KI der Arbeitsplatzkiller – Es gibt genug zu tun, auch mit KI

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veröffentlicht am 12. Oktober 2023 | Lesedauer ca. 3 Minuten

    

KI – die (Job-) Angst geht um. Ob rational oder nicht, Ängste sind erst einmal immer berechtigt; ob sie gerechtfertigt sind, ist ein anderes Thema. 

    
 

 

Von der Schreibmaschine zum Computer

Wir könnten sogar noch weiter in der Zeit zu Papyrus oder Steintafeln zurückgehen. Was ich damit sagen möchte, ist, dass sich unsere Arbeitsmittel und Möglichkeiten als Menschen schon immer verändert haben und bei jedem Wandel wurden am Ende eher mehr Menschen mit entsprechenden Fähigkeiten benötigt als weniger. Meiner Meinung nach wird das auch bei KI so sein. Es gibt laut „Indeed“ derzeit pro Monat 7.000 neue KI Stellen, die zu besetzen sind. Für diese Arbeiten werden jedoch nicht mehr primär die handwerklichen Fähigkeiten des Meißelns in Steintafeln benötigt, sondern etwas andere. Jedoch sind auch diese Fertigkeiten – und das ist die gute Nachricht – erlernbar.

Neue Berufe wie Prompt Engineer

Eine dieser neuen Fähigkeiten ist es, dem KI-Bot auch die „richtigen“ Antworten zu entlocken. Die Menge an Informationen, die uns heute dank moderner Technik im Zugriff zur Verfügung stehen, ist riesig. Hier hilft uns die KI, diese überhaupt durchsuchbar, auffindbar und verwertbar zu machen. Jedoch ist es wie so oft: „glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Auf KI bezogen bedeutet das, wenn man die Frage nicht entsprechend stellt, wird das Ergebnis nicht optimal sein. Auf einfache Fragen kann die KI schon sehr gut und auch präzise antworten. Möchte man jedoch weiterführende Antworten haben, muss man „bessere“ Fragen stellen. 

Um kohärente und aussagekräftige Antworten zu generieren, bedarf es einer detaillierten mehrteiligen und komplexen Eingabe mit mehr Kontext, spezifischen Anweisungen und ggf. mehreren Fragen und Antworten, informiert uns Chat GPT zu diesem Thema.

Ein solcher Prompt-Engineer benötigt gegebenenfalls Fähigkeiten aus den Bereichen Linguistik, Psychologie, Mensch-Maschine-Interaktion und generell KI. Es sind also weite und spannende Aufgaben zu erwarten. Und genau damit wird schon ein erstes Versprechen von KI eingelöst. KI soll uns von eintöniger Arbeit hin zu spannenderen Fragestellungen führen, um unseren Arbeitsalltag abwechslungsreicher zu machen.

Veränderung von Buchhaltung

Für BPO (Business Process Outsourcing) bedeutet das eine weitere Automatisierung in allen Eingangsprozessen, welche mit repetitiven Aufgaben behaftet sind. Die Kollegen schreiten jedoch ein, um bei schwierigen Ent­schei­dungen zu unterstützen oder die Qualität zu sichern.

Und genau darin besteht die Arbeit für die nächsten Jahre: wir müssen sichergehen, dass die KI so arbeitet, wie wir es wollen und sie muss kontrolliert werden. Von daher wird uns erst einmal die Arbeit nicht ausgehen. Denn es ergeben sich neue Tätigkeiten, da es nun Zeit ist, die Belegdaten näher zu studieren und Optimierungen im Buchungsverlauf oder bei der Steuergestaltung durchzuführen.

Die schöne neue Welt

Immer im Stress, nie genug Zeit für den Mandanten. So oder so ähnlich hört man es heute in vielen Anwalts­- und Wirtschaftskanzleien. Die gute Nachricht ist, dass sich die Lage mit KI ein wenig entschärfen wird. Andererseits muss auch die KI bedient werden, sie funktioniert nicht von ganz allein. Das hat zur Folge, dass wir weiterhin viele Kolleginnen und Kollegen brauchen, die der KI Antworten entlocken und unseren Mandanten zur Verfügung stellen, aber in einer anderen, noch höheren Qualität. Man wird mehr Zeit haben, mit dem Mandanten Rückfragen zu klären, noch besser auf seine Wünsche einzugehen oder mehr Zeit darauf verwenden, noch mehr aus den jeweiligen Themen, gestützt durch KI-Systeme herauszukitzeln, um so die wirtschaftliche Gesamtleistung für den Mandanten, aber auch für uns, zu erhöhen.

AUSGABE OKTOBER / NOVEMBER 2023: KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

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