Die Evolution der ESG-Konformität in Sanierungskonzepten (IDW S6): Neue Standards für Nachhaltigkeit und Transparenz

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veröffentlicht am 12. März 2024

 

In einer Welt, die zunehmend von Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Kriterien geprägt wird, gewinnt die Integration dieser Faktoren in Unternehmensprozesse und -entscheidungen immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren hat sich viel in Bezug auf die Anforderungen an ESG-Konformität und deren Integration in Prüfungs- und Berichterstattungsverfahren geändert. Die Bedeutung von Umweltbewusstsein, sozialem Handeln, und Governance hat für Unternehmen zugenommen, da Investoren, Kunden, Regulierungsbehörden und andere Stakeholder verstärkt nachhaltige Geschäftspraktiken und Transparenz verlangen. Vor allem bei Sanierungskonzepten rücken Transparenz und Nachhaltigkeit stärker in den Fokus. Dies allerdings nicht nur aus ethischen, sondern auch leistungswirtschaftlichen Gründen.


Viele Länder haben neue Gesetze und Vorschriften eingeführt, die Unternehmen dazu verleiten, ESG-Faktoren offenzulegen und zu berücksichtigen. Demnach müssen Unternehmen nun verstärkt Informationen über ihre Umweltleistung, soziale Auswirkungen und Governance-Praktiken vorführen, was zu einer verstärkten Integration von ESG-Kriterien in die Prüfung durch Organisationen wie das IDW führt.
In Deutschland spielen dabei die IDW-Anforderungen eine wichtige Rolle, indem sie die Standards für die Prüfung und Berichterstattung von Unternehmen festlegen.

Das Institut der Wirtschaftsprüfer hat am 27. September 2022 einen Entwurf zur Neufassung des IDW-Standards „Anforderungen an Sanierungskonzepte“ (IDW ES 6 n.F.) veröffentlicht. Diese wurden aktualisiert, um den Anforderungen einer sich wandelnden Geschäftswelt gerecht zu werden. Insbesondere wurden in der Neufassung Maßnahmen zur Integration von ESG-Faktoren in Sanierungskonzepte aufgenommen, um den steigenden Erwartungen der Stakeholder an eine verantwortungsvolle Unternehmensführung gerecht zu werden.

Im Vergleich zu den Jahren zuvor gibt es erhebliche Unterschiede, die die Integration der Faktoren in Prüfungs- und Berichterstattungsverfahren forcieren. Die IDW-Anforderungen betonen die Bedeutung von Nachhaltigkeit und ESG-Faktoren für den Erfolg von Sanierungskonzepten und die langfristige Stabilität von Unternehmen. Diese Anforderungen reflektieren die wachsende Erkenntnis, dass die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren nicht nur ethisch ist, sondern auch leistungswirtschaftliche Vorteile hat.
 

Nachhaltigkeit als Grundlage für den Sanierungserfolg

Gemäß IDW S 6 sind Sanierungskonzepte auf die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells angewiesen. Die Einhaltung von Nachhaltigkeitsanforderungen, einschließlich der ESG-Kriterien, ist entscheidend, um das Vertrauen der Stakeholder zu stärken und die Reputation des Unternehmens zu verbessern, was auch Grundlage für einen Sanierungserfolg darstellt. Eine Vernachlässigung dieser Anforderungen hingegen kann das Unternehmen und seine finanzielle Basis schwächen und so die erfolgreiche Sanierung erschweren.
 

Wettbewerbsfähigkeit

Zusätzlich zum Mitarbeiterpotenzial und der Wandlungs- und Adaptionsfähigkeit des Unternehmens wird die ESG-Konformität als ein weiterer wichtiger Faktor für die Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit betrachtet. Die Fähigkeit sich den Herausforderungen der Digitalisierung und der ESG-Anforderungen anzupassen, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg des Unternehmens.
 

Interne und externe Analyse des Unternehmens

Die internen und externen Analysen im Rahmen von Sanierungskonzepten sollen daher eine Bewertung der ESG-Anforderungen des Unternehmens umfassen. Gemäß der IDW S 6 ist es zu überprüfen, ob das Unternehmen den Anforderungen der Digitalisierung und der ESG-Anforderungen gewachsen ist.
 

Die langfristigen Zielvorstellungen und Grundstrategien

Zudem soll die digitale und die ESG-Strategie in den langfristigen Zielvorstellungen und Grundstrategien eines Unternehmens Berücksichtigung finden. Die Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Anforderungen kann die Grundlage für den dauerhaften Fortbestand des Unternehmens sein und bedarf der angemessenen Kommunikation mit den Stakeholdern.
 

Leitlinien zur Unternehmensführung

Allgemein umfassen die IDW-Anforderungen die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit und ESG-Konformität für Sanierungskonzepte und die langfristige Unternehmensführung. Die Integration dieser Faktoren ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfung und des langfristigen Erfolgs eines Unternehmens.

Die neuen Standards des IDW ES6 legen fest, dass Sanierungskonzepte eine ausführliche Analyse der ESG-Risiken und -Chancen enthalten, um fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Unternehmen werden aufgefordert, ihre ESG-Performance zu bewerten und Maßnahmen zur Verbesserung zu identifizieren. Dies kann die Implementierung von Umweltschutzmaßnahmen, die Förderung der Mitarbeitergesundheit und -sicherheit oder die Stärkung der Corporate Governance-Strukturen umfassen.
Darüber hinaus legen die Richtlinien des IDW S6 großen Wert auf Transparenz. Unternehmen müssen nicht nur ihre ESG-Risiken und -Chancen identifizieren, sondern auch darüber berichten, wie sie diese adressieren und welche Fortschritte sie erzielen, was dazu beiträgt, dass das Vertrauen der Stakeholder gestärkt wird.


Insgesamt markiert die Evolution der ESG-Konformität in Sanierungskonzepten einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Unternehmensführung. Durch die Integration von ESG-Faktoren in Sanierungskonzepte können Unternehmen langfristige Wettbewerbsvorteile erzielen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und Umwelt leisten


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