Energieversorgung von Inselstaaten: Programm der IRENA (Internationale Agentur für Erneuerbare Energien) zeigt Wirkung und ermöglicht Projekte

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​Die Energieversorgung von Inselstaaten ist eines ihrer Kernprobleme. Dabei bieten Inselstaaten häufig hohes Potenzial für die Nutzung Erneuerbarer Energien durch nachhaltige und regionale Ressourcen. Internationale Expertise und finanzielle Unterstützung fördern den Ausbau Erneuerbarer Energien in Insel-Entwicklungsländern.

 

IRENA ermöglicht den Zugang zu relevanten Marktinformationen über Erneuerbare Energien, von technologischem Fachwissen über ökonomische Daten bis hin zu Potenzialen und Entwicklungsszenarien Erneuerbarer Energien.

 

​Die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA)

Die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA)ist eine zwischenstaatliche Organisation, die weltweit zum Wandel in eine Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien beiträgt. IRENA dient als wichtige Plattform für die internationale Zusammenarbeit und bietet ein Exzellenzzentrum für politische, technologische, ressourcenbezogene und finanzielle Expertise über Erneuerbare Energien. Seit ihrer Gründung 2009 in Bonn verfügt sie derzeit über 150 Mitglieder, weitere 27 Staaten befinden sich im Beitrittsprozess. Mit dem Hauptsitz in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, und dem Innovations- und Technologiezentrum (IITC), einer der drei Fachabteilungen in Bonn, arbeitet IRENA derzeit mit über 100 internationalen Experten.

 

In internationalen Debatten vertritt IRENA die globale Stimme für Erneuerbare Energien und bewirbt die Nutzung von Erneuerbaren Energien in allen Formen. Sie ist zudem Plattform für den Austausch über Erfolgsmodelle des Ausbaus Erneuerbarer Energien, effiziente politische Rahmenbedingungen zur Förderung von Erneuerbaren Energien, den Aufbau von Kapazitäten, Finanzmechanismen sowie Energieeffizienzmaßnahmen. Sie ermöglicht den Zugang zu Informationen über Erneuerbare Energien vor Ort, von technologischem Fachwissen über ökonomische Daten bis hin zu Potenzialen und Entwicklungsszenarien Erneuerbarer Energien. Die internationalen Partnerschaften und die Zusammenarbeit mit Industrie- sowie auch Entwicklungs- und Schwellenländer beim Ausbau Erneuerbarer Energien bieten Unternehmen Zugang zu relevanten Informationen, um Potenziale im internationalen Markt aufzudecken. IRENA fördert Erneuerbare Energien Projekte weltweit, stets im Bemühen um nachhaltige Entwicklung, Zugang zu Energie, Energiesicherheit und emissionsarmes Wirtschaftswachstum und letztendlich Wohlstand.

 

„SIDS Lighthouses Initiative” (SIDS = small island developing states) ist ein Leuchtturmprojekt von IRENA für kleine Insel-Entwicklungsländer, mit dem Ziel, die Entwicklung und Finanzierung sowie den politischen Willen zur Förderung von Erneuerbaren Energien zu mobilisieren. Mit bereits über USD 300 Millionen, die an Investitionen für den Ausbau von Erneuerbaren Energien auf Inselstaaten mobilisiert wurden, ist das Ziel, bis 2020 rund 500 Millionen US-Dollar zu erzielen, bereits in Reichweite. Durch die Zusammenarbeit mit IRENA entstehen in den teilnehmenden Staaten attraktive Rahmenbedingen für Unternehmen auf paradiesischen Inselstaaten.

 

Mitten im Paradies – small islands developing states(SIDS) Lighthouses Initiative:

Inselstaaten sind zur Deckung ihres Energiebedarfs für Stromerzeugung zum Großteil von importierten fossilen Brennstoffen abhängig. Der kapitalintensive Import ist ein erhebliches Entwicklungshemmnis für Inselstaaten und bremst das Wirtschaftswachstum. Der Inselstaat Mauritius verbraucht beispielsweise mehr als 10 Prozent seines BIP für fossile Brennstoffimporte. Vom Klimawandel besonders gefährdet, investieren Inselstaaten bewusst in eine Zukunft mit Erneuerbaren Energien.

 

In Anbetracht ihrer eigenen Ressourcen könnten die SIDS den Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen decken. Damit die hohen Potenziale nicht ungenutzt bleiben, müssen politische, technische und finanzielle Barrieren überwunden werden. Seit 2014 erarbeitet IRENA durch Experten und Partnerschaften Modelle für Inselstaaten, sogenannte Roadmaps, um attraktive Rahmenbedingungen für Investoren und Regierungen zu schaffen. Auf diese Weise konnten bisher über 30 Projekte erfolgreich realisiert werden, mit einer Finanzierung aus öffentlichen sowie privaten Mitteln in einer Höhe von über 300 Millionen US-Dollar.

 

Eine Übersicht von Case Studies bietet IRENA im Bericht „A Path to Prosperity: Renewable Energy for Islands”

Auf den Seychellen beispielsweise erfolgte nach erfolgreicher Planung mithilfe der Regierung und Förderung des Abu Dhabi Fund for Development (ADFD) in Höhe von 28 Millionen US-Dollar die Realisierung des Port Victoria Wind Power Projects, eine 6-MW-Wind-Farm. Die Windturbinen des mittelständischen Unternehmens aus Korea, Unison Co. Ltd., versorgen jährlich 2.100 Haushalte. Aufgrund der Kompensierung der Stromerzeugung aus Dieselaggregaten erzielen die Seychellen jährlich Einsparungen von rund 2,5 Millionen US-Dollar.1

 

Mit dem Ziel, bis 2020 weitere 200 Million US-Dollar an Investitionen für den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu mobilisieren, sollen Projektentwickler, Investoren und Lieferanten weitere Möglichkeiten erhalten. Es lohnt sich, das Programm zu verfolgen, um Chancen, die sich aus Ausschreibungen und geänderten Rahmenbedingungen ergeben, zu realisieren.

 

 

1 Eigene Berechnungen nach Angaben der Seychelles Petroleum Company (2016). 

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Maria Ueltzen

Europäische Dipl.-Verwaltungsmanagerin (FH)

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