ESG bei M&A Transaktionen – Ein Erfahrungsbericht aus Kenia

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​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​veröffentlicht am 3. Juli 2024 I Lesedauer ca. 3 Minuten

Am 2. Mai veranstaltete Rödl & Partner Kenia eine gemeinsame Veranstaltung mit Kollegen von Rödl & Partner München und Rödl & Partner Südafrika zu dem Thema „M&A on the Fast Lane“.

 

Wesentliche Themenfelder waren dabei:

  • Chancen in einem dynamischen Markt
  • Lösungen für den Abschluss von Geschäften in der aktuellen Finanzierungsumgebung
  • Steuerliche Due Diligence im Hinblick auf jüngste Entwicklungen in Kenia
  • Globale Perspektiven

 

Auf der Podiumsdiskussion wurde dann schnell klar, dass insbesondere nachhaltige Investitionen im Fokus von Investoren und Marktteilnehmern stehen.​ Die perfekte Ausgangslage also, um sich mit der Fragestellung ESG in Kenia – einem der dynamischsten Märkte in Afrika zu widmen.


ESG (Environmental, Social und Governance) Investitionen gewinnen in Kenia zunehmend an Bedeutung, angetrieben durch lokale und internationale Initiativen zur Förderung von Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Geschäftspraktiken.

 

Umweltinitiativen – Environmental

Kenia verfügt über ein robustes rechtliches und politisches Rahmenwerk zur Unterstützung der ökologischen Nachhaltigkeit. Die Verfassung von Kenia verankert das Recht auf eine saubere und gesunde Umwelt. Zu den bemerkenswerten politischen Maßnahmen zählen das Klimaschutzgesetz von 2016 und das Verbot von Plastiktüten im Jahr 2017. Das Kenya Green Bond Programme, das 2017 ins Leben gerufen wurde, hat grüne Investitionen gefördert und zur Emission der ersten grünen Anleihe an der Londoner Börse für umwelt­freund­liche Studentenwohnungen geführt.

 

Soziale und Governance-Initiativen

Im sozialen Bereich liegt ein wachsender Schwerpunkt auf Geschlechtergleichstellung und dem Wohl der Arbeitnehmer. Die Capital Markets Authority (CMA) und die Nairobi Securities Exchange (NSE) haben Richtlinien eingeführt, um die Vielfalt in Unternehmensvorständen zu gewährleisten und ESG-Berichter­​stat­tung zu fördern. Die Zentralbank von Kenia (CBK) hat außerdem Richtlinien zum Management von klimabezo­genen Risiken herausgegeben, die Banken verpflichten, diese Risiken in ihre Geschäftsentscheidungen zu integrieren.


Beteiligung des Privatsektors

Die Beteiligung des Privatsektors ist entscheidend. Zum Beispiel haben Microsoft und G42 eine Investition von 1 Milliarde US-Dollar in grüne Rechenzentrumsinfrastrukturen in Kenia angekündigt, die vollständig mit erneuerbarer geothermischer Energie betrieben werden sollen. Dieses Projekt zielt darauf ab, die digitale Transformation in Ostafrika zu unterstützen, indem es sichere und skalierbare Cloud-Dienste bereitstellt. Zudem zeigt das Engagement der SBM Bank zur Finanzierung von Projekten für erneuerbare Energien, wie beispielsweise netzunabhängigen Solaranlagen, die Rolle des Privatsektors bei der Unterstützung von ESG-Zielen.

 

Herausforderungen und Chancen

Trotz dieser Fortschritte gibt es Herausforderungen bei der Umsetzung von ESG-Strategien, insbesondere bei der Sicherstellung der Einhaltung und der Förderung einer breiten Akzeptanz. Es gibt jedoch wachsende Unterstützung von Entwicklungsinstitutionen und lokalen Regulierungsbehörden, was eine positive Perspektive für ESG-Investitionen in Kenia bietet.

 

Kenias proaktive Herangehensweise und die zunehmende Beteiligung sowohl des öffentlichen als auch des privaten Sektors zeigen ein starkes Engagement für ESG-Prinzipien und positionieren das Land als führend in der nachhaltigen Entwicklung in der Region.​


 

Fazit aus der M&A Konferenz

Sowohl Dynamik als auch Bewusstsein für die Notwendigkeit bei Investitionen „nachhaltig” zu agieren ist für Investoren und Marktteilnehmer in Kenia/Afrika äußerst ausgeprägt.

 

Das Land entwickelt sich zu einem führenden Ziel für Impact Investing in Afrika, unterstützt durch eine dynamische Bevölkerung, eine starke Wirtschaft und einem gut entwickelten Finanzsektor.

 

Kenia bietet zahlreiche Investitionsmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren wie Finanzinklusion, nachhaltige Landwirtschaft, erneuerbare Energien, Bildung und Gesundheitswesen. Diese Bereiche haben großes Poten­zial, soziale und ökologische Auswirkungen zu erzielen und gleichzeitig finanzielle Renditen zu generie­ren. Insbesondere die Erneuerbaren Energien sind ein Wachstumsfeld, da Kenia eine führende Rolle bei der Pro­duk­tion von Solar-, Wind- und Geothermieenergie in Afrika spielt.​

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Tobias Neukirchner

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