Geplante Einführung von Zöllen auf Importe aus Mexiko, Kanada und China

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​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​veröffentlicht am 21. Februar 2025 | Lesedauer ca. 3 Minuten

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Am 1. Februar 2025 kündigte der Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, die Einführung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie einen zusätzlichen Zolltarif von 10 Prozent auf bereits bestehende Zölle auf Importe aus China an. Diese geplante Maßnahme kann zu Handelsspannungen und wirtschaftlichen Auswirkungen in den betroffenen Ländern führen.



Präsident Donald Trump führte für diese Maßnahme zwei Gründe an. Zum einen den Drogenschmuggel in die USA, insbesondere die Einfuhr der synthetischen in mexikanischen illegalen Drogenlaboren hergestellten Droge Fentanyl, deren Rohstoffe aus China nach Mexiko importiert werden. Zum anderen die zahlreiche illegale Migration in die USA. 

Nach einem Telefongespräch zwischen Präsident Trump und der mexikanischen Präsidentin Claudia Shein­​baum wurde jedoch eine Einigung darüber erzielt, die Einführung dieser Zölle für einen Monat auszusetzen. Als Teil der Vereinbarung verpflichtete sich Mexiko, 10.000 Soldaten der mexikanischen Nationalgarde zusätzlich an der Grenze zu den Vereinigten Staaten zu stationieren, um den Drogenhandel und illegale Migration einzudämmen, während sich die Vereinigten Staaten verpflichteten, den illegalen Waffenhandel nach Mexiko zu unterbinden.

Dieses befristete Abkommen soll Raum für umfassendere Verhandlungen zwischen beiden Ländern schaffen, um die gegenseitigen Probleme in Bezug auf Sicherheit und Handel auszuräumen. Es wird erwartet, dass die Behörden beider Länder während dieses Zeitraums kooperativ an Lösungen zusammenarbeiten, die eine Eskalation der Handelsspannungen verhindern und eine stabilere bilaterale Beziehung fördern soll. Trump selbst hat eine solche Vereinbarung in seinen sozialen Medien bestätigt. In einer Nachricht auf Truth Social erklärte der US-Regierungschef, dass während der einmonatigen Aussetzung Verhandlungen zwischen beiden Ländern stattfinden werden, die auf amerikanischer Seite von Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick geführt werden.

Betroffene Sektoren bei möglicher Einführung von Zöllen

Durch die geplante Einführung der Zölle würden mehrere Schlüsselsektoren der Wirtschaft dieser Länder betroffen.

Mexiko exportiert eine große Anzahl von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen in die Vereinigten Staaten. Sämtliche große deutsche Autobauer produzieren in Mexiko und liefern primär in die USA. Anfang April wird sich der Präsident Trump zu den geplanten angekündigten Strafzöllen auf Automobil-Importe genauer äußern.
Auch andere Industrien nutzen das Lohngefüge in Mexiko und produzieren für den nordamerikanischen Wirtschaftsraum. Es wird erwartet, dass diese Zölle die Produktionskosten und die Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten erhöhen und möglicherweise zu einem Rückgang im Absatz führt und somit auch die deutsche Industrie betrifft. 

Diese Zölle betreffen nicht nur die genannten Sektoren, sondern haben auch das Potenzial, handelspolitische Gegenmaßnahmen auszulösen und Unsicherheit auf den globalen Finanzmärkten zu schaffen. 

Sonderzölle auf Aluminium und Stahl

Für weltweite Importe von Stahl und Aluminium in die USA hat Präsident Trump vor einigen Tagen Zölle in Höhe von 25 Prozent erlassen, die bereits am 12. März 2025 in Kraft treten sollen. Angekündigt wurden auch weitere Zölle auf Medikamente und Autos. Bei Stahlzöllen wird es eine mögliche Ausnahme für Australien geben, da die USA mit Australien eine positive Handelsbilanz hat, nicht jedoch für Mexiko. 

Freihandelsabkommen USMCA und mögliche Konsequenzen

Es besteht Unsicherheit über die zukünftige Handelspolitik der USA insbesondere in Bezug auf die Neuver​​­handlung des Freihandelsabkommens USMCA (United States-Mexico-Canada Agreement), die im Juli 2026 stattfinden soll. Zwar soll das Freihandelsabkommen der drei Staaten bis 2036 laufen, aber im Jahr 2026 soll eine „Überprüfung“ stattfinden.

Als Konsequenz könnten sich die Handelsströme von Mexiko, Kanada und China mehr in andere Regionen ausweiten, z.B. nach Lateinamerika, Asien und Europa. Ein modernisiertes Handelsabkommen zwischen Mexiko mit der EU wurde bereits im Januar 2025 abgeschlossen und die endgültigen Rechtsvorschriften für die Realisierung sind zurzeit in Bearbeitung. Mexiko ist bereits der zweitgrößte Handelspartner der EU in Latein­amerika und mit der Vertiefung der Handelsbeziehung können sich neue Chancen für weitere Wirtschaftssektoren eröffnen.
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