Zusammenfassung des Jahres 2020 in der polnischen EE-Branche und Perspektiven für das Jahr 2021

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​veröffentlicht am 17. Februar 2021

 

Der Sektor der Erneuerbaren Energien gehört zu den Branchen der polnischen Wirtschaft, die im vergangenen Jahr nicht von dem von der Covid-19-Pandemie verursachten Abschwung betroffen waren.


Trotz der pessimistischen Stimmung, die in der Wirtschaft vorherrschte, war der polnische Markt für Erneuerbare Energien im vergangenen Jahr durch eine dynamische Entwicklung und Wachstum gekennzeichnet. Der wichtigste Faktor, der zum guten Zustand des polnischen EE-Sektors beitrug, waren die öffentlichen Förderauktionen für EE-Anlagen im Jahr 2020. Im Jahr 2020. Der Präsident der Energieregulierungsbehörde führte 8 Runden der Auktionen für erneuerbare Energiequellen durch, von denen 4 positiv entschieden wurden. Wie in den Vorjahren stießen die Auktionen für Erneuerbare Energiequellen für Anlagen, die Wind- oder Solarenergie zur Stromerzeugung nutzen, auf das größte Interesse.


Im Auktionskorb für Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen bis 1 MW haben 590 Erzeuger insgesamt 1618 Gebote abgegeben. Alle Gebote wurden für Photovoltaikanlagen abgegeben. Den Zuschlag erhielten nur 747 Gebote von 235 Erzeugern, die Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 700 MWp entwickeln. Der sehr hohe Wettbewerb im untersuchten Korb führte zu einem deutlichen Rückgang der Auktionspreise im Vergleich zu den Vorjahren. Nach den Daten der Energieregulierungsbehörde betrug der Mindestpreis der erfolgreichen Auktionsgebote im Jahr 2020 222,87 PLN/MWh [ca. 4,9 eurcent/kWh] und der Höchstpreis 268,88 PLN/MWh [5,9 eurcent/kWh].

 

Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug im gleichen Auktionskorb der Mindestpreis, der bei der Auktion erzielt wurde, 269,00 PLN/MWh [6 eurcent/kWh] und der Höchstpreis 327,00 PLN/MWh [7,2 eurcent/kWh]. Das höchste abgegebene Angebot, der in der Ausschreibungsrunde 2020 den Zuschlag erhielte, war also niedriger als der niedrigste angenommene Angebot in der Ausschreibungsrunde von 2019. Der Trend nach unten bei den erzielten Auktionspreisen war seit der ersten Ausschreibung in 2016 zu beobachten, aber ein so deutlicher Rückgang der Auktionspreise war sehr überraschend.

 

EE-Auktionen Ausschreibungspreise bei Anlagen bis 1 MWp


Weitaus weniger überraschend waren die Ergebnisse der Ausschreibungen im Korb für Photovoltaikanlagen und Windanlagen mit mehr als 1 MW Nennleistung. Siebenundneunzig Erzeuger beteiligten sich an der Auktion mit insgesamt 127 Geboten (64 Gebote von Windkraftanlagen und 63 Gebote von Photovoltaikanlagen - die höchste Zahl überhaupt). Bei der Auktion wurden 42 TWh Strom im Wert von 9,4 Mrd. PLN verkauft. Die Auktionsunterstützung wurde für 96 Gebote von 70 Erzeugern gewährt, die Projekte mit einer Gesamtkapazität von 1,7 GW entwickelten - 0,9 GW neue Windparks und 0,8 GW neue Photovoltaikanlagen. Der minimale Preis, zu dem die Energie in diesem Auktionskorb verkauft wurde, betrug 190 PLN/MWh, während der maximale Preis 249,90 PLN/MWh betrug, ein Jahr zuvor im Jahr 2019 waren es 162,83 PLN/MWh bzw. 233,29 PLN/MWh. Die Preise im analysierten Korb sind somit leicht gestiegen. Dies ist vor allem das Ergebnis des schrumpfenden Portfolios von Windprojekten, die in den Jahren zuvor relativ günstige Angebote platzierten.

 

EE-Auktionen Wind- und PV-Energiepreise in Anlagen mit mehr als 1 MW

 

Die restlichen Auktionen im Jahr 2020 betrafen Anlagen, die landwirtschaftliches Biogas und Biomasse zur Energieerzeugung nutzen. Es wurde kein nennenswerter Wettbewerb beobachtet. In der Auktion für bestehende Biogasanlagen wurden von den angebotenen 2.500 GWh nur 500 GWh kontrahiert (20,04 Prozent der Menge). Unterstützung wurde nur 5 Projekten (von 7 teilnehmenden) gewährt. Die Preise lagen zwischen 628 und 655 PLN/MWh. In der Auktion für neue Biomasseanlagen deckten die Gebote nur 0,32 TWh von den 11 TWh ab, die vom Staat angeboten wurden (2,9 Prozent). Die Unterstützung wurde für 2 Projekte (von 3 teilnehmenden) gewährt. Die Preise betrugen 379,95 und 407,76 PLN/MWh.

