Herausforderungen als Chance – Ein Blick in die Logistikbranche

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​Die Lkw-Maut 2005, die Lenk- und Ruhezeitenregelung 2012, der Mindestlohn 2015 – stetig sieht sich die Logistikbranche vor neuen Herausforderungen. Wirtschaftliche, politische und auch soziale Faktoren spielen dabei eine große Rolle und beeinflussen die Branche.

 
Gab es 2005 noch ausreichende Kapazitäten am Logistikmarkt, sah die Welt ein Jahr später schon ganz anders aus. Es kam zu einer enormen Knappheit an Laderaum, die einen deutlichen Preisanstieg zur Folge hatte. Auf den ersten Blick eine gute Situation für Spediteure; doch es konnten bei Weitem nicht mehr alle Kunden bedient werden. So sahen sich die Dienstleister gezwungen, ihre Flotten zu erweitern. Dies rächte sich im Zuge der Wirtschaftskrise: Der Produktionsrückgang führte zu einem Überangebot an Lkw – die Auslastung der Lastwagen war gering und für die Logistikdienstleister somit unwirtschaftlich. Seither sind die Spediteure vorsichtiger geworden: Statt in den Ausbau der eigenen Flotte zu investieren, werden vermehrt Aufträge an Subunternehmer vergeben. Schwankenden Frachtaufkommen – bis heute ein wichtiges Thema – kann so flexibler begegnet werden.
 
Die Hauptursache für die sich immer weiter verstärkende Fahrerknappheit liegt in den gestiegenen Anforderungen an Berufskraftfahrer. Für den internationalen Warenverkehr erweist sich die Suche nach Fahrern als noch schwieriger, da aufgrund der meist tage- oder auch wochenlangen Arbeitsabschnitte das Privatleben stark beeinflusst wird. Immer öfter kommen daher Kraftfahrer aus osteuropäischen Ländern zum Einsatz.
 
Zudem wurden die in der Europäischen Union (EU) vorherrschenden Kabotage-Beschränkungen in den letzten Jahren gelockert. Der Fachbegriff „Kabotage” umfasst die inländischen Bewohnern und Unternehmen vorbehaltene Beförderung von Gütern und Personen im jeweiligen Land. Durch die Lockerung der Kabotage-Regelungen innerhalb der EU drängen nun auch immer mehr osteuropäische Unternehmen nach Deutschland und ganz Westeuropa. Das hat – insbesondere aufgrund des niedrigeren (Lohn-)Kosten-Niveaus in Osteuropa – eine enorme Verschärfung des Wettbewerbs in der Logistikbranche zur Folge.
 
Schon mit diesen Beispielen wird klar: Logistikdienstleister kämpfen tagtäglich mit vielfältigen Herausforderungen und immer anspruchsvolleren Rahmenbedingungen. Chancen zur Vereinfachung der Prozesse sind daher besonders wertvoll.
 

Vernetzung als zentraler Erfolgsfaktor

Eine solch große Chance bot um die Jahrtausendwende die Verbreitung und Weiterentwicklung des Internets: Dieser neue Kommunikationskanal ermöglichte erstmals die für alle Beteiligten transparente Auftragsvergabe. Industriekunden und Transporteure sind von da an eng vernetzt und tauschen sich via der webbasierten Logistik-Plattform TRANSPOREON nun auf direktem Weg aus. Prozesse werden optimiert, Standzeiten und Leerkilometer reduziert und die Ertragssituation für den Logistikdienstleister somit verbessert. Für den Industriekunden gestaltet sich die Disposition sehr viel einfacher, die Produktivität wird gesteigert und Kosten eingespart. Es profitieren also beide Seiten von der webbasierten Logistik-Plattform – sowohl Transportdienstleister als auch Kunden.
 
Branchenübergreifend steht die Zufriedenheit der Kunden heute an erster Stelle. Für Transportunternehmen wird daher der Servicegedanke künftig noch an Wichtigkeit gewinnen. Die hohen Serviceerwartungen des Warenempfängers im B-2-C-Bereich werden auch im B-2-B-Bereich Einzug halten. Echtzeitverfolgung, automatische Eingangsbestätigung und weitere Annehmlichkeiten, die wir bereits als Privatperson genießen, werden bald auch von Industrie- und Handelskunden gefordert werden. Somit steht die Logistikbranche stets vor neuen Herausforderungen und folglich auch Chancen.

Peter Förster

Peter Förster studierte an der Hochschule Ulm Wirtschaftsingenieurwesen. Nach dem Studium gründete er mit Roland Hötzl und Marc Simon, 2 früheren Kommilitonen, die webbasierte Logistik-Plattform TRANSPOREON, um die Kommunikation zwischen Auftraggeber und Transporteur zu vereinfachen und die Zusammenarbeit in der Logistikbranche zu optimieren. Das namensgebende Kunstwort TRANSPOREON setzt sich zusammen aus den Begriffen „Transport” und „Emporeon” – Altgriechisch für Handels- und Umschlagplatz.
 
Heute ist die TRANSPOREON Group europäischer Marktführer im E-Logistic-Segment und betreibt neben der vielfach preisgekrönten TRANSPOREON-Plattform auch die Ausschreibungs-Plattform TICONTRACT sowie die Handelslogistik-Plattform MERCAREON. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Ulm und Kempten ist inzwischen in 16 Ländern mit 400 Mitarbeitern weltweit aktiv.
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