Vereinigte Arabische Emirate: EXPO 2020 in Dubai

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veröffentlicht am 11. Juni 2021 | Lesedauer ca. 4 Minuten

  

​2020 war weltweit ein schwieriges Jahr. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Bevölkerung weltweit mit Einschränkungen leben und ihren Alltag grundsätzlich verändern. Veranstaltungen wurden abgesagt, so auch die EXPO 2020 in Dubai. Aber nun können sich vom 1. Oktober 2021 bis zum 31. März 2022 190 Länder unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future” präsentieren und neue Innovationen vorstellen.

  

  
 

 

EXPO und Covid-19

Dank der ca. 230.000 Arbeiter ist die Fertigstellung des EXPO-Geländes nach zehn Jahren Bauzeit so gut wie abgeschlossen. Die Weltausstellung in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist die Erste im Gebiet des Mittleren Ostens, Afrikas und Südasiens. Trotz der Bedenken einiger Menschen wegen der Covid-19-Pandemie, sind sich die Verantwortlichen sicher, dass auch diese EXPO ein voller Erfolg wird. Der wesentliche Grund dafür seien die hohen Impfraten in den VAE. Die VAE sind das zweitmeist geimpfte Land, nach Israel. Die Besucher:innen würden sich dadurch wohler und sicherer fühlen und die Reise nach Dubai antreten. Der Erfolg des EXPO-Projekts und der damit verbundene Aufschwung der Wirtschaft und der kulturellen Aktivitäten der VAE werde den Menschen Hoffnung für ein Leben nach Covid-19 geben, so Sheikh Muhammad bin Raschid Al Maktum, Vizepräsident und Premierminister der VAE und Herrscher des Emirates Dubai.

UAE Pavilion

Der „UAE Pavilion” wird einer der größten und auffälligsten Pavillons sein. Unter mehreren Einsendungen hat sich das Konzept des spanischen Architekten, Santiago Calatrava, durchgesetzt. Das Design des Pavillons spiegelt die Flügel eines fliegenden Falkens wieder und ist ein Symbol für den mutigen und kühnen Geist der VAE. Der Pavillon befindet sich im „Opportunity District”, einem von drei Themenbereichen der EXPO in Dubai. Die weiteren Themenbereiche sind „Mobility District” und „Sustainability District”. Im „Sustainability District” können Besucher:innen fortschrittliche Technologien aus aller Welt entdecken und erleben was Länder unternehmen, um Nachhaltigkeit zu fördern. Der Rundgang durch den „Opportunity District” soll vermit­teln, dass man die Zukunft mitgestalten kann und dass Leben und Handeln oft miteinander verbunden sind. Im „Mobility District” liegt der Fokus darauf, wie die reale und digitale Welt miteinander vernetzt werden können, um Ideen, Informationen und Güter schneller auszutauschen. Der Pavillon der VAE hat eine zentrale Lage im Herzen des zwei Quadratkilometer großen Geländes. Das Gebäude verfügt über vier Etagen und insgesamt 15.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, auf denen Innovationen und Ausstellungen vorgestellt werden, die die emiratische Kultur und Errungenschaften des Landes präsentieren. Nach der EXPO soll das Gelände weiterhin genutzt und in „District 2020” umbenannt werden. Das Ziel ist es einen modernen und nachhaltigen Stadtteil zu entwickeln, in dem geforscht, gelernt und gewohnt werden kann. Der „UAE Pavilion” wird der einzige Pavillon sein, der in seiner originalen Form erhalten bleiben wird.
    

CAMPUS GERMANY

Von den 25 Millionen erwarteten Besucher:innen, davon 70 Prozent aus dem Ausland, werden voraussichtlich bis zu drei Millionen den deutschen Pavillon, den sogenannten CAMPUS GERMANY, besichtigen. Er befindet sich im Bereich „Sustainability”.

Die Idee

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Koelnmesse arbeiten mit der facts and fiction GmbH, NÜSSLI Adunic AG und LAVA am inhaltlichen Konzept des CAMPUS GERMANY. Nachhaltigkeit wird in Deutschland groß geschrieben. Nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Zivilgesellschaft setzt sich für eine bessere, nachhaltigere Zukunft ein. Um diese Werte zu vermitteln, entwickelten die Mitwirkenden die Idee, den Pavillon als ein Forschungszentrum darzustellen, in dem Menschen miteinander experimentieren, sich gegenseitig austauschen und eine Lösung für eine nachhaltige Zukunft finden können. Die unterschiedlichen Räume und Ausstellungsstücke sind daher so aufgebaut, dass Besucher:innen interaktiv mitwirken können und einbezogen werden. Zum Beispiel reagieren die intelligenten, modernen Räume auf Meinungen von Besucher:innen und kreieren somit unvergessliche Momente. Alle Besucher:innen bekommen beim Betreten des Pavillons ein eigenes Namensschild, so können und dürfen alle angesprochen werden und ein persönlicher Bezug wird vermittelt.
 