Perspektiven für 2021

Polen geht in das neue Jahr mit dem Vorsatz einer weiteren, sukzessiven Entwicklung der Erneuerbaren Energiequellen. Das sich aus der Richtlinie 2009/28/EG ergebende Kriterium von 15 Prozent Anteil Erneuerbarer Energiequellen an der Bilanz des nationalen Energieverbrauchs wurde im vergangenen Jahr nicht erreicht. Dies erfordert weitere Maßnahmen des Staates, um ein kontinuierliches Wachstum der Kapazitäten im Bereich der Erneuerbaren Energiequellen zu gewährleisten.


Ausschreibungen 2021

EE-Auktionen werden auch in 2021 weiterhin das wichtigste Instrument zur Förderung der Erzeugung erneuerbarer Energie in Polen sein. Die Zustimmung zu ihrer Organisation im Jahr 2021 wurde bereits durch eine Entscheidung der Europäischen Kommission erteilt, und das Klima-Ministerium hat eine Verordnung verabschiedet, in der die Auktionsbudgets festgelegt sind. Für neue Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit einer Leistung von nicht mehr als 1 MW ist der Kauf von 14 700 000 MWh im Wert von 5 292 000 000 PLN geplant, während für Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit einer Leistung von mehr als 1 MW der Kauf von 38 760 000 MWh im Budget von 10 748 400 000 PLN vorgesehen ist. Das Klimaministerium schätzt, dass die im Jahr 2021 stattfindenden Auktionen zur Entstehung von fast 2 200 MW an neuen EE-Anlagen beitragen werden, darunter 1 700 MW in Sonne (1 000 MW in Anlagen mit einer installierten Leistung von nicht mehr als 1 MW und 700 MW in Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 1 MW) und 300 MW in Wind.


Erwähnenswert ist, dass die Verordnung Budgets für die erste Auktion für Hybridanlagen überhaupt vorsieht. Nach den Annahmen des Ministeriums sollte die Hybridanlage obligatorisch mit dem Energiespeicher ausgestattet sein und ihr Ausnutzungsgrad der installierten Leistung sollte mindestens 60 Prozent betragen, d.h. 5256 MWh/MW/Jahr. Vorerst wird es sich aber aufgrund der anstehenden Auktion nur um relativ kleine Anlagen handeln. Laut dem Entwurf können im Jahr 2021 in Hybridanlagen mit einer installierten Leistung von nicht mehr als 1 MW 394 200 MWh erzeugte Energie im Wert von 242 433 000 PLN versteigert werden. Die maximale Menge der Energie, die von den Stromerzeugern verkauft werden kann, die Strom in Hybridanlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 1 MW erzeugt haben, wurde auf 1 182 600 MWh und ihr Wert auf 703 647 000 PLN festgelegt.


Für die kommenden Auktionen hat das Ministerium die Verordnung zur Festlegung der Referenzpreise noch nicht veröffentlicht. Es ist schwer eine Prognose zu stellen, wie die Preise in den zwei wichtigsten Ausschreibungskörben aussehen werden. Möglicherweise wird sich der Trend aus dem Jahre 2020 fortsetzen. Wir gehen aber eher davon aus, dass die Preise in der Ausschreibungsrunde bei Anlagen bis 1 MWp nicht mehr so steil nach unten gehen werden. Viele Investoren fragen sich bereits jetzt, ob wegen der hohen Energiepreise auf dem Markt, die Teilnahme an der Ausschreibung überhaupt noch sich wirtschaftlich lohnt.


Günstige Änderungen des Gesetzes über Erneuerbare Energiequellen erwartet

Noch im Jahr 2020 hat das Klimaschutzministerium einen Entwurf zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorgelegt. Sie wird voraussichtlich 2021 in Kraft treten. Eine der wichtigsten Änderungen im Entwurf ist die Änderung der Definition einer „kleinen Anlage” durch Anhebung des Schwellenwertes der installierten Gesamtleistung von 500 kW auf 1 MW oder der KWK-Leistung von 900 kW auf 3 MW. Nach polnischem Recht sind Kleinanlagen von der Konzessionspflicht befreit; sie unterliegen lediglich der informellen Registrierung im Register der kleinen Energieerzeuger. Erzeuger in Anlagen bis 1 MW wären damit von dem zeitaufwändigen Konzessionsverfahren vor der Energieregulierungsbehörde befreit.

 

Unternehmen, die eine Konzession für eine bestimmte Kapazität besitzen, würden automatisch in das Register der Energieerzeuger in kleinen Anlagen übertragen. Weitere wichtige Änderungen, die in das geänderte Gesetz aufgenommen werden, sind die Verlängerung der maximalen Frist für den Kauf von Energie im Rahmen des Auktionssystems bis zum 30. Juni 2045 und die Verlängerung des „Net-Metering”-Systems für Kleinstanlagen.

 

 

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