Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor – Ein drohendes Risiko – Kommunen, Landkreise und andere öffentliche Institutionen stehen vor einem ernstzunehmenden Problem

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veröffentlicht am 1. April 2025


Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente, die Vakanzrate erhöht sich und die Wirtschaft spürt die Folgen – der Fachkräftemangel trifft auch den öffentlichen Sektor mit voller Wucht.​

​Der Fachkräftemangel ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Insbesondere der öffentliche Sektor ist zunehmend davon betroffen, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. Dabei ist die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltungen für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Von der Verwaltung öffentlicher Gelder bis hin zur Erbringung grundlegender Dienstleistungen für die Bürger steht und fällt die Funktionsfähigkeit der Verwaltung oft mit dem Vorhandensein von gut ausgebildetem Personal.

Die Dimension des Fachkräftemangels


Der demografische Wandel, der Wettbewerb mit der Privatwirtschaft und der generelle Rückgang an qualifizierten Arbeitskräften stellen den öffentlichen Sektor vor immense Herausforderungen. Nach Einschätzung des dbb beamtenbund und tarifunion scheiden in den nächsten zehn Jahren mehr als 1,3 Millionen der rund 5,2 Millionen Beschäftigten aus dem öffentlichen Dienst aus. Dabei rechnet der dbb damit, dass dieser Aderlass nicht durch Neueinstellungen aufgefangen werden kann und sich die bestehende Personallücke im öffentlichen Sektor von derzeit mehr als 570.000 Beschäftigten deutlich vergrößert. Aktuelle Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) stützen diese Einschätzung. Bis 2036 werden rund 16,5 Millionen Babyboomer das gesetzliche Rentenalter erreichen. Demgegenüber stehen lediglich etwa 12,5 Millionen hinzukommende junge Erwerbsfähige.

Besonders vom Fachkräftemangel betroffen sind dabei die technischen und sozialen Bereiche. Aber auch in den zentralen Stellen des Finanz- und Rechnungswesens wird dieser Personalmangel immer deutlicher. Dies führt immer häufiger dazu, dass nicht nur die Bewältigung des Tagesgeschäfts immer schwieriger wird, sondern auch die Umsetzung von Innovationsprojekten und die Erfüllung gesetzlicher Pflichten wie die fristgerechte Erstellung von Jahresabschlüssen oder die Einhaltung verwaltungsrechtlicher Vorgaben in Verzug geraten.

Die stetig zunehmenden gesetzlichen Anforderungen verschärfen diese schwierige Situation. Das Jahr 2025 wird auch in dieser Hinsicht vermutlich keine Ausnahme darstellen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die gesetzlichen Anforderungen an die kommunale Haushaltswirtschaft – bezogen auf die Planung, Verwaltung und Rechenschaftslegung – weiter steigen. In verschiedenen Bundesländern zeichnet sich ab, dass die Genehmigung der kommunalen Haushalte durch die Aufsichtsbehörden zunehmend an das Vorliegen aktueller Jahresabschlüsse geknüpft wird. Die fehlenden personellen Ressourcen wirken sich dabei direkt auf die finanziellen und administrativen Prozesse aus, wodurch der Druck auf die verbleibenden Mitarbeitenden spürbar steigt.

Mitarbeitende, die ohnehin schon an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiten, sind dadurch oft gezwungen, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Das führt häufig zu Überlastung und steigenden Krankenständen – ein Teufelskreis.

Wie kann der öffentliche Sektor gegensteuern?

​Angesichts dieser Lage wird klar, dass öffentliche Einrichtungen dringend proaktive Lösungen finden müssen.  Der öffentliche Sektor positioniert sich zunehmend als attraktiver und moderner Arbeitgeber, der mit gezielten Marketingkampagnen und einer verstärkten Präsenz auf Jobbörsen aktiv um neue Mitarbeitende wirbt. Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels kann die Förderung qualifizierter ausländischer Arbeitskräfte eine Maßnahme darstellen, um die personellen Engpässe nachhaltig zu bewältigen. Gleichzeitig spielt die gezielte Gewinnung von Studienabsolventen eine zentrale Rolle, um langfristig gut ausgebildetes Personal für die Verwaltung zu sichern. Durch diese Maßnahmen kann der öffentliche Sektor den Herausforderungen des Personalmangels mittel- bis langfristig wirksam entgegensteuern.

Neben mittel- bis langfristigen Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung müssen jedoch auch kurzfristige Alternativen in Betracht gezogen werden, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Beispielsweise können die interkommunale Zusammenarbeit oder der Einbezug externer Dienstleister eine wertvolle Unterstützung rund um die Themen Haushaltsplanung, Jahresabschlusserstellung oder -prüfung bieten. Dies ermöglicht nicht nur die Entlastung des eigenen Personals, sondern bietet gleichzeitig die Möglichkeit auf notwendiges Fachwissen, neue Ideen oder Erfahrungen aus anderen Verwaltungen zuzugreifen, um die eigenen internen Abläufe effektiver und effizienter zu gestalten. 

Ein starker Partner an Ihrer Seite

​Die Herausforderungen im öffentlichen Sektor sind ohne Frage erheblich. Doch mit der richtigen Strategie und einem starken Partner an Ihrer Seite lassen sich auch komplexe Herausforderungen erfolgreich bewältigen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand verstehen wir die spezifischen Herausforderungen, vor denen die Kommunen und öffentlichen Verwaltungen stehen.

Mit unserem interdisziplinären Team bestehend aus Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern sowie Unternehmens- und IT-Beratern stehen wir Ihnen in Fragen rund um die Haushaltswirtschaft zur Seite. Von der Haushaltsplanung über die laufende Steuerberatung bis hin zur Bewertung komplexer Einzelfragen und der aktiven Übernahme buchhalterischer Aufgaben helfen wir Ihnen dabei, bestehende Rückstände abzubauen oder gesetzliche Fristen einzuhalten. Bei Bedarf unterstützen wir Sie darüber hinaus durch gezieltes Coaching, Ihre Aufgaben zukünftig effektiver wahrzunehmen und Ihre knappen Ressourcen effizienter einzusetzen.

Durch unsere Expertise können wir Ihnen kurzfristig dabei helfen, die Auswirkungen des Fachkräftemangels zu mildern und Ihre Leistungs- und Handlungsfähigkeit zu sichern.

Denn eines ist sicher: Die kommenden Abschlüsse, Planungen und gesetzliche Anpassungen lassen nicht auf sich warten.

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, diese Herausforderungen zu bewältigen. Wir freuen uns darauf, Sie bei Ihrem Anliegen zu unterstützen und stehen Ihnen bei Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.​

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