Risiken in der Wasserversorgung – aber sicher!

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​veröffentlicht am 1. März 2013, zuletzt aktualisiert 19. Mai 2022

von Alexander Faulhaber

 

Obwohl sich der Standard der Wasserversorgung in Industrieländern und somit auch in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau befindet, besteht auch hierzulande eine Vielzahl von Gefährdungen, die den einwandfreien Betrieb der Trinkwasserversorgung beeinträchtigen können.

 

​Gerade in jüngster Vergangenheit rückten mögliche Gefahren für die Qualität der Trinkwasserversor­gung wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Exemplarisch sei die Diskussion um Methoden der Schiefergasför­derung (Fracking) und die möglicherweise daraus resultierenden negativen Konsequenzen für die Wasserversorgung genannt.
 
Eine jederzeit sichere, nachhaltige, wirtschaftliche und „einwandfrei funktionierende Wasserversorgung” zu gewährleisten ist nur möglich, wenn das System von der Wasserproduktion bis hin zur Übergabe an den Endkunden tadellos funktioniert. In einem komplexen System wie der Trinkwasserversorgung ist dies keinesfalls selbstverständlich. Neben einer Verunreinigung des Trinkwassers sind unzählige weitere, z.B. wirtschaftliche und technische Gefährdungen denkbar. Dass sich diese nicht komplett vermeiden lassen, liegt auf der Hand. Eine systematische Ermittlung und Bewertung macht die Risiken für die Wasserversorgung allerdings beherrschbarer und den Umgang damit nachweisbar.
 
Wasserversorgungsunternehmen sind aufgerufen, ihre Risiken zu kennen und Vorkehrungen zu treffen, um angemessen darauf reagieren zu können. Neben der W 1001 inklusive des Beiblatts B1 zur Umsetzung speziell für Wasserverteilungsanlagen und der W 1002 geht dies aus den Überlegungen zur Vorhaltung eines Water Safety Plan im Sinne der WHO und bei manchen Versorgern auch aus der Forderung nach einem angemessenen Risikomanagement nach KonTraG hervor. Dies gilt umso mehr, als sie aufgrund ihrer örtlichen Gebundenheit keine Möglichkeit haben, potenziellen Risiken durch eine Verlagerung des Standortes zu begegnen.
  
Viele Versorger sind sich der Problematik durchaus bewusst. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass eine systematische Erfassung, d.h. eine adäquate Inventur, Analyse, Bewertung, Steuerung und Kontrolle der einschlägigen Risiken sich oftmals als schwierig herausstellt. Diese Feststellung hat uns dazu veranlasst, unsere Erfahrungen in der Entwicklung von Risikomanagementsystemen (RMS) auf die Spezifika der Wasserversorgung zu übertragen. Das Ergebnis ist eine Excel-Datei, das eine systematische Dokumentation und Bewertung der Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Wasserversorgers ermöglicht (RMSWasser).
 
Das RMSWasser kann entweder durch den Versorger selbst oder mit Unterstützung durch Rödl & Partner mit den individuell einschlägigen Risiken befüllt werden und wird dadurch bestmöglich an die Bedingungen des einzelnen Versorgers angepasst. Hierfür erfolgt zunächst die Identifikation möglicher Gefährdungen im Versorgungssystem. An dieser Stelle herrscht oftmals große Unsicherheit, was als Gefährdung gewertet werden kann. Als Diskussionsgrundlage haben wir deshalb einen umfangreichen branchentypischen Katalog möglicher Gefährdungen erarbeitet. Gemeinsam mit dem Versorger prüfen wird den Katalog auf Übereinstimmung mit den Bedingungen vor Ort. Darüber hinaus werden die identifizierten Risiken um eigene Einschätzungen des Versorgers ergänzt und in das RMSWasser integriert.
 
Im Rahmen der anschließenden Risikoanalyse und -bewertung erfolgt eine Abschätzung nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß. Die Bewertung erfolgt anhand qualitativer Kriterien. Hier hat sich nachfolgende Matrix aus dem klassischen unternehmerischen Risikomanagement bewährt: Auf Basis der Risikobewertung wird eine Priorisierung der gewonnen Erkenntnisse nach Handlungsbedarf möglich. So wird aus dem RMSWasser auf einen Blick ersichtlich, in welchen Wertschöpfungsstufen der größte Handlungsbedarf besteht. Dies ist wichtig, um im Rahmen der nachfolgenden Risikosteuerung mögliche Maßnahmen zur Risikovermeidung, Risikoverminderung, Risikostreuung, Risikoüberwälzung oder Risikovorsorge abzuleiten. Diese Maßnahmen werden ebenfalls im System dokumentiert und mit Verantwortlichkeiten und Fristen hinterlegt. Selbstverständlich unterstützt das RMSWasser die Versorger auch bei der Erstellung eines standardisierten Risikoberichts, mit dem sie sich einen schnellen Überblick über die vorgenommene Gefährdungsbeurteilung, Risikoeinschätzung und mögliche Maßnahmen im Bereich der Risikosteuerung verschaffen können. Dies stellt eine deutliche Erleichterung im Sinne einer wirkungsvollen Risikoüberwachung dar. Dies und eine regelmäßige Aktualisierung des RMSWasser vorausgesetzt halten auch Sie Ihre ideale unternehmensspezifische Risikostrategie in Händen. 

 

 

     
Es geht um nichts Geringeres als die Sicherstellung einer zuverlässigen, nachhaltigen, wirtschaftlichen und vor allem zukunftsgerichteten Versorgung mit dem Lebensmittel Nr. 1! 
 
„Du musst den Brunnen graben bevor du Durst hast”, oder mit anderen Worten: Setzen Sie sich mit den Risiken Ihrer Wasserversorgung noch heute auseinander, bevor diese Sie einholen!
 
Wir freuen uns darauf, Sie dabei begleiten zu dürfen!


​Brauchen Sie Unterstützung bei der Einführung eines Risikomanagementsystems? Fordern Sie jetzt Ihr unverbindliches Angebot an!

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