Die Architektur

Bei der Entwicklung und beim Bau des Gebäudes war es wichtig, das Motto der EXPO widerzuspiegeln. CAMPUS GERMANY besteht aus vielen einzelnen vertikalen Baukörpern und bildet zusammengesetzt ein offenes zusammenhängendes Gebäude, was Zusammenhalt und Teamgeist symbolisiert. Der Baustil und die unterschiedlichen Baukörper repräsentieren den Föderalismus Deutschlands sowie die Vielseitigkeit der Gesellschaft, aber auch Wirtschaft und Forschung. Das Gebäude selbst wird ein Teil der Ausstellung und verbindet Menschen und Inhalte miteinander. CAMPUS GERMANY hat eine vorteilhafte Lage, direkt am Hauptweg, der alle drei Themenbereiche in einem Kreis verbindet, und ist sogar von der Al Wasl Plaza, dem Mittelpunkt des EXPO-Geländes, zu bestaunen.

Der Rundgang

Die Besucher:innen starten ihren Rundgang durch den Pavillon mit einer Einführungsveranstaltung, die das Motto des Campus und die wissenschaftliche Grundlage vorstellt: Anthropozän. Das ist der Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche, dem Zeitalter des Menschen. Die Einführung macht deutlich, dass der Mensch zum wesentlichen Einflussfaktor auf der Welt geworden ist, im Positiven aber auch im negativen Sinne, und dass man sich nur gemeinsam für ein nachhaltiges Leben in der Zukunft engagieren kann.
 

In der „Welcome Hall”, stellt sich Deutschland als internationale Metropole für Nachhaltigkeit vor. Inszeniert wird das durch ein schwarz-rot-goldenes Bällebad, bestehend aus 150.000 Bällen. Jeder Ball repräsentiert einen Fakt oder stellt einen Menschen in Deutschland vor, der sich für Nachhaltigkeit einsetzt.
 

Danach kommen die Besucher:innen in den Hauptteil des Gebäudes. Dort können sie drei Themenräume erkunden, die im Kontext Nachhaltigkeit wichtig sind:

  • Im „Energy Lab” lernt man neue Lösungen für die Energieversorgung in der Zukunft kennen. Die Atmosphäre wird verstärkt durch dunkle, pulsierende Energieleitungen.
  • Im „Future City Lab” stehen die Besucher:innen in einer all umgebenden urbanen Landschaft und entdecken Innovationen für die Stadt von morgen.
  • Im „Biodiversity Lab” kann die Natur hautnah erlebt werden und es wird verdeutlicht wie schön und verletzlich sie eigentlich ist.
     

Zwischen diesen „Labs” befinden sich immer wieder Exponate, viele von ihnen können nur von mehreren Menschen zusammen bedient werden. Das unterstreicht die Grundidee von Zusammenarbeit und Austausch im deutschen Pavillon.
 

In der „Graduation Hall“, dem Abschlussort des Rundgangs, erleben Besucher:innen eine Show auf Schaukeln. Sie erkennen, dass sie viel mehr eint, als sie trennt. Wenn die Menschheit gemeinsam handelt, in diesem Fall gemeinsam schaukelt, kann sie viel mehr erreichen als es sich viele zutrauen. Ein emotionales Finale, welches Hoffnung für die Zukunft geben soll.

Chancen für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen sind bereits seit dem Baubeginn an der EXPO beteiligt. Sie hatten einen großen Anteil an der eigentlichen Fertigstellung des Geländes, aber auch als offizielle Partner konnten Firmen wie Siemens oder SAP die Veranstalter unterstützen.

Mit der Weltausstellung ergeben sich Chancen für deutsche Firmen, im arabischen Markt weiter Fuß zu fassen und sich in den VAE zu etablieren. Nach­haltig­keit und erneuerbare Energien erweisen sich als vielver­sprechende Branchen für Investitionen aus Deutschland, insbe­sondere dank dem Einsatz von deutscher, innovativer und moderner Technik. Der CAMPUS GERMANY verkörpert genau diese Eigenschaften und wird auch nationale Unternehmen auf deutsche Partnerschaften aufmerksam machen.

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