5-D® STRATEGIEINTERVIEW – Meinungsführer im Gespräch

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​veröffentlicht am 3. Juni 2024​​​​​​



​Die Energiewirtschaft befindet sich seit zwei Jahrzehnten in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Die 5-D®: Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung, Demografischer Wandel sowie die in der Konsequenz umzusetzende Diversifizierung der Geschäftsmodelle sind zentrale strategische Herausforderungen für alle Entscheider in der Branche. Entscheidungsträger müssen sich diesen Rahmenbedingungen stellen und Antworten zu Fragen finden, die die Fachwelt mit dem Akronym „VUCA” (volatility, uncertainty, complexity and ambiguity) umschreibt. Aufgrund der positiven Resonanz auf unsere 5-D®-Studie haben wir unser Format um Experteninterviews mit Meinungsführern der Energiebranche erweitert, die ihre Sicht auf die aktuelle Situation und die daraus resultierenden strategischen Herausforderungen aus ihrer unternehmerischen Praxis darstellen und mit Gleichgesinnten teilen. 



Besprochene Themen

1. Dekarbonisierung & Dezentralisierung 

  • Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität in Potsdam 
  • Nachhaltigkeitsberichterstattung 
  • Energiepreisstabilität im Zuge steigender Investitionskosten 
  • Nachhaltige Wärmestrategie 
  • Nachhaltige Stromversorgung 
  • Nachhaltige E-Mobilität 
  • Steigerung der Energieeffizienz 
  • Die Bedeutung von Wasserstoff 
  • Zukunft der Gasversorgung 
  • Strategische Maßnahmen für die Energiewende 
  • Finanzierung der Energiewende 
  • Die Rolle von Bürgerbeteiligung 
  • Strategische Partnerschaften für die Energiewende

2. Digitalisierung

  • Digitale Produkte 
  • Digitale Kundenerlebnisse 
  • Digitale Technologien 
  • Digitalkompetenz der Mitarbeitenden 
  • Kooperationen mit Start-ups
  • Digitale Zukunft

3. Demografie

  • Fachkräftemangel
  • Employer Branding
  • Altersbedingte Wissensverluste
  • Agile Unternehmenskultur

4. Diversifizierung

  • Strukturiertes Innovationsmanagement
  • Kooperationen
  • Wachstumsfelder

5. Persönliches Projekthighlight / 

Leuchtturmprojekt


1. Dekarbonisierung & Dezentralisierung 


Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität in Potsdam


Im Kontext des Masterplans "100 Prozent Klimaschutz bis 2050" der Landeshauptstadt Potsdam nimmt die EWP als kommunaler Schlüsselakteur eine maßgebliche Rolle ein. Mit ihrer Energie- und Dekarbonisierungsstrategie engagiert sie sich aktiv dafür, die Treibhausgasemissionen für Fernwärme und Strom in Potsdam bis 2050 um beeindruckende 95 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.

Welche Herausforderungen sieht die EWP auf dem Weg zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Potsdam bis 2050 und wie werden diese angegangen?

Die technische Umsetzung der Energiewende in Potsdam kann gelingen, dafür haben wir bereits einen ausgearbeiteten Plan in der Schublade. Die größte Herausforderung stellt die Finanzierung des notwendigen Umbaus der Energieversorgung dar. Darum arbeiten wir derzeit intensiv an Konzepten, wie die enormen Investitionskosten gestemmt und wir unserer besonderen Rolle innerhalb des Stadtwerke-Verbunds gerecht werden können. 

Das Akquirieren von Fördermitteln und der Aufbau einer Lösung für die Zwischenfinanzierung, bis die Fördergelder ausgezahlt werden, sind Hürden, die wir noch aus dem Weg räumen müssen, bevor wir mit der Umsetzung starten können. 

Zusätzlich muss der Netzumbau so gestaltet werden, dass die Kostensteigerungen, aber auch die Beeinträchtigungen, die durch die verschiedenen Baustellen in der Stadt entstehen werden, für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich ausfallen.

Nachhaltigkeitsberichterstattung


Wie transparent ist Ihr Unternehmen in Bezug auf seine Fortschritte in der Dekarbonisierung? 

Aktuell erstellen wir einen Bericht, mit dem wir die städtischen Gremien umfassend über alle relevanten Zielgrößen und Fakten, darunter beispielsweise auch Informationen zu den Treibhausgasemissionen in Potsdam, informieren. Die Fortschritte, die wir dadurch erzielen, dass wir uns schrittweise von den fossilen Energieträgern verabschieden, werden selbstverständlich ebenfalls kommuniziert.

