Unternehmenseinstieg während einer Pandemie

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Onboarding im mobilen Arbeiten - die Corona-Chance

von Thomas Keller

​​März 2020 – die Pandemie trifft Deutschland und die Welt. Innerhalb kürzester Zeit wurden ganze Bürokomplexe geschlossen und man durfte in der ganzen Stadt nicht mehr ohne triftigen Grund unterwegs sein – ein zuvor undenkbarer Zustand. Damit brach die Zeit des mobilen Arbeitens an: Schicht-Betrieb wegen der VPN-Kapazitäten, ruckelige Videokonferenzen ohne Video, überteuerte Hardware vom Monitor bis zur Webcam.

Die digitale Transformation – zuvor das wichtigste Stichwort im Marketing und der Personalgewinnung – war da was? So mancher Kollege und Kunde packte eine Extraportion Humor aus, mit der sich alles gut einspielte. Einerseits. Andererseits hatte ich schon länger einen Jobwechsel geplant, und da kamen nun deutliche Zweifel auf: Bereits im Sommer 2020 hatte ich mich bei Rödl und Partner beworben, und von Beginn war klar kommuniziert worden, dass die Entscheidung nicht schnell fallen würde. Wird also der neue Arbeitgeber das Stellenangebot halten, wenn vielleicht Projekte wegbrechen? Was ist mit der Unsicherheit der Probezeit? 

Der Einstellungsprozess umfasste zwei Telefonate, eine Präsentation und einen weiteren Termin, zu dem sogar künftige Teamkollegen aus dem Urlaub heraus vorbeischauten. Ich war beeindruckt, mit welcher Gelassenheit das Bewerbungsverfahren geführt wurde. Alles blieb stets so wie besprochen. Kein „wenn“ und kein „vielleicht“. Der entscheidende Unterschied zu anderen Firmenkontakten: Das Team war nicht nur im Moment gut ausgelastet, sondern wollte auch strategisch wachsen – ausdrücklich unabhängig vom konkreten Auftragsbuch. Am 1. November 2020 startete ich bei Rödl & Partner.

Gut, eine klassische Job-Einarbeitung sieht anders aus. Abgesehen vom ersten Tag fanden Meetings via Skype statt. Damit mussten nicht nur Erklärungen und Aufgaben, sondern auch der persönliche Kontaktaufbau „über die Leitung gehen“. Trotzdem lief es über weite Strecken problemlos. Alle waren in der gleichen Situation und haben mir die Integration nach Kräften erleichtert. Typisch Berater stellten sie mir immer wieder die Frage: „Wie können wir es leichter und besser machen?“

Nicht nur innerhalb meines Teams der Unternehmens- & IT-Beratung wurde mir die Einarbeitung und Integration in dieser besonderen Zeit so leicht wie möglich gemacht. Auch Rödl & Partner gab in einer Mitarbeitereinführungsveranstaltung – die einmal im Quartal stattfindet, einen Überblick über das Unternehmen und die verschiedenen Fachbereiche. Aufgrund der Situation fand „meine“ Mitarbeiterveranstaltung ebenfalls digital statt. Zusammen mit 80 weiteren neuen Kolleginnen und Kollegen, die in den letzten Wochen an den verschiedenen Standorten in Deutschland starteten, lernten wir verschiedene Ansprechpartner kennen und bekamen auf einer virtuellen Messe an den Ständen der verschiedenen Fachbereiche mehr Informationen zu deren Services. Besonders gelungen fand ich eine Sequenz von Skype-Speeddatings in kleinen Gruppen. Ich konnte in wenigen Sätzen erklären, was Business Intelligence ist und bekam einen Einblick in die Themenvielfalt der anderen neuen Kolleginnen und Kollegen. Die Mitarbeitereinführungsveranstaltung war somit gleichzeitig ein guter Start für das künftige Netzwerken mit den berufsständischen Kollegen aus Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung.

Seit neun Monaten arbeite ich nun fast vollständig von Zuhause aus. Die Mischung aus externen Projekten und Projekten für Rödl-Mandate ergibt eine stabile Auslastung. Zwei Teambesprechungen pro Woche halten den Mannschaftsgeist hoch. Der Kreis der Rödl-Kollegen, die ich jederzeit ansprechen kann, wächst ständig, zum Beispiel bei einem internen Training unter SAP-Entwicklern. Natürlich ist es ein Unterschied, ob man einen Tag pro Woche mobil arbeiten darf (so war es vor Corona) oder es durchgehend muss. Skype-Einladungen mit Ankündigung sind eben etwas formeller als der kleine Kaffee zwischendurch. Corona bringt aber auch neue Lösungen, zum Beispiel einen Spaziergang zum Probezeit-Halbzeitgespräch. Alles in allem kein selbstverständlicher, aber ein gelungener Start.

Der Einstand steht demnächst noch in einem Biergarten aus. Denn bekanntlich ist Vorfreude die schönste Freude.

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Carolin Raschendorfer

Senior Marketing Manager

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