Digitalisierung im Nachhaltigkeitsmanagement

PrintMailRate-it

​​  

veröffentlicht am 7. März 2023 ​ 


Nachhaltigkeitsbezogene Daten gewinnen unter anderem aufgrund steigender regula­torischer Anforderungen zunehmend an Bedeutung. Um diese Daten erfassen, analy­sieren und damit steuern zu können, lohnt sich für Unternehmen die frühzeitige Imple­mentierung und Nutzung von ESG-Softwarelösungen. Die Digitalisierung von Prozes­sen im ESG-Bereich bietet die Möglichkeit zur prü­fungs­sicheren Daten­erfassung, zeitnaher Transparenz und kann somit zur Verbesserung der unternehmerischen ESG-Performance beitragen. Auch die Verknüpfung nachhaltigkeitsbezogener Daten mit anderen steuerungsrelevanten Unternehmensdaten ist besonders mit Blick auf den kommenden Rechtsrahmen von großer Bedeutung. Die Verknüpfung liefert eine wichtige Ent­scheidungs­grundlage für das Unter­nehmen und seine unter­schied­lichen Stake­holder­gruppen, wie zum Beispiel Investoren, Kunden oder poten­ziellen Mitarbei­tenden. 

Unterstützung durch Softwarelösungen 

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird die EU-Bilanzrichtlinie dahingehend geändert, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtend im Lagebericht zu erfolgen hat. Durch steigende Anforderungen an nachhaltigkeitsbezogene Daten, wie verbesserte Transparenz und Prüf­barkeit, kann der Einsatz einer passenden Software Vorteile gegenüber der vergleichsweise fehler­an­fälligen manuellen Daten­erfassung bringen. Die Software kann bereits bei der Einführung der neuen Reportingstandards den Implemen­tierungs­prozess unterstützen und alle Datenquellen und Bereiche innerhalb eines Unternehmens oder Kon­zerns zusammenbringen. Die Softwarelösungen sind dabei vielfältig und decken unterschiedliche Teile des Reportingprozesses ab. Von der strukturierten Daten­sammlung über die Konsolidierung der Daten bis hin zum Disclosure Management mit integrierter ESEF-Lösung. Die Softwarelösung kann hier entscheidend zur Qualitäts­sicherung und Revisionssicherheit beitragen.  

Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung im ESG-Management

Momentane Softwarelösungen für ESG-Daten reichen von Lösungen zu spezifischen Themen, wie beispiels­weise CO2-Bilanzierung, EU-Taxonomie oder ESRS, bis hin zu ganzheitlichen Lösungen für die Erfassung und Analyse von nachhaltigkeitsbezogenen Daten und der teilweise automatischen Auf­be­reitung für die Bericht­erstellung. Bei der Auswahl der Software sollte im Vorhinein festgelegt werden, welche Art von Anbindung an die Unter­nehmens­software gewünscht ist, beispielsweise API-Anbindung oder Integration als Software-Modul, und welche spezifischen Thematiken in der Software als Lösung angeboten werden sollen. Die Digitalisierung von Datenerhebungsprozessen durch die Einbindung von Softwarelösungen kann zu Optimierungen der Prozesse führen, zum Beispiel durch eine Minimierung der Fehleranfälligkeit oder auch Zeitersparnisse durch die Automatisierung der Datenerhebung und -ana­lyse. Damit dieses Potential erreicht werden kann, ist es wichtig, die richtige Software zugeschnitten auf das Unternehmen, seine IT-Landschaft und dessen jeweilige Berichts­anforderungen auszuwählen. 

Nachhaltigkeitsberichterstattung durch CSRD im European Single Electronic Format (ESEF) 

Ab dem Geschäftsjahr 2024 werden Unternehmen, die bereits nach der Non-Financial Reporting Directive eine nichtfinanzielle Erklärung vorlegen müssen, zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung im Lagebericht unter Anwendung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) verpflichtet sein. Ab dem Geschäftsjahr 2025, dann auch die großen Unternehmen außerhalb des Kapitalmarktes. Die CSRD beinhaltet darüber hinaus, dass das bereits aus der Finanzberichterstattung bekannte ESEF-Format Einzug in die Nachhaltig­keits­bericht­erstattung erhält. Durch die ESEF-Verordnung soll die Bericht­erstattung in einem europäischen einheitlichen elektronischen Berichtsformat erfolgen, um eine strukturierte Analyse der Nachhaltigkeitsinformationen zu ermöglichen. Die EFRAG wurde dahingehend beauftragt, eine Taxonomie für die Nachhaltigkeits­bericht­erstat­tung mit den ESRS zu erstellen. Ein erster Arbeitsentwurf (Proof-of-Concept) wurde bereits im Mai 2022 veröffentlicht und ist seitdem in Revision. Ziel ist es, dass angelehnt an die ESEF-Verordnung die Maschinen­lesbarkeit der Informationen im Nachhaltigkeitsbericht ermöglicht wird. Das bedeutet, dass Nachhaltig­keits­angaben gesondert ausgezeichnet werden müssten und sich somit auch der betroffene Anwenderkreis der ESEF-Verordnung ausweiten könnte. Aufgrund der engen Abstimmung zwischen Finanzberichterstattung und Nachhaltig­keits­erstattung und des zeitlichen Gleichlaufs ist zu erwarten, dass Disclosure Management Lösun­gen mit integrierten XBRL Auszeichnung an Bedeutung gewinnen werden und die Auslagerung der Aus­zeich­nungen an Dienstleister zurück gehen wird. 

Aus dem Newsletter


Kontakt

Contact Person Picture

Dr. Christian Maier

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, CPA (U.S.)

Partner

+49 711 7819 147 73

Anfrage senden

Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Deutschland Weltweit Search Menu