Klimabilanz 2017: Stagnation der CO2-Emissionen – Ziele rücken in weite Ferne

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Aktuelle Zahlen deutscher Behörden bestätigen die schwachen Ergebnisse der Anstrengungen/Bemühungen um Treibhausgas-Emissionsminderungen der letzten Jahre.


Neben teils konjunkturbedingten Emissionssteigerungen im Verkehrs- und Industriesektor kann die fehlende Investitions- und Entwicklungsbereitschaft im Wärmesektor dafür verantwortlich gemacht werden. Die Wärmewende muss jedoch von den lokalen Akteuren, insbesondere von örtlichen Stadtwerken, aktiv mitgestaltet werden, um eine erfolgreiche Einbindung von erneuerbaren und CO2-armen Ressourcen zu gewährleisten. Rödl & Partner bietet ein Seminar an, welches den Teilnehmern die wirtschaftlichen Chancen der Fernwärme und rechtlichen Besonderheiten innerhalb der Wärmewende aufzeigt.

 

​Die Klimaschutzbemühungen der Bundesrepublik Deutschland offenbaren weiterhin eklatante und nicht zu vernachlässigende Schwachstellen. Wie aus der vom Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gemeinsam veröffentlichten Pressemitteilung vom 26. März 2018 hervorgeht, wurden in Deutschland im Jahr 2017 Treibhausgase in Höhe von 904,7 Millionen Tonnen freigesetzt, was im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 5,2 Promille bedeuten würde. Ob eine solche Minderung tatsächlich erreicht wurde, ist fraglich, denn die rückwirkende Prognose sei „mit höheren Unsicherheiten versehen als in den Vorjahren”, so das Umweltbundesamt. Selbst wenn die Zahlen stimmen, dürften sie kaum gute Stimmung verbreiten. Sie ließen schlussfolgern, dass 27,7 Prozent weniger Emissionen als 1990 ausgestoßen werden. Die selbst gesteckten Ziele einer Emissionsminderung um 40 Prozent bis 2020 sowie um 55 Prozent bis 2030 gegenüber dem Basisjahr 1990 rücken somit in immer weitere Ferne.
 
Gründe hierfür sind zum einen die unter anderem durch die wachsende deutsche Konjunktur gestiegenen Emissionen im Verkehrs- und Industriesektor und zum anderen die bisher völlig unzureichenden Anstrengungen im Wärmesektor. Während Investoren hierzulande kräftig in den Ausbau der regenerativen Energien im Stromsektor investieren, bleiben Finanzierungen im Wärmebereich auf der Strecke.
Dabei hat der Wärmesektor mit 49 Prozent einen signifikanten Anteil am Endenergieverbrauch gegenüber Kraftstoffen mit 30 Prozent und Strom mit 21 Prozent.

 

 

Energieverbrauch nach sektor 

 Abb. 1: Endenergieverbrauch nach Sektor – 2016

 

Da die Wärmebereitstellung zu 23 Prozent aus Kohle und Öl, und somit aus nicht regenerativen und klimaschädlichen Energieträgern erfolgt, birgt dieser Bereich ein enormes Treibhausgas-Einsparpotenzial.
Vor allem in Hinblick auf die zentrale Wärmeversorgung, etwa durch Fernwärme, ergeben sich viele Möglichkeiten, dieses Potenzial zu nutzen.

 

 

energietraeger zur waermebereitstellung 

 Abb. 2: Energieträger zur Wärmebereitstellung – 2016

 

Fernwärme bietet grundsätzlich das Potenzial einer effizienten Wärmebereitstellung sowie der Einbindung von klimaneutralen erneuerbaren Energien, wobei durch eine individuelle Zusammenstellung von verschiedensten Energieträgern, KWK und Wärmespeichern, Reaktionsspielräume auf energiepolitische Änderungsanforderungen bestehen bleiben. Zudem besteht die Chance, über Sektorenkopplung regenerativ erzeugten Strom großtechnisch in die Wärmebereitstellung einzubringen. Anders als im Strombereich befindet sich die Wärmewende noch in ihren Anfängen und muss lokal von den örtlichen Stadtwerken getragen werden. Neue Förderprogramme wie zum Beispiel die Förderbekanntmachung „Wärmenetze 4.0” sollen die lokalen Akteure ermutigen, die Chancen und das Potenzial der Fernwärme zu nutzen. Denn längst wurde erkannt, dass eine steigende Investitions- und Aktionsbereitschaft im Wärmesektor unerlässlich ist, um bei der Erreichung der Klimaziele noch realistische Erfolgschancen zu wahren. Dennoch zögern einige Versorger mit den längst notwendigen Investitionen, da der Strauß an technischen Möglichkeiten groß ist, jedoch erneuerbare, innovative Wärmekonzepte noch nicht flächendeckend erprobt sind und Erfahrungswerte fehlen.

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