Energiepreisstabilität im Zuge steigender Investitionskosten


Wie plant die EWP die wirtschaftlichen Auswirkungen der Dekarbonisierung auf Energiepreise und -infrastruktur zu bewältigen, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Investitionen? 

Wir beobachten die Förderlandschaft kontinuierlich und bemühen uns, wo immer es geht, um Fördergelder. So können wir die Kosten, die wir selbst aufbringen müssen, reduzieren. Außerdem sind wir gerade dabei, für die notwendige Zwischenfinanzierung der Millionen-Investitionen Konzepte zu entwickeln, die auch auf lange Sicht möglichst günstige Konditionen bieten.

Nachhaltige Wärmestrategie 


Sie haben bereits eine langfristige Wärmestrategie bei der EWP erarbeitet.

Welche Herausforderungen haben sich Ihnen während der Erarbeitung der Wärmestrategie gestellt, und wie sind Sie damit umgegangen? 

Bei der Erarbeitung der Wärmestrategie gab es zu Beginn viele Fragezeichen. So stand beispielsweise nicht fest, ob bzw. welche Fördermittel wir nutzen und wie wir die Finanzierung von Projekten sicherstellen können. Wir haben darum viele intensive Gespräche mit Banken und Gesellschaftern geführt. Und auch unser Tiefengeothermie-Pilotprojekt an der Heinrich-Mann-Allee war eine Herausforderung. 

Denn bei der Tiefengeothermie war anfangs nicht klar, wie groß das Geothermie-Potenzial in Potsdam überhaupt ist und welche Risiken eventuell mit den Bohrungen verbunden sind. Aber die Arbeit hat sich gelohnt, denn das Potenzial ist größer als ursprünglich erwartet und wir können unsere Pläne für die Potsdamer Wärmeversorgung anpassen.

Welche Überlegungen haben Sie bei der Entwicklung Ihrer Wärmestrategie bezüglich erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit berücksichtigt? 

Das Klimaschutzziel der Landeshauptstadt Potsdam sieht vor, dass die Energieversorgung bis 2035 ohne fossile Brennstoffe erfolgen soll. Unsere neue Wärmestrategie zeigt, wie dies technisch möglich ist. Für die Umsetzung bzw. das Erreichen dieses Ziels sind wir jedoch davon abhängig, dass die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sowie Fristen eingehalten werden und dass grüner Strom und Wasserstoff in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Welche innovativen Technologien oder Ansätze werden in Ihrer Wärmestrategie eingesetzt? 

Wir setzen auf Technologien wie Tiefengeothermie, Klarwasserwärme und Flusswasserwärme, aber auch auf Effizienzsteigerung, Ausbau und Sanierung der Infrastruktur.

Wie plant Ihr Unternehmen den Ausbau des Fern- und Nahwärmenetzes? 

Beim Ausbau der Fern- und Nahwärmenetze sowie für die Wärmeplanung arbeiten wir eng mit der Landeshauptstadt Potsdam zusammen. Wir haben alle technischen Möglichkeiten analysiert und werden alle Optionen nutzen, um die Erzeugungskapazitäten zu erhöhen. Denn um die Versorgung der wachsenden Stadt auch in Zukunft gewährleisten zu können, braucht es nicht nur Netze, sondern auch neue Kapazitäten.

Nachhaltige Stromversorgung


Welche Maßnahmen, innovativen Technologien und Lösungen erwägt Ihr Unternehmen, um die Elektrifizierung und nachhaltige Entwicklung in der Stromversorgung voranzutreiben?

Wir prüfen gerade, ob wir Windenergie im Stadtgebiet nutzen können und planen größere Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Ergänzend werden wir vermehrt Speichertechnologien brauchen, um die Stromerzeugung in Potsdam nicht nur nachhaltiger, sondern auch sicher zu gestalten.

Nachhaltige E-Mobilität


Welche Maßnahmen, innovativen Technologien und Lösungen erwägt Ihr Unternehmen, um die Elektrifizierung und nachhaltige Entwicklung im Mobilitätssektor voranzutreiben? 

Wir sind beim Ausbau und Betrieb von E-Ladesäulen im Stadtgebiet vor allem Partner für Dritte.

