Aktuelle Lage auf dem tschechischen Arbeitsmarkt

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veröffentlicht am 26. Oktober 2022 | Lesedauer ca. 2 Minuten


Die zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts bedeuten einen Umbruch nach dem anderen, die die aktuelle Struktur und die Funktionsweise des Arbeitsmarktes weltweit und in der Tschechischen Republik grundlegend verändern. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen gleichermaßen auf die noch immer ungelöste Pandemie-Krise, den Krieg in der Ukraine und in jüngster Zeit auf die Auswirkungen der Inflation, einschließlich der hohen Energiepreise, reagieren.


Auch wenn zu erwarten ist, dass das Interesse der Arbeitgeber an der Einstellung neuer Mitarbeiter wegen des rasanten Anstiegs der Preise für Waren und Dienstleistungen gedämpft werden wird, sind die Arbeitgeber vorerst bereit, immer mehr Arbeitnehmer einzustellen, bei deren Bezahlung sie auch nicht sparen wollen. Die Unternehmen haben derweil noch nicht vor, ihre Kosten für Mitarbeiter zu senken, indem sie beispielsweise die Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung und Weiterbildung von Arbeitnehmern einschränken. Gleichzeitig reagieren die Arbeitgeber mit höheren Löhnen und Vergütungen, auch wenn diese die Inflation kaum werden vollständig ausgleichen können.

Obwohl die Unternehmen offen für die Einstellung neuer Mitarbeiter sind (8 von 10 Unternehmen sind fortlaufend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, vor allem im Ingenieurwesen und in der Industrie, und die Situation im Gastgewerbe und im Baugewerbe ist ähnlich), ist es nicht einfach, neue gut ausgebildete Arbeitskräfte zu finden. Die sich ständig verändernde Weltlage hat dazu geführt, dass die Menschen Angst haben, den Arbeitsplatz zu wechseln, denn niemand möchte in Zeiten der Unsicherheit seine „Sicherheiten“ aufgeben. Jüngste Erhebungen zeigen jedoch, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer mit Veränderungen in ihrem Arbeitsleben zufrieden ist und diese als eine Veränderung zum Besseren betrachtet.

Die Tschechische Republik gehörte in der ersten Hälfte des Jahres 2022 zu den Ländern mit der niedrigsten Arbeitslosenquote weltweit, was es für die Arbeitgeber noch schwieriger macht, neue, qualifizierte Arbeits­kräfte zu finden. Für Personalverantwortliche landesweit ist problematisch, dass auch negative Erscheinungen in der Arbeitswelt wieder aufleben, die durch die Coronavirus-Pandemie gedämpft wurden. Dies gilt insbe­sondere für die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, die die Arbeitgeber nach und nach wieder aufgeben. Auch mangelnde Anerkennung für die geleistete Arbeit, das Gefühl der Demütigung oder gar Mobbing durch Vorgesetzte oder Kollegen wirken sich negativ auf Arbeitnehmer aus.

Eine gewisse Alternative, um den Arbeitskräftemangel zu kompensieren, bietet den Arbeitgebern die Ankunft von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen und die sich in den Arbeitsmarkt eingliedern wollen. Es gibt einige Bedenken, z.B. in Bezug auf die Fähigkeit, die tschechische Sprache ausreichend zu erlernen, oder die Synchronisierung von Arbeitsverfahren. Mehr als die Hälfte der tschechischen Unternehmen hat jedoch in der Vergangenheit bereits Erfahrungen mit Kollegen aus der Ukraine gemacht, die sie überwiegend positiv bewerten, und 43 Prozent aller in der Tschechischen Republik tätigen Arbeitgeber sind bereit, auch in Zukunft ukrainische Staatsangehörige zu beschäftigen.

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Alena Spilková

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