Internationale ‚Family Offices‘ – Grenzüberschreitende Vermögensverwaltung

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veröffentlicht am 8. Oktober 2019 / Lesedauer ca. 1 Minute
 
In den letzten Jahren ist ein klarer Trend zu international agierenden Family Offices unverkennbar  –  seien es Single- oder Multi-Family Offices. Die Ausgestaltung eines Family Office hängt dabei nicht nur davon ab, ob es von einer Familie ins Leben gerufen wurde oder seinen Service zahlreichen Familien anbietet. Die Dienst­leistungsangebote eines Family Offices haben  –  ebenso wie der Begriff „Family Office“ selbst  –  eine weite Spannbreite, von der reinen Vermögensverwaltung über Controlling- und Compliance-Aufgaben bis hin zu Sekretariatsleistungen und Familienorganisation.
 
Obgleich meist vertraulich gehandhabt, entwickeln sich Family Offices zur treibenden Kraft bei der Ent­wicklung neuer Alternativen zu traditionellen Asset-Klassen. 
 
Das Family Office-Konzept ist alles andere als neu: John D. Rockefeller gehörte bereits 1882 zu den Pionieren in Nordamerika. Jetzt, im 21. Jahrhundert, explodiert die Anzahl der Verwaltungs­gesellschaften für Privat­vermögen geradezu; alleine in Europa, Amerika und Asien siedelten sich schon zwischen 5.000 bis 10.000 an. Gründe für die Zunahme dürften z. B. die Erfahrungen aus der Finanzkrise (2008 / 2009) sein, das fehlende Vertrauen in die Bankenlandschaft sowie die Mög­lichkeiten, sich gezielter und mit mehr Durchschlagskraft diversen Herausforderungen zu stellen. Dazu zählt v.a. die Suche nach Renditeersatz in der Niedrigzinsphase. Heraus kamen u. a. Engage­ments in illiquidere Anlageklassen wie Private Equity und Immobilien, bei gleich­zeitiger Auswahl weltweit verfügbarer Assets. Die Anforderungen an Family Offices sind folglich durch die verstärkt diversifizierten und internationalen Anlagemöglichkeiten komplexer, ebenso wie durch erhöhte Meldepflichten (z. B. an die BaFin) und die zwingende Einhaltung von Rechts- und Steuerregelungen.
 
Auch die Strukturen der hinter einer Family Office stehenden Familien werden globaler. Die Mobilität in unserer heutigen Gesellschaft führt zu zahlreichen rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen. Zumal  –  nicht zuletzt aufgrund höherer Lebenserwartung – die Anzahl von nachfolgenden Generationen zunimmt, die in ein Family Office einbezogen werden. Interessenkonflikte in der Ausrichtung der Family Offices sind zu bewältigen, die Anforderungen an die Family-Governance wachsen stetig.
 
Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.
 
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Christian Rödl

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Prof. Dr. Christian Rödl, LL.M. (Columbia University, New York)

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