Steigerung der Energieeffizienz


Die Reduktion des Energieverbrauchs wird bei der EWP durch die Tarifierung von Fernwärmezählern, die Implementierung von Smart Grids in Mittel- und Niederspannungsnetzen sowie das Energiemonitoring für Kundinnen und Kunden angestrebt.

Wie ist der aktuelle Status der Umsetzung und welche Herausforderungen wurden bisher bewältigt?

Wir haben bereits ein Energiemonitoring auf der Fernwärmeseite etabliert und nutzen dieses im Zusammenspiel mit Kundinnen und Kunden, um den Wärmeverbrauch zu optimieren, das heißt zu reduzieren und die Effizienz zu erhöhen. Wir passen die AVB-Wärme-V regelmäßig an, damit wir die Vor- und Rücklauftemperaturen im Netz absenken und dadurch die Netzverluste minimieren können. So schaffen wir die Voraussetzung, um Erneuerbare Energien einfacher ins Fernwärmenetz einspeisen zu können.

Die Bedeutung von Wasserstoff


Wie beurteilen Sie das Thema Wasserstoff für Ihr Unternehmen? 

Wasserstoff wird eine wichtige Alternative für Erdgas sein und darum planen wir, grünen Wasserstoff in begrenztem Umfang auch selbst zu erzeugen. Allerdings nur als „Nebenprodukt” der Strom- und Wärmeversorgung. Darum sind auch wir in Potsdam darauf angewiesen, dass die notwendige Infrastruktur aufgebaut und im besten Fall grüner Wasserstoff zügig und in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt wird.

Zukunft der Gasversorgung


Könnten Sie bitte erläutern, wie Ihr Unternehmen plant, mit dem absehbaren Wegfall der Sparte Gas umzugehen? 

Wir forcieren den Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze sowie der Strominfrastruktur. Außerdem wird ein Teil des bestehenden Erdgasnetzes möglicherweise für die zukünftige Wasserstoffversorgung verwendet werden.

Strategische Maßnahmen für die Energiewende


Welche strategischen Maßnahmen werden bei der EWP ergriffen, um sich erfolgreich an die sich wandelnde Energielandschaft anzupassen? 

Wir setzen auf die erneuerbaren Energiequellen, die es in unserem direkten Umfeld gibt und versuchen, neue Technologien einzusetzen, wo dies möglich ist. Und wir sind dabei, ein neues Energieerzeugungsportfolio aufzustellen, das die bestehende Infrastruktur komplett ersetzt und den zukünftigen Anforderungen gewachsen ist.

Finanzierung der Energiewende


Haben Sie bereits die erforderlichen Investitionsvolumina für Ihre lokal durchzuführende Energiewende mittel- und langfristig prognostiziert? 

Ja, das haben wir: Bis 2030 werden wir circa 350 Millionen Euro für die Erzeugung und 150 Millionen Euro für den Netzausbau und die -erweiterung benötigen. In der zweiten Phase – zwischen 2030 und 2035 – erwarten wir dann ein ähnliches Volumen.

Sind die notwendigen Investitionsvolumina für die nächsten Jahre den Gesellschaftern bekannt und wie gestaltet sich Ihr Finanzierungskonzept? 

Die Summen sind den Gesellschaftern bekannt und die Diskussionen, wie wir die Finanzierung gestalten, laufen. Unsere Finanzierungskonzepte beinhalten Fremdkapital in größerem Umfang, um die Realisierung sicherzustellen.

Die Rolle von Bürgerbeteiligung


Welche Rolle spielt die Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung und Umsetzung von Dekarbonisierungsstrategien der EWP? 

Wir gehen frühzeitig aktiv mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch, um sie aus erster Hand über neue Projekte zu informieren, sie einzubinden und eine möglichst große Zustimmung zu erzielen. Zusätzlich räumen wir die Möglichkeit ein, sich an unseren Stromprojekten finanziell zu beteiligen. Auch dies ist ein wichtiger Baustein, um die Akzeptanz dafür zu erhöhen.

Strategische Partnerschaften für die Energiewende


Welche Partnerschaften sind besonders erfolgversprechend im Hinblick auf die Herausforderungen der Energiewende? 

Im Moment zeichnet sich ab, dass insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den Energieversorgungsunternehmen immer wichtiger wird. So lassen sich Skalierungseffekte erzielen, von denen alle Beteiligten profitieren. Außerdem setzen wir auf einen festen Pool guter Dienstleister, die in der Lage sind, die Herausforderungen der Zukunft mitzugehen und die entsprechende Ressourcen haben.

