Interessantes rund um den Kapitalmarkt

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Die Refinanzierung gehört für Unternehmen zum täglichen Geschäft. Der Kapitalmarkt dient dabei der Aufnahme von Finanzmitteln sowie der mittel- und langfristigen Vermögensanlage. Er zeichnet sich dadurch aus, dass die entstehenden Forderungen besonders fungibel sind und der Markt sehr schnelllebig ist. Besonders interessant ist der organisierte Kapitalmarkt  –  und damit die Börse. Der Handel mit Kapitalmarkt-Produkten unterliegt schon wegen des Verbraucher- und Anlegerschutzes der staatlichen Aufsicht. Mit ihrer jahrzehntelangen Geschichte bietet die Börse zahlreiche interessante Fakten  –  manche mit einem Augenzwinkern.

 

Woher das Wort „Börse” kommt...

Im 16. Jahrhundert sollen sich Händler in Brügge (Belgien) vor dem Haus der Kaufmannsfamilie „van der Beurse” getroffen haben, um mit Waren zu handeln. Angeblich ist das der Ursprung unseres heutigen Begriffs „Börse”.
 

 

Warum Bullen beliebter sind als Bären...

Die beiden Tiere stehen für das Auf und Ab an der Börse. Der Bulle, der im Kampf mit seinen Hörnern von unten nach oben stößt, verkörpert steigende Kurse, während der Bär, der mit seinen Tatzen von oben nach unten tritt, für fallende Kurse steht. In dem Zusammen­hang wird der Begriff „Bären­markt” verwendet; bei steigenden Kursen sind Anleger „bullish” gestimmt.

 

 
Warum der Dax beinahe „Kiss” geheißen hätte...

Abgeleitet vom Wort „Kursinformationssystem” war das zuerst angedachte Kürzel „Kiss”. Doch noch bevor sich die „Financial Times” darüber lustig machen konnte, änderte man den Kurs und entschied sich 1988 für „Dax” – die Kurzform von „Deutscher Aktienindex”.

 

...und warum das „D” in Dax eigentlich trügerisch ist...

Über 50 Prozent der Aktien der 30 Index-Mitglieder sind im Besitz ausländischer Anleger. Der Name „Deutscher Aktienindex” ist heute daher eigentlich irreführend.

 

Was der Negativ-Rekord im Dax ist...

Schlimmer geht – fast – immer: In seiner 27-jährigen Geschichte hat es der DAX nicht häufig erlebt, dass eine Aktie über 40 Prozent Wert an einem Tag verliert. Volkswagen schaffte es im Jahr 2015 fast: Mit knapp 40 Prozent Wertverlust verfehlte der Autokonzern den Negativ-Rekord aus 2002. Damals verlor die Aktie des Finanzdienstleisters MLP 48 Prozent an einem Tag.

 
 

Warum der Dax aus einer optischen Täuschung besteht...

Beim Dax werden die Dividenden der Unternehmen eingerechnet – das ist weltweit einzigartig. Der Dax-Kursindex, ohne die eingerechneten Dividenden, steht aktuell nur bei knapp 5.000 Punkten und nicht bei 9.000 bis 10.000 Punkten.

 
 

Was Conti mit dem 1. FCN gemeinsam hat...

In der Fußball-Bundesliga ist der 1. FC Nürnberg mit 7 Auf- und 8 Abstiegen die Fahrstuhlmannschaft schlechthin. Mit jeweils 2 Auf- und Abstiegen hält der Autozulieferer Conti im Dax den Rekord.
 
 

Wie sich der Kapitalmarktzinssatz in Deutschland entwickelt hat...

Der Kapitalmarktzinssatz – per Definition der Deutschen Bundesbank, der Zins für die langfristige Überlassung von Kapital – unterliegt in Deutschland großen Schwankungen. Während er im Jahr 1981 durchschnittlich 10,13 Prozent betrug, zählt er im Jahr 2016 gerade noch 0,5 Prozent.
 

