Clean Energy in Asiens Green City - Solarenergie geht in Singapur "durch die Decke

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​Während Deutschland in den letzten Jahren immer wieder als das Maß der Dinge bezüglich der Solar-PV gehandelt wurde, nimmt auch in Singapur die Relevanz des Marktes langsam, aber stetig zu. Obwohl die Energiegewinnung aus Liquefied Natural Gas mit einem Anteil von 95 Prozent nach wie vor die primäre Energiequelle ist, sehen Marktbeobachter in der Solarenergie ein großes Zukunftspotenzial. Laut einer Studie der Energy Association of Singapore ließe sich der Marktanteil auf lange Sicht von derzeit 1 Prozent auf bis zu 16 Prozent des Stromverbrauchs in Singapur steigern. Bis 2025 gilt zumindest ein 5-prozentiger Anteil als realistisch.

 

Während Deutschland in den letzten Jahren immer wieder als das Maß der Dinge bezüglich der Solar-PV gehandelt wurde, nimmt auch in Singapur die Relevanz des Marktes langsam, aber stetig zu. Obwohl die Energiegewinnung aus Liquefied Natural Gas mit einem Anteil von 95 Prozent nach wie vor die primäre Energiequelle ist, sehen Marktbeobachter in der Solarenergie ein großes Zukunftspotenzial. Laut einer Studie der Energy Association of Singapore ließe sich der Marktanteil auf lange Sicht von derzeit 1 Prozent auf bis zu 16 Prozent des Stromverbrauchs in Singapur steigern. Bis 2025 giltAuch wenn der Solar-Markt an sich noch vergleichsweise gering ist, so weist er doch einen klar positiven Trend auf (vgl. Abbildung 1 und 2). Die Zahl der Installationen und das damit verbundene Leistungsvermögen sind über die Jahre hinweg ausnahmslos gestiegen. Vor allem in den letzten zwei Jahren war diese Entwicklung besonders ausgeprägt.


In dem urbanisierten Stadtstaat, der hinsichtlich seiner Größe (716 km2) mit Hamburg vergleichbar ist, gibt es zwar genug Sonnenstunden, aber nur begrenzt freie Flächen. Schätzungen gehen davon aus, dass eine Nettonutzfläche von 45 km2 potenziell für PV-Installationen infrage kommt. Allein Dächer („Roof-Top”) kommen mit einem Nutzungsfaktor von durchschnittlich 55 Prozent auf eine Nettonutzfläche von 32 km2 und stehen damit derzeit im Fokus der Geschehnisse. Hierdurch könnte ein zusätzliches Leistungsvermögen von 5,6 GWp entstehen, welches pro Jahr 7 TWh an Strom bereitstellt und damit die oben genannten 16 Prozent der Stromnachfrage deckt.


PV-Anlagen auf Dächern von (Hoch-)Häusern sind mit nicht unerheblichen Installationskosten verbunden. In diesem Zusammenhang etabliert sich in Singapur mehr und mehr eine Art Leasing-Modell: Der Eigentümer eines Gebäudes und der damit verbundenen Dachfläche überlasst dem Solar-Anbieter die Fläche zum Nulltarif für einen Zeitraum von ca. 20 Jahren. Der Anbieter kommt im Gegenzug für die Installation und den Betrieb der Solar-PV-Anlage auf. Der Hauseigentümer verpflichtet sich, den mit der Anlage produzierten Strom für seinen Privatverbrauch abzunehmen, und profitiert dabei von einem garantiert günstigeren Tarif im Vergleich zu den staatlichen Anbietern. Für den Betreiber der Anlage bedeutet dies langfristig sicheren Cash-Inflow, was zu einer höheren Rendite der Anfangsinvestition und einer Amortisationsdauer von 7 bis 10 Jahren führt.zumindest ein 5-prozentiger Anteil als realistisch.

 

 

Netzgekoppelte Solar-PV-Installationen1

 

Abbildung 1: Netzgekoppelte Solar-PV-Installationen1

 

Leistungsvermögen netzgekoppelter Solar-PV-Installationen1

Abbildung 2: Leistungsvermögen netzgekoppelter Solar-PV-Installationen1

 

Diese Win-win-Gestaltung wird als „Solar Power Purchase Agreement (PPA) Model” bezeichnet. Den überschüssigen Strom kann der Anlagenbetreiber an das nationale Stromnetz zu einem verhandelbaren Preis verkaufen. Dem Dacheigentümer steht entweder direkt ein Teil des dadurch erwirtschafteten Gewinns zu oder ihm wird eine Kompensierung ausbezahlt.

 

Im Unterschied zum deutschen Modell, das weltweit als Vorbild gilt, liegt in Singapur bisher keine fixe Einspeisevergütung vor. Zudem gibt es in Deutschland eine Vielzahl an Förderungen und Kreditbegünstigungen für Haushalte und Firmen, die in eine Solarstrom-Anlage investieren wollen. Auch vonseiten der EU gibt es Hilfe durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (ERDF) und den Kohäsionsfonds. In Singapur hingegen ist man bisher auf den privaten Sektor angewiesen, der allerdings von der Regierung unterstützt wird, da der größte Abnehmer des geschilderten Modells die öffentlich geförderten Wohnbauten (HBD) sind. Somit darf man zuversichtlich sein, dass sich Solar-Leasing und ähnliche Geschäftsmodelle weiterhin positiv entwickeln werden. So arbeiten der größte Leasinganbieter Sunseap (Kunden u. a. HBD, Singapore American School, Raffles Institution) und Goldman Sachs an einem Projekt, das eine Gesamtkapazität von mehr als 30 Megawatt für Dächer von Wohn- und Geschäftsimmobilien im Stadtstaat bereitstellen soll.  

 

 

 

1 Eigene Darstellung der Daten von SP PowerGrid Ltd & Energy Market Authority.

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