Bundesnetzagentur plant Kupferabschaltung

Trotz steigender Investitionen beim Glasfaserausbau sehen viele Mitglieder des BREKO die Notwendigkeit, den Ausbau von Glasfasernetzen weiter zu beschleunigen. Die Abschaltung des Kupfernetzes zugunsten des Glasfasernetzes war ein heiß diskutiertes Thema auf der Jahrestagung des BREKO am 30.11.2023 in Berlin.

Die geringe Nutzung von Glasfaseranschlüssen wurde unter anderem auf die flächendeckende Verfügbarkeit von DSL-Anschlüssen über das Kupfernetz der Telekom zurückgeführt. Als mögliche Maßnahme wurde deshalb vorgeschlagen, das Kupfernetz spätestens in 2032 abzuschalten, um den Ausbau von Glasfasernetzen stärker voranzutreiben. Als Beispiel wurde hierbei Dänemark angeführt, wo ein konkretes Datum über die Abschaltung des Kupfernetzes die Migration zu Glasfaser beschleunigt hatte. Möglich wäre aber auch, dass bei Inbetriebnahme eines Glasfasernetzes in einer Gemeinde das lokale Kupfernetz innerhalb der fünf darauffolgenden Jahren abgeschaltet werden muss. Zur Diskussion solcher Ideen wurde von den Teilnehmern auch angemerkt, dass die Bundesnetzagentur (BNetzA) ihre Rolle als Moderatorin ändern sollte, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Glasfaserausbau beschleunigen.

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Bundesnetzagentur bereits erste Pilotprojekte plane. Diese sollen lokal begrenzt sein und transparent mit allen Beteiligten durchgeführt werden. Müller betonte, der Übergang von Kupfer zu Glas soll konstruktiv und vertrauensvoll gestaltet werden. Das Gigabit-Forum der Bundesnetzagentur spiele bei der Diskussion und Umsetzung dieser Pläne eine zentrale Rolle.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion in Zukunft entwickeln wird. Klar ist, dass für die Umsetzung solcher Pläne zunächst Rahmenbedingungen wie ein funktionierender, marktweiter Open Access geschaffen werden müssen. Sobald konkrete Informationen vorliegen, werden wir an dieser Stelle wieder berichten.