Indien: Tradition trifft auf Moderne

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​​Quelle: Asia Bridge, 10:2015, S. 30-31
www.asia-bridge.de
 

von Michael Wekezer
 

Der Wahlsieger von 2014, Premierminister Narendra Modi, führt nunmehr seit über einem Jahr die indische Regierung an. Sowohl im Wahlprogramm als auch nach seinem Sieg positionierte sich Modi als ein überzeugter Verfechter eines raschen Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Nachdem er zuvor im Bundesstaat Gujarat sehr erfolgreich die Elektrifizierung und in diesem Zusammenhang den Ausbau regenerativer Energien vorangetrieben hatte, hoffte die Branche in Indien schon vor Modis Amtseintritt auf eine Initialzündung für eine neue Energiepolitik. Ein Jahr nach der Wahl scheint nun der richtige Zeitpunkt, um die energiepolitische Lage genauer unter die Lupe zu nehmen.
 

Indien ist mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern die größte Demokratie der Welt. Das prognostizierte Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr übertrifft mit mehr als 8 Prozent die Aussichten für China. Der Schlüssel zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum ist und bleibt die Infrastruktur und hier insbesondere die Energieversorgung. Zudem haben rund 300 Millionen Menschen in Indien immer noch keinen Anschluss an die Energienetze – ein Problem, das die Regierung mithilfe des Programms Energy for all by 2019 zu beheben versucht. Die Nachfrage nach Elektrizität wird in den nächsten Jahren weiter steigen und der Bedarf dürfte sich den Erwartungen nach allein in den nächsten zwölf Jahren um das Zweieinhalbfache vervielfachen. Bis zum Jahr 2035 hat Indien das Potenzial, weltweit der größte Verbraucher von elektrischer Energie zu werden.
 

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