Richtig investieren mit der passenden Finanzierung

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von Markus Maus, Apobank Nürnberg
 
Wie mache ich meine Praxis fit für die Zukunft? Vor dem Hintergrund des steigenden Konkurrenzdrucks stellt sich diese Frage vielen Ärzten. Denn wo Wettbewerb besteht, muss um die Gunst der Patienten geworben werden. Hierbei spielen auch Investitionen in die medizintechnische Ausstattung der Praxis eine wichtige Rolle. Schließlich ist unter anderem auch die Qualität der Ausstattung mitentscheidend für den Zuspruch der Patienten – und die Zukunft der Praxis.
 
Um im Wettbewerb zu bestehen, müssen gerade in älteren Praxen Investitionen getätigt werden. Denn mit den Jahren ist ein Verschleiß oder gar eine Überalterung der medizintechnischen Geräte nicht von der Hand zu weisen. Derartige Investitionen sind wichtiger denn je, um Patienten innovative

 

Behandlungsmöglichkeiten bieten zu können und um den Werterhalt der Praxis zu sichern. Gleichzeitig müssen sie aber auch betriebswirtschaftlich tragbar sein. Hier gilt es, das Wünschenswerte mit dem Machbaren in Einklang zu bringen. Der Spagat zwischen optimaler Praxisausstattung einerseits sowie Rentabilität und Finanzierbarkeit andererseits muss dabei gelingen. Gerade die Anschaffung medizintechnischer Geräte verursacht hohe Ausgaben.
 

Wer die (Neu)Anschaffung medizintechnischer Geräte plant, sollte im Vorfeld genau kalkulieren:

  • Wie viele Untersuchungen sind jährlich erforderlich, um die Fixkosten des Gerätes zu decken?
  • Welchen Gewinn kann ich durch den Einsatz des Gerätes erzielen?
  • Wie rentabel ist die Anschaffung des Gerätes?
     
  • Folgende Rechenschemata helfen bei der Beantwortung dieser Fragen:

    1. Zuerst werden die jährlichen Fixkosten berechnet. Teilweise fallen diese Kosten auch dann an, wenn das Gerät nicht oder nicht mehr genutzt wird.
     
    Abschreibungen
    + Zinsen
    + Reparatur-/Wartungskosten
    + Versicherungen
    + (zusätzliche) Personalkosten
    + (zusätzlich) Raumkosten
    = Fixkosten p.a.
     
    2. Nach der Kostenseite wird die Einnahmenseite betrachtet. Wie viel lässt sich mit dem Gerät jährlich verdienen? Wie viele Leistungen müssen abgerechnet werden, um die Fixkosten zu decken?
     
    Honorar je Leistung
    ./. Sicherheitsabschlag *
    ./. Verbrauchsmaterial je Leistung
    = bereinigtes Honorar je Leistung
     
    * Da das Honorar je Leistung einen kalkulatorischen Durschnittswert darstellt, sollte ein Sicherheitsabschlag von mindestens 5 Prozent vorgenommen werden.
     
    3. Nach Kenntnis der Fixkosten und des bereinigten Honorars je Leistung lässt sich nun die zur Deckung der Fixkosten erforderliche Zahl der jährlich zu erbringenden Leistung ermitteln.
     
    Fixkosten p.a.
    / Bereinigtes Honorar je Leistung
    = erforderliche Leistungen p.a.
     
    Erweist sich die angestrebte Investition als rentabel, kann im nächsten Schritt die erforderliche Liquidität geplant werden. Hier ist zu prüfen, ob und wie die Finanzierung realisierbar ist. Denn werden die neuen Geräte über einen Kredit finanziert, wirkt sich das auf das zur Verfügung stehende Einkommen und natürlich auf die Liquidität aus. Letztere ist für das Bestehen der Praxis essentiell und darf durch die Finanzierung nicht gefährdet sein. Aufbauend auf der Liquiditätsplanung werden schließlich die zu finanzierende Summe, die optimale Laufzeit der Zinsbindung, die Finanzierungsart und weitere Konditionen festgelegt. Neben klassischen Bankdarlehen, sollten Ärzte für ihre Investitionen auch öffentliche Förderprogrammkredite – wie zum Beispiel von der KfW oder LfA – in Betracht ziehen.

    Sind alle Modalitäten geklärt, kann der Startschuss für die Investition in die Praxis fallen. Dieser ist zugleich ein Startschuss in die Zukunft – und ein Vorteil im immer stärker werdenden Wettbewerb.
     

    Kontakt:

    Markus Maus
    Deutsche Apotheker- und Ärztebank Nürnberg
    Tel.: + 49 (911) 27 21–1 88

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