Ukrainische Wirtschaft wächst wieder: Rückblick 2016, Prognose 2017

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2016 war für die Ukraine ein gutes Jahr: Die wirtschaftliche Lage hat sich stabilisiert. Viele Unternehmer schreiben wieder schwarze Zahlen und schließen das Jahr mit deutlichen Gewinnen ab. Von einem Boom ist das Land zwar noch weit entfernt, aber nach den letzten, relativ schwierigen Jahren sind das sehr positive Signale. Ausländische Investoren sind zuversichtlich und schauen optimistisch auf 2017. Laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die ukrainische Wirtschaft 2016 um 1,5 Prozent gewachsen, 2017 soll sie um 2,5 Prozent steigen. Nach dem Rückgang der Investitionen in 2014 und 2015 war 2016 ein deutlicher Anstieg um 9,6 Prozent zu verzeichnen.
 
2016 war der Kurs der Nationalwähung Hrywna (UHA) stabil und die Währungsreserven sind angestiegen. Die ukrainische Nationalbank hat die Devisenbeschränkungen liberalisiert. Zudem wurden viele Devisenbeschränkungen, z.B. das Verbot der Rückführung von Dividenden, aufgehoben. Im September 2016 hat der IWF eine weitere Tranche ausgezahlt.
 
Die Löhne wachsen aktuell zwischen 7 und 8 Prozent und der Mindestlohn wurde auf 1.600 UHA angehoben. Diese sehr positiven Impulse werden 2017 zu weiteren wirtschaftlichen Erfolgen beitragen.
 
Auch der Handel zwischen der Ukraine und Deutschland, das für die Ukraine ein sehr wichtiger Handelspartner ist, ist deutlich gestiegen. Dank des Freihandelsabkommens sind die europäischen Märkte nun für die Ukraine geöffnet – allerdings nur in bestimmten Kontingentmengen. Die ukrainische Wirtschaft hat neue Impulse und Möglichkeiten, wodurch sie sich verändert und ein Strukturwandel stattfindet. Die Schwerindustrie verliert immer mehr an Bedeutung, die Leichtindustrie hingegen wird immer bedeutsamer. Auch hier ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten für Investoren.
 
Auf politischer Ebene lassen sich ebenfalls sehr viele Veränderungen verzeichnen. 2016 wurden der Privatisierungsprozess sowie viele Reformen, wie die Dezentralisierung, die Pensionsreform oder Steuerreform, fortgesetzt und weitere Reformen wurden durchgeführt (v.a. die Justizreform). Die ukrainische Regierung bemüht sich nach wie vor, gute Bedingungen für ausländische Investoren zu ermöglichen. Ohne diese Investitionen wird es nicht möglich sein, die ukrainische Wirtschaft zu modernisieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Deshalb sind immer wieder positive Gesetzesänderungen zu verzeichnen, die als Ziel haben, bessere Investitionsbedingungen zu erzeugen. Im November 2016 hat das Ministerkabinet 367 Gesetzgebungsakte geändert, die die Wirtschaftstätigkeit in der Ukraine betreffen. Die Änderungen bezwecken, dass das Land ein besseres Investitionsklima sowie eine bessere Position im Doing-Business-Rating 2017 bekommt. Des Weiteren wurde ein Promotionsbüro für Investitionen („Investment Promotion Office”) gegründet, um einerseits Investoren zu unterstützen und andererseits Investitionen in der Ukraine zu fördern.
 
Diese Reformbemühungen wurden anerkannt und so wurde den Ukrainern 2017 Visafreiheit in Aussicht gestellt.
 
Ein weiteres positives Signal für die deutsch-ukrainischen Wirtschaftsbeziehungen ist die Gründung einer Deutsch-Ukrainischen Handelskammer im Oktober 2016 in Kiew.
 
Zusammenfassend ist davon auszugehen, dass die ukrainische Wirtschaft sich weiterhin gut erholt und die Investitionsbediungungen sich weiter verbessern werden. Die wirtschaftlichen Ergebnisse von deutschen und ausländischen Unternehmen 2016 bestätigen diese Tendenz und lassen auf ein erneutes positives Jahr in der Ukraine hoffen. Das Land ist wieder auf dem Wachstumspfad und es bleibt zu hoffen, dass es von diesem Weg nicht umkehren wird.
 

zuletzt aktualisiert am 11.01.2016

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