   
 ... und wie sich der durchschnittliche Kapitalmarktzins im Ländervergleich darstellt...

 
 

 
 

 
Warum es an der Frankfurter Börse 2 mal pro Minute klackert...

Das typische Bild der Frankfurter Börse: Das Börsenparkett mit zahlreichen Händlern vor Bildschirmen und hinter ihnen die große Anzeigetafel mit dem Kursverlauf des Dax. Und ein Klackern. Alle 30 Sekunden, um genau zu sein. Denn dann adaptieren sich die 87.400 kleinen Plättchen der Anzeigetafel und aktualisieren damit die Dax-Kurve.
 

 
Wie sich das Aktiengeschäft in Deutschland entwickelt...

Der negative Trend der letzten Jahre wurde gebrochen: Mit gut 9 Mio. Aktienbesitzern stieg die Zahl 2015 um mehr als eine halbe Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgrund für den Anstieg ist die wieder steigende Zahl der Belegschaftsaktionäre. Damit investieren 14 Prozent der deutschen Bevölkerung über 14 Jahren in Aktien. Bei den 14- bis 39-Jährigen steigt die Zahl der Aktienanleger spürbar: Und zwar um 10 Prozent auf rund 1,9 Mio. Aber auch die über 60-Jährigen steigern ihre Investments. Knapp 3,2 Mio. Anleger bedeuten hier einen neuen Höchststand.
 
 

Warum bei Sonnenschein alles besser ist...

Eine Untersuchung des Augsburger Statistikers Christian Klein hat ergeben, dass es besonders beim Nebenwerte-Index SDAX eine Abhängigkeit zwischen den Schlussständen und dem Wetter gibt: Bei Sonnenschein schließt der SDAX tendenziell im Plus.
 

 
Welche ungeahnten Risiken beim Aktienkauf bestehen...

Es hat sich gezeigt, dass bei der Aktienwahl der Familienstand und die Hobbys eine Rolle spielen können: Single-Chefs börsennotierter Unternehmen gehen mehr Risiken ein, weshalb der Aktienkurs ihrer Unternehmen stärker schwankt. Hat der Junggeselle auch noch einen Pilotenschein, wird es für das Investment besonders gefährlich – denn dann tendiert er verstärkt zu Übernahmen anderer Firmen, was Unruhe für den Kurs bedeuten kann.
 
 

Welche die teuersten Firmen an der Börse sind...

Die wertvollsten Unternehmen der Welt haben eines gemeinsam: Sie alle haben ihren Sitz in den USA. Bis vor Kurzem hieß der unangefochtene Börsenkapitalist Apple – doch im Februar 2016 zieht die Google-Mutter Alphabet am IT-Riesen vorbei. Mit einem Börsenwert von 500 Mrd. Euro ist sie nun die teuerste Firma weltweit, nach Apple mit 484 Mrd. Euro. Microsoft rangiert dahinter auf Platz 3.
 
 

Woher die Angst vor Freitag, dem 13. kommt...

Hartnäckig hält sich die Mär, dass der legendäre Börsenkrach an der Wall Street am Schwarzen Freitag 1929 auf einen 13. fiel. Tatsächlich aber war es der 25. Oktober 1929. Möglicher Urheber der Unglückszahl ist übrigens der US-amerikanische Börsenmakler Thomas W. Lawson. Neben seiner Börsenkarriere veröffentlichte er 1907 den Bestseller „Freitag, der 13.”. In dem Buch lässt ein Broker an einem – wie der Titel schon sagt – Freitag, den 13. die Börse einstürzen. Der etwas sperrige Fachbegriff für die Angst vor Freitag, dem 13. ist übrigens „Paraskavedekatriaphobie”.

 

 

Quellen: ARD.de, Statista.de, Welt.de, Deutsches Aktieninstitut, Handelsblatt Online, Gabler Wirtschaftslexikon.

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