Stellenbewertung next level – Entwicklung von attraktiven Karrierepfaden für (informations-)technische Fachkräfte in der öffentlichen Verwaltung

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veröffentlicht am 1. April 2025


Besonders bei der Suche nach (informations-)technischen Fachkräften konkurrieren kommunale Arbeitgeber mit privatwirtschaftlichen Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt. Gerne wird argumentiert, dass die Suche nach Talenten dadurch erschwert wird, dass die kommunalen Stellenangebote finanziell weniger attraktiv sind als vergleichbare Stellen in der Privatwirtschaft. Tatsächlich sind kommunalen Arbeitgebern durch die Vorgaben des TVöD bzw. TV-L und der Entgeltordnung hinsichtlich der Eingruppierung und Vergütung ihrer Stellen Grenzen gesetzt. Eine Möglichkeit, Arbeitsplätze mit (informations-)technisch geprägten oder projektbezogenen Aufgaben attraktiver zu gestalten, bietet die Entwicklung einer Fach- oder Projektkarriere –​ als alternativem Karrierepfad zur klassischen Führungskarriere. Dies eröffnet die Möglichkeit, neben der Führungskräfteentwicklung, die Vertiefung und Erweiterung von Fach- und Expertenwissen zu fördern und wertzuschätzen.

Die Entwicklung eines Karrierepfades bietet sich an, wenn die Hauptaufgaben einer Organisationseinheit von Projektarbeit geprägt sind, bspw. bei der Planung, Leitung und Durchführung von Hoch- oder Tiefbauprojekten oder bereits ein Rollenkonzept mit abgegrenzten Tätigkeiten vorhanden ist oder abgeleitet werden kann, wie bspw. bei IT- und Digitalisierungsaufgaben. Die genannten Aufgabenkontexte sind u. a. davon geprägt, dass Aufgaben eine zeitliche Begrenzung aufweisen, es in der Regel festgelegte personelle und finanzielle Ressourcen gibt und vielfältige fachliche Anforderungen an die Mitarbeitenden gestellt werden. Innerhalb der Organisationseinheit oder des Projektteams gibt es verschiedene Rollen, wie Leitung, Mitarbeitende, Experten, Controller etc., die sich durch den Verantwortungsgrad, das Aufgabenprofil und die Qualifikationsanforderungen unterscheiden. Je nach Umfang und Anforderungen der Tätigkeiten sind neben den fachlichen auch spezifische Projektmanagementkenntnisse notwendig. Dabei können neben Mitarbeitenden der Organisationseinheit externe Dienstleister beteiligt sein. Bereits existierende Rollenkonzepte, wie bspw. nach ITIL, können sehr gut als Grundlage für die Ableitung eines eigenen Rollen- und Aufgabenkataloges und die Entwicklung einer Fach- oder Projektkarriere herangezogen werden.

Entwicklung eines Rollen- und Aufgabenkataloges

​In einem ersten Schritt werden die anfallenden Tätigkeiten einer Organisationseinheit charakterisiert. Dabei sind Informationen wie Projektrollen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Qualifikationen, fachliche/situative Anforderungen, notwendige Fach- und Spezialkenntnisse, Projektbudgets etc. hilfreich, um die Anforderungen an die Rollen und die damit verbundenen Aufgaben möglichst genau abbilden zu können. Die gesammelten Informationen werden in einem Rollen- und Aufgabenkatalog strukturiert. So wird für jede Rolle festgelegt, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten wahrgenommen werden, welche Qualifikation notwendig ist, wie hoch das verantwortete Budget ist etc. Zusätzlich werden weitere, für die jeweilige (Projekt-)Arbeit spezifische Parameter herausgearbeitet, wie bspw. Anforderungen an das Projektmanagement, die Projektplanung oder sonstige Faktoren und deren Messbarkeit definiert. Aus dem Rollen- und Aufgabenkatalog lassen sich Entwicklungs- bzw. Karrierestufen ableiten, die einen eigenen Karrierepfad ergeben.

Tarifgerechte Bewertung

​Optimalerweise werden die Aufgaben bereits als Arbeitsvorgänge strukturiert und formuliert, sodass die Bewertung auf Basis des Rollen- und Aufgabenkataloges nach dem jeweils geltenden Tarifwerk bzw. der Entgeltordnung oder als Dienstpostenbewertung vorgenommen werden kann. So lassen sich aus dem Katalog sehr einfach Arbeitsplatzbeschreibungen und Stellenbewertungen ableiten. 

Transparenter und nachvollziehbarer Karrierepfad

​Das Ergebnis ist ein definierter Fach- oder Projektkarrierepfad, der die verschiedenen Entwicklungsstufen mit den entsprechenden Anforderungen und Entgeltgruppen transparent und nachvollziehbar abbildet. Ein Gewinn für beide Seiten: Arbeitgeber können fachliche und monetäre Entwicklungsperspektiven aufzeigen, was wiederum Mitarbeitenden und potenziellen Talenten Orientierung bietet und einen motivierenden Arbeitsanreiz schafft. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Stellen auf einem aktuellen Aufgaben- und Bewertungsstand sind und die Grundlage jederzeit fortgeschrieben und an Veränderungen angepasst werden kann.


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Anna Canistro

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