Nachhaltigkeit, Risikomanagement und Compliance – Der Dreiklang für eine krisenfeste und zukunftsfähige Kommunalverwaltung

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​​​​​​​​​​​​veröffentlicht am 2. Januar 2025


​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​In Zeiten wachsender ökologischer, ökonomischer und sozialer Herausforderungen stehen Kommunen vor der Aufgabe, ihre Verwaltung nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig, risikobewusst und regelkonform zu gestalten. Nachhaltigkeit, Risikomanagement und Compliance sind dabei keine isolierten Handlungsfelder, sondern ein dynamisches Zusammenspiel, das den Grundstein für eine resiliente und zukunftssichere Kommunalentwicklung legt.​

Nachhaltigkeit als kommunale Zukunftsstrategie

​Nachhaltigkeit ist nicht nur ein globales Anliegen – sie beginnt direkt vor unserer Haustür in den Städten und Gemeinden. Mit dem Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune (BNK – Version 2.0, Oktober 2024) hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) einen praxisorientierten Leitfaden geschaffen, der den Kommunen hilft, ihre Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene strategisch zu planen, umzusetzen und messbar zu machen. 

Zentrale Aspekte wie Klimaschutz, Ressourcenschonung, soziale Teilhabe und nachhaltige Wirtschaft bilden die Grundlage der Berichterstattung. Diese werden durch spezifische Handlungsfelder wie Erneuerbare Energien, Bildungszugänge, Verkehrswende oder Inklusion – sowie durch ergänzende Indikatorempfehlungen konkretisiert.

Durch die Integration ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte ermöglicht der BNK 2.0 eine fundierte Nachhaltigkeitsberichterstattung und unterstützt die Kommunalverwaltungen bei ihrer strategischen Ausrichtung. 

Die strukturierte Herangehensweise unterstützt bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und trägt zur Erreichung nationaler und internationaler Nachhaltigkeitsziele bei. Kommunen, die diesen Rahmen nutzen, profitieren nicht nur von einer verbesserten Transparenz, sondern stärken auch ihr Image bei Bürgerinnen und Bürgern sowie bei potenziellen Investoren.

Risikomanagement: Frühzeitig handeln statt reagieren

Parallel zur Nachhaltigkeit gewinnt das Risikomanagement an Bedeutung. Kommunen sind einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt: Naturkatastrophen, wirtschaftliche Unsicherheiten, Cyberangriffe und politische Instabilitäten sind nur einige Beispiele. Ein effektives Risikomanagementsystem (RMS) identifiziert, bewertet und steuert diese Risiken proaktiv.

Der Aufbau eines RMS beginnt mit der Definition eines klaren Risikoleitbildes. Dieses Leitbild legt die grundsätzliche Haltung der Kommune zur Bewertung und Steuerung von Risiken fest und stellt sicher, dass alle Beteiligten – von der Verwaltungsspitze bis hin zu den politischen Gremien – eine gemeinsame Grundlage teilen. Darauf aufbauend erfolgt die Risikoinventur, bei der potenzielle Gefahren in Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren wie Fachbereichen und politischen Vertretern systematisch erfasst und in einer Risikomatrix bewertet werden. Diese Matrix dient als zentrales Steuerungsinstrument, indem sie Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotenzial klassifiziert. Mit einem systematischen Risikomanagement stellt die kommunale Verwaltung sicher, dass sie Herausforderungen nicht nur reaktiv begegnet, sondern proaktiv handelt –​ eine zentrale Voraussetzung für eine nachhaltige, resilient agierende Kommune.

Es verfügen noch nicht viele Kommunen über ein strukturiertes RMS. Gerade in der aktuellen finanziellen Krise kann ein RMS aber entscheidend dazu beitragen, Ressourcen effizient einzusetzen und potenzielle Belastungen frühzeitig abzufedern.

Das Zusammenspiel von RMS und Nachhaltigkeitsberichterstattung führt zu vielen Vorzügen und Sicherheiten. Nachhaltigkeitsrisiken, wie sie etwa im Lieferkettensorgfaltsgesetz (LkSG) und in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) thematisiert werden, können durch ein Risikomanagement frühzeitig erkannt und adressiert werden.

Ein strukturiertes Risikomanagementsystem sollte daher kein optionales Werkzeug sein, sondern eine grundlegende Voraussetzung für die erfolgreiche und nachhaltige Steuerung kommunaler Aufgaben. Die Verbindung des RMS mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung bildet einen zentralen Baustein der nachhaltigen Entwicklung moderner Verwaltungen.

Compliance: Vertrauen durch Transparenz

​Compliance ist weit mehr als die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften – sie ist ein Signal für Integrität und Verlässlichkeit. In einer Zeit, in der öffentliche Gelder knapp sind, ist ein funktionierendes Compliance-Management-System (CMS) unerlässlich. Compliance hilft, Vermögens- und Reputationsrisiken zu minimieren und die Grundlage für zukünftige Förderungen und Kooperationen zu legen. Die Herausforderungen, die von Finanz- und Haushaltsrecht über Vergaberecht bis hin zu Datenschutzvorgaben reichen, können durch die Implementierung eines CMS bewältigt werden.  

Die finanzielle Lage der Kommunen: Ein kritischer Wendepunkt

​Das KfW-Kommunalpanel 2024 zeigt, dass sich die finanzielle Lage der Kommunen dramatisch verschlechtert hat. Steigende Sozialausgaben, Inflation und eine stagnierende Investitionstätigkeit verschärfen die Situation. Viele Kommunen melden einen zunehmenden Investitionsrückstand, insbesondere in Bereichen wie Schulen, Verkehrsinfrastruktur und digitale Verwaltung. Die angespannte Haushaltslage verhindert oft die Umsetzung dringend notwendiger Maßnahmen.

Hier setzt die Kombination aus Nachhaltigkeit, Risikomanagement und Compliance an: Eine transparente Berichterstattung, die Risiken und Chancen aufzeigt, erleichtert den Zugang zu Fördermitteln und Investitionen. Kommunen müssen etwa die Risiken eines plötzlichen Zinsanstieges sowie eine Verkürzung der Haushaltsreserven im Blick behalten. Der Investitionsstau stellt dabei einen Risikofaktor dar, der mithilfe eines RMS strategisch geplant und priorisiert werden kann. Die zunehmende Bedeutung von Compliance im öffentlichen Sektor zielt besonders auf die verschärften Umwelt-, Sozial- und Governance-Vorgaben (ESG) für Investitionsstrategien ab. Die Transparenz und Rechenschaftspflicht muss besonders im Hinblick auf die Mittelverwendung und -verteilung deutlich erhöht werden. 

Synergien nutzen und gemeinsam Lösungen entwickeln

Nachhaltigkeit, Risikomanagement und Compliance sind keine Insellösungen. Ihre Kombination entfaltet eine Dynamik, die Kommunen befähigt, die gegenwärtigen Herausforderungen zu meistern und langfristige Strategien zu entwickeln. 

Unsere Expertise liegt darin, Kommunen bei der Implementierung dieser Elemente zu unterstützen. Wir bieten praxisorientierte Beratung, maßgeschneiderte Lösungen und die notwendigen Werkzeuge, um Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen, RMS und CMS einzuführen und so die Wettbewerbsfähigkeit Ihrer Kommune zu sichern.

Der Weg mag komplex erscheinen, doch er ist notwendig und machbar. Mit unserer Unterstützung können Sie nicht nur die Anforderungen von heute bewältigen, sondern auch die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.

Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Kommune auf eine stabile Grundlage zu stellen – denn die Zukunft beginnt jetzt.



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