Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung von BMU/UBA setzen die Regierung unter Druck

PrintMailRate-it

Das Hauptaugenmerk der aktuellen politischen Diskussion verschiebt sich immer mehr in Richtung Klima- und Umweltschutz. Bewegungen wie „Fridays for Future” oder „Rettet die Bienen” erwecken großes mediales Interesse und erreichen so viele Menschen wie selten zuvor. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass das Klima stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt. Spätestens jetzt sollte den Akteuren und Entscheidungsträgern bewusst sein, wie ernst Bürgerinnen und Bürger der Klimaschutz ist.
Das unterstützt auch eine aktuelle Bevölkerungsumfrage des Umweltbundesamtes, die unter anderem das Umweltbewusstsein der Deutschen evaluiert. Besonders die Veränderungen der letzten Jahre sind signifikant und verdeutlichen das Umdenken der Gesellschaft.

 

64 Prozent der Befragten empfinden Umwelt- und Klimaschutz als „sehr wichtig” und erachten dies als eines der drei aktuell wichtigsten Probleme in Deutschland. Lediglich dem Zustand des Bildungssystems (69 Prozent) und die Soziale Gerechtigkeit (65 Prozent) wird eine größere Bedeutung zugeordnet. Zum Vergleich: 2016 waren Kriege, Terrorismus (70 Prozent), Zuwanderung, Migration (63 Prozent) und Kriminalität/öffentliche Sicherheit (59 Prozent) die Top 3.


Neben der Priorisierung aktueller Probleme wurden die Teilnehmer auch befragt, ob sie zufrieden mit den verantwortlichen Akteuren sind. Nur 14 Prozent bzw. 24 Prozent empfinden, dass die Bundesregierung bzw. die Städte und Gemeinden genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun. Im Vergleich zu 2016 zeigt sich ein deutlicher Rückgang. Vor zwei Jahren beliefen sich die Zufriedenheitswerte der Bundesregierung auf 34 Prozent und die der Städte und Gemeinden auf 49 Prozent.¹

 

Klimaschutz existiert auf zwei Ebenen. Auf der einen Ebene steht ein nachhaltiger Alltag der Verbraucher, bspw. durch saisonale Ernährung und Reduzierung von Energieverbrauch und Abfällen. Die andere Ebene stellt die Energieerzeugung dar, die durch einen Transformation regenerativ gestaltet werden muss.
Während sich die meisten Maßnahmen bisher hauptsächlich auf den Stromsektor konzentrieren, wird der energieintensivste Bereich, der Wärmesektor, nahezu ignoriert. Erfolgreicher Klimaschutz ist demnach nur in Verbindung mit einer Wärmewende und einer effizienten Wärmebereitstellung aus Erneuerbaren Energien möglich. Effizienz bedeutet im Wärmesektor, dass auf die Heterogenität der zu versorgenden Gebiete eingegangen werden muss. Denn Städte, Industriegebiete oder ländliche Räume weisen sehr unterschiedliche Merkmale, Bedürfnisse und Möglichkeiten bei Verbrauch und Erzeugung von Wärme auf. Das heißt, es müssen individuelle Lösung entwickelt und umgesetzt werden.

 

Unser vor kurzem veröffentlichtes Konzeptpapier „Die Wärmezielscheibe” nimmt sich dieser Diskrepanzen an und präsentiert geeignete Lösungen und Technologiezuordnungen. Besonders die Transformation dicht besiedelter Bereiche mittels Fernwärme verspricht eine schnelle und ökonomische Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.

 

Banner Wärmescheibe

 

Werden Sie Teil unseres Netzwerks Wärmewende

 

Quellen

 

¹BMU/UBA [Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit/Umweltbundesamt] (Hrsg.) (2019): Umweltbewusstsein in Deutschland 2018: Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage. Berlin.

Aus dem Newsletter

Kontakt

Contact Person Picture

Benjamin Richter

Diplom-Betriebswirt (FH)

Partner

+49 89 9287 803 50

Anfrage senden

Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Deutschland Weltweit Search Menu