Home
Intern
veröffentlicht am 18. September 2019 | Lesedauer ca. 2 Minuten
Venture-Capital-Investoren unterstützen i.d.R. Start-ups und Unternehmen in der Anfangsphase ihrer Entwicklung mit finanziellen Mitteln und häufig auch mit der nötigen Managementerfahrung. Allerdings ist ihr Engagement nicht als langfristige Investition ausgelegt, sondern soll durch einen gut getimten Exit eine möglichst hohe Rendite erzielen. Als Vorbereitung auf den Ausstieg bietet es sich an, die Rechnungslegung der Investments auf die internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) umzustellen und so die Bedingungen des Exits zu verbessern.
Eine IFRS-Umstellung ist ein umfangreicher Prozess, der gut geplant werden sollte. Einen Überblick über mögliche Auswirkungen auf das externe Rechnungswesen kann zunächst ein Quick-Check liefern. Die Folgen einer Umstellung auf IFRS variieren je nach Größe, Komplexität und Geschäftsmodells des Unternehmens. In jedem Fall sind die ausführlicheren Anhangangaben nach IFRS zu beachten.
Neben den externen Umstellungseffekten dürfen die im internen Rechnungswesen auftretenden Effekte nicht außer Acht gelassen werden. Für eine erfolgreiche IFRS-Implementierung ist auch eine Anpassung des internen Rechnungswesens erforderlich, da internes und externes Rechnungswesen bei der IFRS-Rechnungslegung eng verknüpft sind. Darüber hinaus sind meist Anpassung der internen Prozesse und Strukturen vorzunehmen, um den geänderten Anforderungen gerecht zu werden. Mit der Einführung der IFRS kann sich bspw. die Umsatzrealisierung ändern oder die Ermittlung von regelmäßigen Wertminderungstests erforderlich werden.
Ein IFRS-Abschluss benötigt Informationen aus dem gesamten Unternehmen, deswegen ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Teilbereichen zu fördern und funktionierende Kommunikationswege aufzubauen. Die Grundsteine dafür werden bei der IFRS-Umstellung gelegt und Mitarbeiter für die neuen Themen sensibilisiert. Für die erfolgreiche Umsetzung ist das nötige IFRS-Wissen den beteiligten Mitarbeitern von Projektbeginn an zu vermitteln. Durch gezielte Schulungen kann das notwendige Know-how zunächst den Geschäftsführern und verantwortlichen Mitarbeitern aus dem Finanz- und Rechnungswesen weitergegeben oder durch externe Neueinstellungen eingekauft werden.
Die IFRS-Umstellung bei jungen Unternehmen, die teilweise noch über weniger ausgereifte Prozesse und flexiblere Organisationsstrukturen verfügen, kann mit besonderen Herausforderungen verbunden sein und zur Schaffung von bisher nicht vorhandenen Prozessen führen.
Mit der Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS können die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Exit mit und ohne IPO verbessert werden. Um agil zu bleiben und kurzfristig auf sich ändernde Marktsituationen am Investitionsmarkt reagieren zu können empfiehlt es sich frühzeitig die Weichen für IFRS zu stellen. Mit eingespielten Teams und Prozessen lassen sich dann die steigenden Informationsanforderungen von Investoren und Kapitalmarkt erfolgreich befriedigen.
Dr. Christian Maier
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, CPA (U.S.)
Head of Sustainability Services, Partner
Anfrage senden
Venture-Capital-Beratung
Kein Themenspecial verpassen mit unserem Newsletter!