für Warmwasser oder zur Kälteversorgung benötigt. Die hierbei emittierten CO₂-Emissionen sind für über 50 Prozent der energiebedingten CO₂-Emissionen in Deutschland verantwortlich.¹ Ursache hierfür ist der geringe Anteil an regenerativen Energieträgern, die für die Wärme- und Kälteerzeugung zum Einsatz kommen: Im Jahr 2022 lag der Erneuerbare-Energien-Anteil bei etwa 17,4 Prozent (bezogen auf den Endenergieverbrauch). Dabei wurden über 35 Prozent der erneuerbaren Wärme aus Biomasse (fest, flüssig, gasförmig) erzeugt. Solarthermie, Geothermie und Umweltwärme nahmen dabei nur einen Anteil von 6 Prozent unter den erneuerbaren Energieträgern ein.² Im Wärmemarkt beherrschen stattdessen Erdgas und Heizöl noch den Markt. Damit ist klar, dass die Klimaziele nur dann erreicht werden können, wenn die Wärmewende intensiv vorangetrieben wird. 

Die Dekarbonisierung der Wärme ist seit dem Ukraine-Krieg verstärkt in den Fokus geraten. Neben den genannten Aspekten zur Einsparung von CO₂-Emissionen wird die Notwendigkeit einer größeren Unabhängigkeit von russischen Energieexporten, allen voran Erdgas, durch die Geschehnisse der letzten Jahre auf dem Energiemarkt immer deutlicher.

Die Versorgungswirtschaft ist aufgerufen, die Wärmewende aktiv zu gestalten. Gleichzeitig werden die Rahmenbedingungen in der (Fern-)Wärme immer komplexer. Im Folgenden stellen wir kurz dar, welche makroökonomischen Aspekte, Fördermittel und Gesetze in Deutschland den Rahmen für die Wärmewirtschaft spannen. Wir geben damit einen Überblick, was ab Mitte des Jahres 2023 für Wärmeversorger und Contractoren wichtig ist und welche Aspekte für die strategische Ausrichtung im Wärmebereich in den kommenden Jahren im Blick behalten werden sollten.

 

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