Deutschland kämpft mit zunehmender Wasserknappheit – Nutzungskonflikte und nachhaltige Lösungen

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​​​​​​​​​​​​veröffentlicht am 25. Oktober 2024

Angesichts der fortschreitenden Klimakrise steht die Wasserversorgung in Deutschland zunehmend unter Druck durch Trockenheit und Dürreperioden. Laut einem aktuellen Bericht des Umweltbundesamts wird die Wasserverfügbarkeit bis 2050 um bis zu 25 Prozent sinken, besonders in den Sommermonaten, was zu intensiven Nutzungskonflikten führt. Diese Entwicklung betrifft besonders wasserarme Regionen wie den Nordosten Deutschlands und das Niederrheingebiet besonders stark.1


Verschärfte Wassernutzungskonflikte in Deutschland

Besonders in wasserarmen Regionen, wie entlang des Niederrheins, sind Konflikte um die Wassernutzung zunehmend spürbar. Die Nachfrage nach Wasser für landwirtschaftliche Bewässerung und industrielle Prozesse steht in direktem Wettbewerb mit den Bedürfnissen der öffentlichen Trinkwasserversorgung. Zwischen 2015 und 2021 ist die Anzahl der gemeldeten Wasserkonflikte signifikant gestiegen. So hat beispielsweise der Braunkohletagebau im Osten Deutschlands über 240 Millionen Kubikmeter Wasser mehr entnommen als genehmigt, was den Wasserstress in den umliegenden Regionen weiter verschärft.2

 

Lösungsskizze: Die Nationale Wasserstrategie

Die Bundesregierung hat bereits auf diese Herausforderungen reagiert und mit der Nationalen Wasserstrategie einen Fahrplan für den nachhaltigen Umgang mit Wasser bis 2050 erstellt. Diese Strategie zielt darauf ab, die Wasserversorgung zu sichern und Nutzungskonflikte zu vermeiden. Wichtige Maßnahmen umfassen die Reduzierung des Wasserverbrauchs in der Industrie, die Wiederverwendung von Wasser in städtischen Gebieten und die Förderung regionaler Wasserbeiräte, die den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen verbessern sollen. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Modernisierung der Wasserinfrastruktur. Alte Wasserleitungen und veraltete Wassersysteme sollen erneuert werden, um Wasserverluste zu minimieren und die Effizienz der Wassernutzung zu steigern. Zudem sollen innovative Ansätze zur Wasserwiederverwendung entwickelt werden, die in urbanen Gebieten eingesetzt werden können.

 

Schwammstadt-Konzepte als konkrete Lösungsansätze

Wirksame Lösungsansatz auf kommunaler Ebene sind Schwammstadt-Konzepte. Sie zielen darauf ab, Regenwasser in urbanen Gebieten effizient zu speichern und wiederzuverwenden. Durch Maßnahmen wie die Speicherung von Regenwasser in Retentionssystemen oder unterirdischen Speichern kann es effizienter genutzt werden, beispielsweise für die Bewässerung von Grünflächen oder andere nicht-trinkwassergebundene Zwecke. Solche Ansätze entlasten die Trinkwasserversorgung und reduzieren den Druck auf Wasserversorger.

 

Individuelle Verantwortung und institutionelle Unterstützung

Wenngleich ein sparsamer Umgang mit Wasser jedes einzelnen Bürgers dazu führt, dass insgesamt weniger Wasser genutzt wird, braucht es die Umsetzung des Schwammstadt-Gedankens bei jedem Grundstückseigentümer, bspw. eine bessere Regenwassernutzung. Auch Kommunen und Wasserversorger können durch die Setzung eines Ordnungs- und Förderungsrahmens auf eine bessere Regenwassernutzung hinwirken.​​




Quelle: ​​

1Auswirkung des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit - Anpassung an Trockenheit und Dürre in Deutschland​​

2Water re​sources in Germany: Increasingly p​olluted and regionally overused​​​


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Zijie Zhou

M.Sc. Wasserwirtschaft, Consultant

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