ETS II – Neuer Antrieb für eine aktive Dekarbonisierung?

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veröffentlicht am 15. November 2023

 

Ab 2027 wird das neue Emissionshandelssystem EU-ETS II (EU Emissions Trading System II), welches die Bereiche Verkehr und Gebäude(-wärme) betrifft, den nationalen Brennstoffemissionshandel (BEH; geregelt im BEHG - Brennstoffemissionshandelsgesetz) ablösen.

 

Dadurch wird der in Deutschland national festgelegte CO₂-Preis in ein System überführt, in dem es eine Obergrenze für den CO₂-Verbrauch geben wird und sich direkt an den klimapolitischen Zielen ausrichtet, d.h. werden Ziele in den betreffenden Sektoren nicht erreicht, so soll über das Instrument die Menge der zu Verfügung stehenden Emissionsrechten beschränkt werden, was dann zu steigenden Preisen führt.


Ähnlich wie beim BEH verfolgt das EU-ETS II den sog. Upstream-Ansatz, d.h. dass die Versorgung und das Inverkehrbringen von Treib- und Brennstoffen mit einem CO₂-Preis belastet werden. Somit werden die VerbraucherInnen (z.B. Haushalte oder Verkehrsteilnehmer) indirekt durch steigende Preise für die entsprechenden Treib- und Brennstoffe beeinflusst.


Die aktuelle Agora-Studie vergleicht den Stand bei den Klimaschutzmaßnahmen und versucht über mehrere Studienansätze den CO₂ – Preis zu simulieren. Das Ergebnis zeigt, dass ohne effektive CO₂-Minderungsmaßnahmen in den Sektoren der CO₂-Preis im Jahr 2030 auf 200 Euro / t CO₂ steigen könnte. Dies würde laut Agora Energiewende im Vergleich mit den national für 2026 geplanten CO₂-Preisen (maximal 65 Euro / t CO₂) zu einer Erhöhung des Benzinpreises um 38 Cent und des Dieselpreises um 43 Cent pro Liter führen. Im Gebäudesektor würden die Heizölpreise um 43 Cent pro Liter und der Erdgaspreis um 3 Cent pro Kilowattstunde steigen. Die Empfehlung an das Wirtschaftsministerium liegt auf der Hand: einen schnelleren Anstieg über das BEHG zu forcieren, um so den starken Anstieg in 2027 zu vermeiden.

 

Fazit – Dekarbonisierung als Ausweg

Aus Versorgersicht bedeutet das ETS II am zeitlichen Horizont, noch zügiger in Alternativen für die Kundschaft über Contractingmodelle oder Nah- und Fernwärmenetze zu investieren. Ob der von Agora avisierte Anstieg so kommt, ist fraglich, aber bei den aktuellen Errungenschaften nachvollziehbar. Die Versorger müssen eine aktive Rolle in der Transformation einnehmen und so ihre Kunden und Kommunen vor diesen Mehrkosten bewahren und gleichzeitig das Geschäft in diesen Bereichen mitnehmen.

 

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