Unsere Beitragsreihe Mediation – Die wichtigste Frage zuallererst: Was bringt mir eine Mediation?

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veröffentlicht am 29. Juni 2023

 

Ein Mediationsverfahren kann eine elegante Alternative zur klassischen rechtlichen Konfliktlösung sein. In der letzten Ausgabe unseres Newsletters hat unser Mediator Norman Lenger-Bauchowitz bereits Einblicke in dieses spannende Themengebiet gegeben. Aufgrund des diesbezüglichen hohen Interesses haben wir für Sie unsere Beitragsreihe Mediation vorbereitet. In den nächsten Ausgaben erhalten Sie hilfreiche Informationen und Tipps rund um diese Thematik. Das beinhaltet z.B. die persönliche Vorbereitung auf eine Mediation und den genauen Ablauf, aber auch exklusive Einblicke in den Arbeitsalltag eines Mediators. Lesen Sie im ersten Teil, welche Vorteile eine Mediation mit sich bringt.


Durch ein Mediationsverfahren besteht die Möglichkeit, Konflikte oder Streitigkeiten aufzulösen, ohne dass die Verhältnisse gänzlich ruiniert sind. Natürlich ist eine Mediation kein Allheilmittel, denn es gibt Situation, in denen sie entweder nicht sinnvoll oder auch schlichtweg nicht möglich ist. Wenn ein Konflikt mediationsgeeignet ist, kommt oft die Frage auf, welche Vorteile eine Mediation eigentlich hat? Heute stelle ich Ihnen drei in der Praxis ganz besonders relevante Punkte vor.

 

Zunächst stellt sich die Frage, was eine Mediation eigentlich genau ist? Eine Mediation ist ein einvernehmliches und strukturiertes Verfahren in Konfliktsituationen, bei dem alle Konfliktbeteiligten in freiwilligem, vertraulichen und selbstbestimmten Zusammenwirken mit Hilfe von neutralen Dritten (Mediatoren) zu einer für alle akzeptablen und interessengerechten, möglichst wertschöpfenden gemeinsamen Lösung zu gelangen versuchen. Dabei besitzen die Mediatoren grundsätzlich keine Entscheidungskompetenz in der Sache – anders als Streitschlichter oder Schiedsrichter. Das Ergebnis kann nur im Konsens aller Beteiligten erzielt werden. Erfahren Sie hier mehr darüber.

In meinem beruflichen Alltag werde ich oft gefragt, was einem ein Mediationsverfahren überhaupt bringt. Je nach Perspektive gibt es als Antwort auf diese Frage natürlich eine Reihe von Vorteilen, die sich im Vergleich zu anderen Konfliktlösungsmethoden benennen lassen. Neben der Reduktion von psychischen Belastungen und der Eröffnung neuer Perspektiven, fällt hierunter auch der Aspekt der Selbstbestimmung. Ich möchte im Folgenden jedoch drei Vorteile diskutieren, die in der gelebten Praxis besonders bedeutsam sind.

 

  1. Zeit und Kosten: Gerichts- oder Schiedsgerichtsverfahren sind oftmals langwierig. Sie nehmen nicht nur viel Zeit in Anspruch, sondern kosten idR neben viel Geld auch viele Nerven. Die Beteiligten sind oft überfordert und belastet. Im Zuge eines Mediationsverfahrens erzielen sie meistens schnellere Ergebnisse. Denn die Konfliktparteien haben im offen geführten Dialog die Möglichkeit, ihre Differenzen innerhalb von Stunden oder Tagen zu lösen, anstatt Wochen oder Monate zu warten. Letzteres dürfte die Situation und v.a. eine eventuell noch andauernde Zusammenarbeit eher selten besser machen. Es liegt auf der Hand, dass man somit auch Kosten spart.
  2. Individualität und Flexibilität: Gerichte müssen sich an das Gesetz halten. Damit ist nicht gemeint, dass sich Mediationsverfahren im rechtsfreien Raum abspielen. Im Gegenteil: Auch das Mediationsgesetz (MediationsG) beinhaltet rechtliche Vorgaben. Allerdings keine Vorgaben zum konkreten Verfahrensablauf. Dies unterscheidet die Mediation von den Gerichtsverfahren, bei denen sich die Richter an die Prozessordnungen zwingend halten müssen. „Wie wollen Sie miteinander arbeiten?“ Das ist eine der ersten Fragen, die die Medianden für sich und miteinander beantworten dürfen. Das führt dazu, dass gemeinsam ganz individuelle Lösungen entwickelt werden können, die genau auf die Bedürfnisse der Konfliktparteien zugeschnitten sind. Zudem können sie flexibel auf die jeweilige Situation reagieren und durchaus kreative Lösung erarbeiten. Hierbei steht ein Aspekt immer im Vordergrund: Egal zu welchen Ergebnissen sie in der Konfliktbearbeitung kommen, sie müssen einvernehmlich sein, sodass alle Beteiligten gut damit leben können.
  3. Beziehungspflege: Im Zuge eines Mediationsverfahrens werden insbesondere die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Konfliktparteien gefördert. Ein Gericht kommt idR natürlich auch zu einer Lösung, die Beziehung zwischen den beteiligten Personen dürfte danach jedoch weitestgehend zerrüttet sein. Eine erfolgreiche Mediation führt oft genau zum Gegenteil, sprich neben einer Lösung zu einer verbesserten Beziehung zwischen den Beteiligten. Den hier geht es mitnichten darum, wer Recht hat. Es geht auch nicht um Positionen. Es geht um die eigentlichen und individuellen Bedürfnisse und Interessen, die hinter dem Konflikt stecken. Dies kann wiederum zukünftige Konflikte verhindern oder zumindest deutlich lindern.

 

 

Das Thema klingt spannend für Sie? Sie befinden sich gerade in einem Konflikt, der Ihnen momentan vielleicht sogar unlösbar erscheint, jedoch unbedingt aufgelöst werden sollte oder gar muss? Sprechen Sie mich gerne an und wir schauen, inwiefern Ihr Problem mediationsgeeignet ist!

 

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Norman Lenger-Bauchowitz, LL.M.

Mediator & Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht, Fachberater für Restrukturierung & Unternehmensplanung (DStV e.V.)

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