2. Digitalisierung 


Digitale Produkte


Der EWP-Vertrieb setzt laut eigener Aussage verstärkt auf die Effizienzpotenziale digitaler Produkte. Könnten Sie bitte näher erläutern, was damit gemeint ist, und welche konkreten Maßnahmen in diesem Zusammenhang ergriffen wurden?

Wir haben unsere Prozesse so weit wie möglich automatisiert und digitalisiert. Und um unseren Kunden zeitgemäße Angebote machen zu können, setzen wir verstärkt moderne neue Medien ein und gehen weg von den klassischen Vertriebskanälen.

Digitale Kundenerlebnisse


Mit der Einführung der "Echt Potsdam"-App mit optimierten Inhalten, Fahrplanauskünften und einem Abfallkalender, der "Potsdam Liebe"-App mit exklusiven Mehrwerten für Strom- oder Erdgasverträge sowie der "EWP EchtMobil"-App zur transparenten Kontrolle von Ladevorgängen, Verbrauch und Kosten hat die EWP digitale Kundenerlebnisse geschaffen. Wie ist die Resonanz und Akzeptanz dieser Angebote seitens der Kundinnen und Kunden?

Unsere digitalen Produkte wie die „Echt Potsdam”-App, die „Potsdam Liebe”-App und die „EWP EchtMobil”-App werden – wie erwartet – sehr gut von unseren Kundinnen und Kunden angenommen. Wir hatten die Kundenbedürfnisse im Vorfeld sorgfältig eruiert und freuen uns, dass die Angebote den gewünschten Erfolg bringen und wir eine große Resonanz sowie eine Stabilisierung unseres Kundenportfolios beobachten können.

Digitale Technologien


Welche strategische Bedeutung spielen die Technologien Cloud Computing, Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie in Ihrem Unternehmen?

Einige dieser Technologien sind bereits in unserem Unternehmen im Einsatz, andere sind in Vorbereitung und bei wieder anderen wird die Zeit zeigen, ob sie für uns und unsere Kundinnen und Kunden tatsächlich geeignet sind oder ob es sich nur um einen Hype handelt, der keinen Nutzen bringt.

Digitalkompetenz der Mitarbeitenden


Wie werden Mitarbeiter auf die Anforderungen der Digitalisierung vorbereitet? Gibt es spezielle Schulungsprogramme für digitale Kompetenzen?

Ja, wir verfügen – nicht nur zum Thema Digitalisierung – über Schulungsprogramme, die kontinuierlich an die aktuellen Herausforderungen angepasst werden.

Kooperationen mit Startups


Gibt es Partnerschaften oder Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen oder Start-ups im Bereich Digitalisierung?

Ja, wir kooperieren vereinzelt auch mit Start-ups und screenen den Markt regelmäßig.

Digitale Zukunft


Welche nächsten Schritte plant Ihr Unternehmen im Hinblick auf die Digitalisierung? 

Wir planen weitere Automatisierungsschritte im Unternehmen sowie die Optimierung der Schnittstellen zum Kundinnen und Kunden. Zudem streben wir eine verstärkte Multikanal-Kommunikation an, teilweise auch automatisiert, um unseren Kundinnen und Kunden einen noch besseren Service zu bieten.

3. Demografie 


Fachkräftemangel


Spüren Sie bei der EWP einen Fachkräftemangel? In welchen Bereichen ist der Fachkräftemangel konkret zu spüren?

Der Fachkräftemangel ist definitiv vorhanden. Momentan spüren wir ihn stärker auf technischer als auf kaufmännischer Seite. Glücklicherweise konnten wir jedoch in den letzten Monaten all unsere Stellen besetzen und verzeichnen eine leichte Entspannung.

Employer Branding


Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen bzw. wollen Sie noch ergreifen, um sich im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte zu profilieren? 

Wir haben eine starke Arbeitgebermarke aufgebaut, füllen diese mit Inhalten und intensivieren auch in diesem Bereich die digitale Ansprache potenzieller Bewerberinnen und Bewerber.

Altersbedingte Wissensverluste


Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Wissensverluste ausscheidender Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen zu kompensieren? 

Wir stellen frühzeitig neue Mitarbeitende ein und schaffen so ausreichend lange Übergangszeiten, um Know-how zu übertragen. Zudem versuchen wir, das Wissen nicht nur in Köpfen, sondern auch immer detaillierter in den Prozessen festzuhalten und zu verankern.

