Investitionsbedarf in die Stromverteilnetze steigt

​veröffentlicht am 17. August 2021

Eine aktuelle Studie im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums bestätigt, dass die Dekarbonisierung in den nächsten Jahren dazu führen wird, dass die Stromverteilnetze deutlich ausgebaut werden müssen und ein erheblicher Investitionsbedarf bestehen wird.

So müssen für den Ausbau der E-Mobilität Wallboxen und E-Ladesäulen errichtet werden, für die neue Stromanschlüsse gelegt werden müssen. Auch die Installation von Wärmepumpen wird die Anschlussleistungen erhöhen.

Die Studie für das Land NRW kommt zum Ergebnis, dass der Ausbaubedarf in der Niederspannungsebene am höchsten ist. Die Flexibilisierung der Lasten ist wichtig, um die erforderlichen Investitionen zu reduzieren. Es wird mit Erweiterungsinvestitionen von 9,0-15,4 Mrd. EUR bis 2040 gerechnet, abhängig davon, wie ambitioniert die Transformation zur Klimaneutralität verfolgt wird. Es wird erwartet, dass bis 2040 6-11 Mrd. EUR in die NS-Netze, 2-3 Mrd. EUR in die MS-Netze und 0,7-0,9 Mrd. EUR in die HS-Netze investiert werden muss.

Stadtwerke und andere Netzbetreiber sollten daher ihre mittelfristigen Investitionsplanungen überprüfen, um den neuen Anforderungen an die ambitionierten Klimaschutzziele gerecht zu werden. Dabei wird die netzdienliche Steuerung von flexiblen Lasten entscheidend sein, um Spitzenkappung vornehmen zu können und somit den Investitionen in den Netzausbau zu reduzieren.

Auch die finanziellen und wirtschaftlichen Folgen sollten analysiert werden. Der Kapital- und Finanzierungsbedarf wird steigen, während gleichzeitig die Netzerträge aufgrund der sinkenden Eigenkapitalzinssätze niedriger ausfallen werden.

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Quelle:

• Gutachten zur Weiterentwicklung der Strom-Verteilnetze in Nordrhein-Westfalen auf Grund einer fortschreitenden Sektorenkopplung und neuer Verbraucher im Auftrag des NRW-Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie