Von der Klimabilanz zum Investitionsplan Klimaneutralität

PrintMailRate-it

veröffentlicht am 17. Mai 2023

 

Stadtwerke werden zunehmend von ihren kommunalen Gesellschaftern gefordert, Klimabilanzen zu erarbeiten und Konzepte für die Energie- und Wärmewende vorzulegen. Basis sind regelmäßig ambitionierte Klimaneutralitätsziele in der Kommune, die dann vom lokalen Stadtwerk in die Realität umgesetzt werden sollen. Aber wie sollten Stadtwerke am besten vorgehen, um den Elan der politischen Diskussion zu nutzen, Veränderungsprozesse anzustoßen und Mehrheiten für ambitionierte Investitionspläne in Richtung Klimaneutralität zu erhalten.

 

Die Vorgehensweise zur Erarbeitung und Umsetzung von Klimaneutralitätskonzepten ist im folgenden Diagramm kurz zusammengefasst:

 

 

Die einzelnen Bestandteile dieser Vorgehensweise werden im Folgenden näher erläutert:

 

1. Klimabilanz erstellen

 

Die CO₂-Emissionen bilden die wesentliche Basis für die Umweltauswirkungen von Stadtwerken und anderen Energieversorgern. Die Klimabilanz dient dazu, die Haupt-Geschäftsfelder zu identifizieren, die von einer Reduktion der Treibhausgasemissionen betroffen sind und für die in Zukunft massive Veränderungen zu erwarten sind.

 

Die Klimabilanz sollte Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 (indirekte Emissionen der verbrauchten Energie) und Scope 3 (sonstige indirekte Emissionen) beinhalten. Damit werden alle wesentlichen vor- und nachgelagerten Prozesse erfasst. Perspektivisch sollten auch Veränderungen im Zeitverlauf erfasst werden, um die Effekte von Maßnahmen zu überprüfen.

 

Ein Abgleich der Klimabilanz des Stadtwerks mit der Bilanz der jeweiligen Kommune ist grundsätzlich wünschenswert, aber aus methodischen Gründen, insbesondere aufgrund unterschiedlicher Bilanzierungsgrenzen, nicht einfach zu bewerkstelligen.

 

2. CO₂-Emissionen priorisieren

 

Die Priorisierung der Emissionen dient dazu, wesentliche von unwesentlichen Aktivitäten zu unterscheiden. Ziel ist dabei verschiedenen Emissionen hinsichtlich Relevanz zu bewerten und eine Prioritätenliste der anstehenden Dekarbonisierungsaktivitäten zu erarbeiten.

 

3. Wesentliche Handlungsfelder identifizieren

 

Anhand der Geschäftsfelder des Unternehmens kann eine Rangfolge erarbeitet werden. Dabei kann zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Aktivitäten unterschieden werden. So können kurzfristige Maßnahmen dazu beitragen, dass CO₂-Emissionen mit günstigen Lösungsansätzen vorgezogen werden. Mittel- bis langfristig können diese aber durch komplexere Lösungen ersetzt werden, um bspw. zusätzliche Ergebnisbeiträge wieder ins Unternehmen zurückzuholen oder auch Investitionsmöglichkeiten zu schaffen. Unter aktuellen Rahmenbedingungen sind diese noch nicht wirtschaftlich umsetzbar, die sich aber perspektivisch als machbar erweisen.

 

4. Maßnahmenpläne entwickeln

 

Für die Geschäftsfelder mit einem wesentlichen Beitrag zu den Gesamtemissionen sind entsprechende Maßnahmen- und Zeitpläne zu erarbeiten. Dabei ist auch zu beachten, dass die Unternehmen nicht überfordert werden und der Umfang der Veränderungen auch handhabbar ist. Für jedes der hinsichtlich Emissionen bedeutenden Geschäftsfelder sollten unterschiedliche Maßnahmen mit Kosten hinterlegt werden, um die Transformationen von der fossilen Welt zu klimaneutralen Welt zu ermöglichen.

 

5. Investitionspläne für die Klimaneutralität erarbeiten

 

Damit im Gesellschafterkreis auch über wirtschaftliche Effekte diskutiert werden kann, sollten zu den Maßnahmen auch geschätzte Investitionen im Zeitverlauf kommuniziert werden. Der Ausbau der Stromnetze, der klimaneutralen Wärme und der erneuerbaren Stromerzeugung, der Sektorkopplung u.a. zum Erreichen der klimapolitischen Ziele bedarf massiver Investitionen, die von den Unternehmen, allein fremdkapitalfinanziert, nicht gestemmt werden können. Diese Ziele können oft nur mit Eigenkapitaleinlagen oder Gewinnthesaurierungen ermöglicht werden. Hier gilt es, die Gesellschafter mitzunehmen, damit am Ende nicht eine Diskrepanz zwischen ambitionierten Klimazielen und Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung und Ausschüttungen entsteht.

 

Rödl & Partner unterstützt Sie gerne, Klimaneutralitätskonzepte zu entwickeln, um die ambitionierten Klimaziele auf Ihr Unternehmen herunterzubrechen und eine konsistente Argumentation für anstehende Investitionen aufzubauen. Hier gilt es noch viel Überzeugungsarbeit bei den Gesellschaftern der Stadtwerke zu leisten. Wir helfen Ihnen gerne dabei!​

FOLGEN SIE UNS!

LinkedIn Banner

Kontakt

Contact Person Picture

Dr. Matthias Koch

Dr. Ing., MBA, CVA

Partner

+49 221 9499 092 16

Anfrage senden

WIR BERATEN SIE GERN!

KENNEN SIE SCHON SMARENDO?

Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Deutschland Weltweit Search Menu