Erfolgreich investieren in Bulgarien

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​​​​zuletzt aktualisiert am 7. Juni 2024 | Lesedauer ca. 3 Minuten

  

 

Wie schät­zen Sie die der­zei­ti­ge wirt­schaft­li­che La­ge in Bul­ga­ri­en ein?

In den letzten Jahren hat Bulgarien eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung erlebt, die durch die weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen erheblich beeinträchtigt wurde. Diese Störungen waren das Resultat des wirtschaftlichen Abschwungs während der COVID-19-Pandemie, der geopolitischen Instabilität in Europa aufgrund des militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine und der folgenden Wirtschafts­sanktionen gegen Russland. Dennoch hat sich die bulgarische Wirtschaft gegenüber einer Reihe von Krisen als widerstandsfähig erwiesen und folgt den allgemeinen globalen Trends, indem sie sich allmählich, aber stetig auf den Stand vor der Pandemie erholt und die Inflation weiter reduziert.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der sich erheblich auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes auswirkt, ist der Beitritt Bulgariens zum Schengen-Raum auf dem Luft- und Seeweg ab dem 1. April 2024, und es wird erwartet, dass die Grenzkontrollen an den Landgrenzen bald abgeschafft werden. Dies unterstreicht den Wunsch Bulgariens, seine Beziehungen zu Europa zu öffnen und den Handel mit europäischen Partnern weiter zu erleichtern.

Darüber hinaus ist es eines der Hauptziele der Regierung, in naher Zukunft denie Euro in Bulgarien einzu­führen. Die Mitgliedschaft Bulgariens in der Eurozone hat positive Aspekte und wird als unausweichliche Perspektive für die weitere Integration des Landes in die Union gesehen. Infolgedessen wird dies zu einer Stärkung der Wirtschafts- und Sozialpolitik des Landes führen. Zu diesem Zweck sollte jedoch die Wahr­scheinlichkeit wirtschaftlicher Turbulenzen nicht außer Acht gelassen werden, und es wird derzeit eine gezielte Politik verfolgt, um die Wirtschaft des Landes auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten und jegliche Risiken zu vermeiden, damit Bulgarien als gleichberechtigtes Mitglied dem Euroraum beitreten kann.
  

Wie würden Sie das Investitionsklima in Bulgarien beschreiben? Welche Branchen bergen großes Potenzial?

Der Dienstleistungssektor in Bulgarien trägt am meisten zur Wertschöpfung der Wirtschaft des Landes bei, gefolgt von der Industrie, während die Einnahmen aus dem Agrarsektor an letzter Stelle stehen.
  
Als Spitzenreiter im Dienstleistungssektor gelten „Tätigkeiten im Bereich der Informationstechnologien“ sowie „Groß- und Einzelhandel“. Ein erheblicher Anteil der Unternehmen und Beschäftigten im Dienstleistungssektor ist in den Sektoren "„Handel" und "Tourismus" tätig, in denen eine geringere Anzahl hochqualifizierter Fach­kräfte beschäftigt ist. Der Industriesektor hingegen ist durch die "„Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Elektrizität" gekennzeichnet. Die geringeren Investitionen in das Anlagevermögen könnten zum Teil erklären, warum die Zahl der Unternehmen und Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor höher ist als in der Industrie.
  
Ausgehend von der gegenwärtigen Situation dürften die attraktivsten Sektoren für Entwicklung und Invest​itionen die Informations- und Kommunikationstechnologien sein (dies ist der Sektor mit der höchsten Innovationsintensität und der höchsten Zahl angemeldeter Patente), die Energiewirtschaft, die Landwirtschaft und die Lebensmittelverarbeitung sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau. Nicht zu vernachlässigen sind die Bereiche Transport und Logistik sowie Gesundheit und Pharmazeutik, die in den letzten Jahren ebenfalls ein stetiges Wachstum verzeichnet haben.​

  

Welchen Herausforderungen steht ein deutscher Unrternehmer beim Engagement in Bulgarien​​ gegenüber?

Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften für die Wirtschaft ist eine der größten Herausforderungen für die Unternehmen in Bulgarien. Die Arbeitgeber haben jedoch eine Reihe von Lösungen für dieses Problem gefunden, wie z. B. die Ausweitung der innerbetrieblichen Ausbildung, die Konzentration auf die zunehmende Digitalisierung, die Anhebung der Löhne über den Marktdurchschnitt und die verstärkte Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen.​

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Wie stärkt die neue bulgarische Arbeitsgesetzgebung zur Fernarbeit die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz?

Die bulgarische Gesetzgebung ist stets bestrebt, auf dem neuesten Stand zu sein und den Bedürfnissen der sich entwickelnden Wirtschaft des Landes gerecht zu werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf eine sehr bedeutende Änderung in der Arbeitsgesetzgebung zur Regelung der Fernarbeit hinzuweisen, die in den letzten Jahren für Unternehmen so relevant geworden ist. Der Hauptteil der Änderungen im Arbeitsgesetzbuch bezieht sich auf die Verbesserung der Gesetzgebung hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen zur Gewährleistung gesunder und sicherer Arbeitsbedingungen bei der Fernarbeit. Die Änderungen verbessern die bestehenden Anforderungen, indem sie klare Regeln schaffen und die Verantwortung des Arbeitnehmers und des Arbeit­gebers festlegen. 


Wie wird sich aus Ihrer Sicht Bulgarien weiterentwickeln?

Es wird erwartet, dass Bulgarien weiterhin den globalen Markttrends folgt, gleichzeitig aber auch seine Be­ziehungen zu seinen europäischen Partnern stärkt. Die Zufriedenheit der Unternehmen mit der Mitgliedschaft Bulgariens in der Europäischen Union ist unbestreitbar, weshalb die Haltung der Unternehmen gegenüber dem Beitritt Bulgariens zum Schengen-Raum sowie die Erwartungshaltung gegenüber der Einführung der einheit­lichen europäischen Währung positiv ist. Darüber hinaus bestätigen die jüngsten Handels- und Investitions­daten die positive Einstellung von Investoren und Unternehmern gegenüber Bulgarien, die das Land als einen guten Standort für ihre Geschäfte ansehen.​​

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Minko Karatchomakov

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