Erfolgsfaktoren für Ihre IFRS-Umstellung

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zuletzt aktualisiert am 20. September 2017

Für die erfolgreiche Durchführung einer Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS gibt es eine Reihe von kritischen Erfolgsfaktoren. Zur Vorbereitung eines Umstellungsprojekts empfiehlt es sich daher, sich hiermit frühzeitig auseinanderzusetzen. Dies hilft, den Projektablauf besser zu über­blicken und zu strukturieren, Anpassungsbedarfe zu erkennen sowie frühzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen.
 


Richtige Vorbereitung und Planung ist der Weg zur erfolgreichen IFRS-Umstellung

Es ist wichtig, bereits zu Projektbeginn die Chancen einer erfolgreichen Projektdurchführung richtig einzu­schätzen und die Projektkomplexität nicht zu unterschätzen. Auch gilt es, die mit der Projekt­durchführung ggf. verbundenen Risiken zu identifizieren. Die Komplexität eines Umstellungsprojekts hängt neben den identifizierten Umstellungseffekten maßgeblich von der gewählten Umstellungsstrategie und Konversions­tiefe ab.
 

Umstellungsstrategie

Im Rahmen der Umstellungsstrategie wird in der Regel zwischen einer Überleitungsrechnung, paralleler Konzernrechnungslegung und der vollständigen Umstellung der Konzernrechnungslegung unterschieden. Die Minimallösung ist die Überleitungsrechnung, bei der die bestehende handelsrechtliche Konzern­rechnungs­legung führend bleibt und lediglich zum Berichtszeitpunkt auf IFRS übergeleitet wird.
 
Eine Alternative ist das Vorhalten einer parallelen Konzernrechnungslegung nach IFRS und HGB. Dies erleichtert oft den Übergang auf IFRS und bietet die Rückgriffsmöglichkeit auf einen HGB-Konzernab­schluss. Die zweigleisige Konzernrechnungslegung führt jedoch zu höherem Aufwand sowie zu Abweich­ungen zwischen der HGB- und IFRS-Welt, welche regelmäßig zu erläutern sind und aufgrund ggf. widersprüchlicher Aussagen zu Verwirrung bei den Abschlussadressaten führen können. Die Maximallösung stellt die vollständige Umstellung der Konzernrechnungslegung auf IFRS als primäre Rechnungslegung dar. Für gewöhnlich führt diese Form der Umstellung zu einem besseren Know-how-Aufbau im Unternehmen und zu eindeutigen Aussagen und Steuerungsimpulsen aus dem Konzernabschluss.
 

Konversionstiefe

Unter der Konversionstiefe wird die Ebene verstanden, auf der die IFRS in das Unternehmen Einzug nehmen. Das Spektrum reicht dabei von der Erfassung von IFRS-Effekten auf Konzernebene bis hinunter auf Buchungsebene der Einzelgesellschaften. Je höher der Detailierungsgrad gewählt wird, desto nachhaltiger ist die Umstellung und desto größer die Integration der IFRS in Ihr Unternehmen. Bei der retrograden Überleitung von Vergleichsperioden wird aus Kosten- / Nutzenüberlegungen eine Konversionstiefe oberhalb der Buchungsebene gewählt. Jedoch ist zu beachten, dass für Zwecke der Jahresabschlüsse weiterhin eine Überleitung auf HGB oder eine parallele handelsrechtliche Buchführung benötigt wird.
 

Kommunikation und Überwachung

Wie in jedem erfolgreichen Projekt spielen auch bei der IFRS-Umstellung die Kommunikation und Über­wachung während des Projekts eine entscheidende Rolle. Dabei ist es wichtig, bereits zu Beginn bei allen an der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses Beteiligten eine hinreichende Sensibilisierung für das Thema IFRS zu erreichen und den erforderlichen Veränderungsbedarf transparent konzernweit zu kommunizieren.
 
Dies sollte mit einem straffen Projektmanagement einhergehen, das frühzeitig Entscheidungen über Verfahrensweisen trifft und die Projektumsetzung bei kontinuierlicher Verbesserung überwacht.

Insbesondere unzureichende Kommunikation und Sensibilisierung können zu Motivationsproblemen und mangelnder Akzeptanz bei Projektmitgliedern führen. Eine IFRS-Umstellung und die damit verbundene Informationserhebung erfordert die Zusammenarbeit von vielen Teilbereichen eines Unternehmens. Dabei sollte stets eine Überwachung des Projektfortschritts erfolgen, damit Zeitplanüberschreitungen minimiert werden und, wenn nötig, Anpassungen im Plan erfolgen. Um Verzögerungen bei der späteren Abschluss­prüfung zu vermeiden, sollte frühzeitig die Abstimmung mit dem Abschlussprüfer gesucht werden.
 

Know-how und Dokumentation

Für eine erfolgreiche IFRS-Umstellung ist es wichtig, in das Know-how der Mitarbeiter zu investieren. Durch Schulungen zu Beginn des Projekts können zunächst Projektmitgliedern die relevanten IFRS-Kenntnisse vermittelt werden, um den Arbeitsaufwand für die Umstellung zu reduzieren und den Wissenstransfer in das Unternehmen zu gewährleisten.
 
Eine kontinuierliche Übernahme der IFRS-Kenntnisse der externen Berater und des Abschlussprüfers sowie der Aufbau eines unternehmenseigenen IFRS-Know-hows stellt sicher, dass Unternehmen neue IFRS-Sachverhalte nach Abschluss der Umstellung frühzeitig erkennen und die richtigen unternehmerischen Bilanzierungsentscheidungen treffen können.
 
Eng mit dem Know-how-Transfer ist die Dokumentation der neuen Prozesse und Bilanzierungsan­forde­rungen verbunden. So kann eine adressatenorientierte Bilanzierungsrichtlinie als Hilfestellung dienen, konzerneinheitliche Vorgaben zu schaffen und zu erwartende Fragen vorwegnehmen.

Kontakt

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Christian Landgraf

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, CPA (U.S.)

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