Einspeisetarife in Ghana

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Ghana verfolgt den Plan, die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien von 0,1 Prozent auf über 20 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erhöhen. Um dieses Ziel zu fördern, sah der Renewable Energy Act 2011 (Act 832) für die Technologien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien Einspeisevergütungen vor, deren Veröffentlichung sich jedoch wiederholt verzögerte. Vielfach wurde angezweifelt, dass Ghana überhaupt in der Lage sein würde, Einspeisetarife zu finanzieren. Am 28. August 2013 veröffentlichte die Public Utilities Regulatory Commission (PURC) nun die aktuellen Einspeisetarife, die seit dem 1. September 2013 wirksam sind. Damit setzt Ghana ein positives Signal für Investoren.
 

Ghana gewinnt an Attraktivität für Investoren

Ghana gilt wegen seiner stabilen politischen Lage, des enorm wachsenden Energiebedarfs und der Bestrebungen, diesen Bedarf aus Erneuerbaren Energien zu decken, bereits als einer der attraktivsten Märkte für Investoren in den Subsahara-Ländern. Hinzu kommen vergleichsweise hohe Energiepreise (aktueller Industriestrompreis etwa 0,005 €/kW), die erst kürzlich von der PURC um 78,9 Prozent angehoben wurden. 
 

Der Hintergrund

Mit seinem Renewable Energy Act von 2011 ist Ghana eines der wenigen afrikanischen Länder, die bereits einen regulatorischen Rahmen für den neuen Sektor geschaffen haben. Die ghanaische Regierung wollte damit ihre Leistungsbereitschaft demonstrieren, dem Problem des Klimawandels zu begegnen. Der nunmehr erfolgten Veröffentlichung der Einspeisevergütungen lag aber vor allem die Erkenntnis der Regierung zugrunde, dass es Investoren nicht gerade ermuntert, sich mit Erneuerbaren Energien in Ghana zu befassen, wenn Anreize und klare regulatorische Rahmenbedingungen fehlen.
 
Das Maßnahmenpaket der Regierung, das neben dem Gesetz und den Tarifen auch Programme und Geldmittel besonders für Projekte anbietet, die auf die Elektrifizierung ländlicher und abgelegener Gebiete gerichtet sind, bedeutet einen weiteren Fortschritt in den seit 1990 andauernden Bemühungen, alle Regionen des Landes mit Strom zu versorgen.
 
Die Ghanaische Regierung hat generell hohe Erwartungen an ihre Einspeisevergütungspolitik. Sie hofft, dass das Programm sich positiv auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Gesundheit auswirkt und mit einer Reduktion nachteiliger Einflüsse auf die Umwelt einhergeht.
 

Ziele und Vorteile

Einspeisevergütungen werden als unabdingbar für den schnelleren Umstieg auf saubere Energie angesehen, vor allem deshalb, weil feste Einspeisetarife den interessierten Investoren ein höheres Maß an Planungssicherheit bieten. Die Erfahrung aus fünfzig Ländern, Staaten und Provinzen, die die Einspeisung von EE-Strom bereits vergüten, zeigt, dass diese politische Maßnahme den Umstieg von der fossilen auf die Erneuerbaren Energien direkt beschleunigt.
 
Allerdings muss man zunächst noch abwarten, wie die Umsetzung des Renewable Energy Act 2011 angegangen wird. Noch fehlen einige Regelungen und Lösungen (beispielsweise für Genehmigungsverfahren oder die Finanzierung und Anpassung der Tarife), die die gut gemeinten gesetzlich festgelegten Ziele auch tatsächlich auf den Weg bringen. Die nachträgliche Vorstellung eines Ausschreibungsprozesses wie in Südafrika bleibt auch in Ghana noch in der Diskussion.
 

Die Einspeisetarife in Ghana

Seit dem 1. September 2013 erhalten die verschiedenen Erneuerbare-Energie-Technologien in Ghana folgende Einspeisetarife:
   
Tabelle 2: Einspeisetarife in Ghana

Technologie
FiT ab 1.9.2013
(GHP/kWh)​
FiT ab 1.9.2013
(USD/kWh)​
Wind​ 32,1085​ ​0,16
​Solar (PV) ​40,2100 0,20​
Wasserkraft bis 10 MW​ 26,5574​ ​0,13
Wasserkraft 10-100 MW​ ​22,7436 0,11​
Deponiegas​ ​31,4696 ​0,15
Klärgas​ ​31,4696 ​0,15
Biomasse​ ​31,4696 ​0,15
 
Quelle: Public Utilities Regulatory Commission; www.wacee.net/getattachment/Home/Gazetted-FIT.pdf.aspx, Abruf 27. November 2013.
 
Die Vergütung wird über einen Zeitraum von zehn Jahren gewährt und soll im Turnus von zwei Jahren neu bewertet werden. Durch die Veröffentlichung der Einspeisevergütungen manifestierte die ghanaische Regierung den ernsthaften Willen, die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zu fördern und an der Umsetzung des dazu entwickelten Programms weiterhin festzuhalten.

Kontakt

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Anna-Lena Becker, LL.M.

Rechtsanwältin

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