Kümmernde Roboter – Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz

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veröffentlicht am 5. Februar 2019
 

Künstliche Intelligenz (KI) wird von Experten unterschiedlich bewertet. Befürworter sehen in erster Linie die damit verbundenen Chancen; Gegner befürchten u.a. einen Stellenabbau in vielen Bereich­en oder die Gefahr der (Total-)Überwachung. Die Entwicklung von KI gibt beiden Meinungs­richtung­en Nahrung, wie unterschiedliche Beispiele zeigen.

    

Künstliche Intelligenz im Zeitverlauf

 

Medizin und Pflege

Roboter übernehmen diverse Aufgaben im Pflegebereich: Sie erinnern z.B. Demenzkranke, wenn es Zeit ist, ihre Medikamente einzunehmen oder unterstützen sogar in therapeutischer Funktion autistische Kinder. Wissenschaftler am Exzellenzcluster CITEC entwickeln seit 2011 einen Avatar, der Menschen mit kognitiven Schwierigkeiten durch den Alltag hilft. Sein Name ist „Billie”; der virtuelle Sprachassistent kommuniziert über einen Bildschirm und weist bspw. auf wichtige Termine hin.
 
Auch das Stellen einer Diagnose wird durch den Einsatz von KI erheblich erleichert: Das Computerprogramm sucht bspw. Röntgenbilder auf Anomalien ab. Zudem können u.a. Krankheitssymptome in Sekundenschnelle mit einer enormen Menge an Daten abgeglichen werden.

 

Arbeitswelt

Das Potsdamer Unternehmen Flightright nutzt KI, um zu prüfen, welche Entschädigung Fluggästen nach Verspätungen oder Ausfällen zusteht. Die Summe wird dann von der jeweiligen Fluglinie eingeklagt. Im Erfolgsfall behält das Unternehmen eine Provision von 20 bis 30 Prozent.
 
In China werden Taxifahrer über eine KI von der Zentrale überwacht. Die Verantwortlichen können zusehen und Gespräche mithören. Die daraus gewonnenen Daten werden u.a. für Verhaltenskorrekturen genutzt  –  etwa, wenn ein Fahrer unfreundlich zum Kunden war oder Umwege gefahren ist. Außerdem gibt es in China eine Bank, die vollständig ohne menschliche Arbeitskraft auskommt.
 
Besonders skurril: In Japan kandidierte Roboterdame Michihito Matsuda für das Amt der Bürgermeisterin in Tama, einem Stadtteil von Tokio. Sie wurde lediglich Dritte; doch die Idee dahinter leuchtet ein: Bestechung und Interessenkonflikte sollen verhindert werden.

 

Alltag

Mit Einparkhilfen und Abstandsreglern ist KI im Straßenverkehr bereits verbreitet; getüftelt wird aktuell noch an der Einführung vollkommen selbstfahrender Autos. Die autonomen Fahrzeuge versprechen nicht nur für den privaten Gebrauch viele Vorteile: U.a. könnte der Güterverkehr rationalisierter und umweltschonender organisiert werden.
 
In der Hausarbeit halten fleißige Helferlein Einzug: Vom selbstständig arbeitenden Staubsauger bis zum intelligenten Kühlschrank, der Produkte nachbestellt. Das Ziel der Zukunft wird es sein, ein sog. „Smart Home“ zu erschaffen  –  ein vollkommen vernetztes digitales Zuhause.
 
2018 in New York wurde zum ersten Mal das Kunstwerk einer KI versteigert. Der Computerdruck mit dem Titel „Edmond de Belamy” erzielte einen Betrag von 432.500 US-Dollar (damals etwa 380.000 Euro). Gefüttert wurde das Programm mit 15.000 echten Portraits.

 

Quellen: ARD, BR Online, MDR, Lead Digital, National Geographic, SPIEGEL ONLINE, Tagesspiegel, Handelsblatt.

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