Agile Unternehmenskultur


Stellt der allgemeine Kulturwandel von einem hierarchisch geprägten Unternehmen hin zu einem agilen Unternehmen für die EWP eine Herausforderung dar? Was tun Sie in dieser Hinsicht?

Wir haben bereits seit mehreren Jahren Kulturprogramme etabliert, um den Umstieg zu begleiten. Regelmäßige Veranstaltungen, ein kontinuierlicher Austausch mit der Belegschaft sowie Befragungen, um zu erfahren, wie sich die Veränderungen gestalten und ankommen, gehören ebenso dazu wie interne Teams, die motivieren, den Kulturwandel und auch neue Denkweisen zu leben.

4. Diversifizierung 


Strukturiertes Innovationsmanagement


Die Stadtwerke Potsdam sind bekannt für ihre Innovationsprojekte. 

Verfügen Sie über ein strukturiertes Innovationsmanagement in Ihrem Unternehmen? Wie entstehen Innovationen in Ihrem Unternehmen? 

Die EWP verfügt über Ansätze eines strukturierten Innovationsmanagements, jedoch keinen vollständig definierten Ablauf. Wir suchen gezielt nach innovativen Projekten und Technologien und begleiten sie, bis wir abschätzen können, ob eine Umsetzung erfolgreich möglich ist.

Kooperationen


In welchen Bereichen halten Sie Kooperationen für sinnvoll? 

Kooperationen sind allem voran in den Bereichen Erzeugung mit anderen Stadtwerken, in der Zusammenarbeit mit Kommunen (beispielsweise im Rahmen der Wärmewende) sowie im Vertrieb sinnvoll.

Wachstumsfelder


Was sind für Sie in diesem Zusammenhang die drei wichtigsten Wachstumsfelder/Wachstumsthemen? Welche Geschäftsfelder oder -modelle fokussieren Sie aktuell in Ihrem Unternehmen? 

Für uns sind die drei wichtigsten Wachstumsfelder: der Ausbau der Erzeugung, die Erweiterung unseres Dienstleistungs-Portfolios sowie die Betriebsführung im Wasser- und Abwasserbereich in Kooperation mit anderen Versorgern, die eine zunehmend wichtige Rolle spielt.

5. Persönliches Projekthighlight/Leuchtturmprojekt


Können Sie uns ein Projekt nennen, das für Sie persönlich von besonderer Bedeutung war oder ist? Welche Aspekte oder Erfahrungen machen dieses Projekt für Sie besonders herausragend? 

Ein Projekt, das für mich persönlich von großer Bedeutung ist, ist das Tiefengeothermie-Projekt an der Heinrich-Mann-Allee. Dieses Projekt ist ein zentrales Element unserer Klimastrategie und wird maßgeblich dazu beitragen, unsere Ziele für die Zukunft zu erreichen. Die innovative Herangehensweise und die langfristige Wirkung, die dieses Projekt für unsere Stadt und die Umwelt haben wird, sind besonders. 

Was waren die Fallstricke und Erfolgsfaktoren in diesem Projekt, und welches persönliche Learning haben Sie daraus gezogen? 

Ein Fallstrick bei diesem Projekt war die Diskrepanz zwischen Förderprogrammen und Projektabläufen. Damit meine ich, dass im Projektablauf teilweise nur sequenziell statt parallel geplant werden konnte. Dies erforderte eine andere Vorgehensweise. Außerdem ist das Risikoprofil bei einer Tiefengeothermieanlage ein anderes als beim Bau eines BHKW, bei dem man im Vorfeld alles vorausplanen kann. Mein persönliches Learning aus diesem Projekt ist, wie wichtig es ist, Erkenntnisse zu dokumentieren, um das Wissen auf zukünftige Projekte übertragen, Prozesse beschleunigen und Entscheidungen vereinfachen zu können.

Können Sie uns noch ein Projekt in der deutschen Energiewirtschaft nennen, das Sie persönlich in letzter Zeit besonders begeistert hat? 

Für mich ist unser Tiefengeothermie-Projekt ein sehr gutes, innovatives Projekt, auf das wir uns konzentriert haben. Darum kann ich im Moment keines nennen, das mich mehr begeistert hat.

Herr Veil, wir bedanken uns ganz herzlich für dieses spannende Interview!






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