Risikomanagement bei der Vermögensanlage

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Viele mittelständische Unternehmen verfügen heute über hohe Vermögenswerte. Damit steigt auch der Anspruch, diese renditeorientiert anzulegen und über die Entwicklung der Kapitalanlage kontinuierlich informiert zu werden.
 
Ein Unternehmens- oder Anteilsverkauf lässt das Vermögen von Unternehmern oftmals sprunghaft in die Höhe schnellen. Bei der Anlage des Kapitals ist Orientierung wichtig. Eine Fehlentscheidung zu Beginn schmälert nicht nur die Aussichten auf die Rendite, das Vermögen kann dadurch auch schnell dem Zugriff des Unternehmers entzogen werden und fehlt dann etwa für nötige Investitionen. Diesen Risiken muss rechtzeitig begegnet werden.
 
Die Hausbanken kommen in der Regel frühzeitig auf die „Betroffenen” zu, um innovative Kapitalanlagekonzepte zu präsentieren. Um diese zu verproben, steigt häufig die Eigeninitiative, sich über den Markt der Vermögensverwalter zu informieren. Daraus resultieren wiederum Gespräche mit medial bekannten Vermögensverwaltern. Das Ziel, das Lebenswerk solide und wertstabil in die Zukunft zu führen, gerät in die Mühlen des nicht selten provisionsorientierten Wettbewerbs. Mit dem Instrument der „Vermögensausschreibung” lässt sich die Grundordnung leicht wieder herstellen.
 

Vermögensausschreibung

Alle zur Begutachtung wesentlichen Details werden systematisch überprüft und mit den jeweiligen Aussagen zu einer Bewertung gebündelt. Diese Sicherheitsarbeit ist für die Auswahl eines Vermögensverwalters von entscheidender Bedeutung, obwohl auch der Vermögensinhaber in ihr eine grundsätzliche und von ihm mitbestimmte Ordnung findet. Steht am Beginn eines Mandats die Orientierung und Abstimmung der Vorgehensweise, so erscheint am Ende als Resultat die Qualitätssteuerung bis hinein in die Kostenoptimierung und die Vertragsgestaltung, um am Ende die Performanceerwartung und das jeweilige Risiko plausibel erklärt zu erhalten.
 
Mit der Vermögensausschreibung sind für den Vermögensinhaber folgende Vorteile verbunden:
  • Einholung mehrerer Angebote unter gleichen Bedingungen für einen objektiven Überblick über die Qualität und Leistungsfähigkeit;
  • Systematische und neutrale Auswertung der Angebotsunterlagen durch einen unabhängigen und sachverständigen Dritten;
  • Angebotsanalyse identifiziert leistungsfähige Anbieter – weit weg von den bunten Hochglanzprospekten, in denen sich jeder Anbieter i.d.R. als „der Beste” darstellt;
  • Weiterführende persönliche Gespräche mit Anbietern der engeren Wahl sollen den theoretischen Eindruck des Angebots bestätigen;
  • Festlegung einer exakt auf individuelle Anforderungen ausgerichteten Gesamtanlagestrategie;
  • Vertragswerk nach den Anforderungen des Anlegers, nicht nach den Anforderungen der Bank oder des Verwalters;
  • Vermeidung von Konfliktpotential bzgl. Haftung, Rendite, Risiko, etc;
  • Bessere Verhandlungsposition bei Konditionen.
 

Reporting

Ist ein bzw. sind die Vermögensverwalter gefunden – bei Beträgen ab 10 Mio. EUR werden in der Regel mehrere Vermögensverwalter eingesetzt –, schafft das konsolidierte Berichtswesen einen einheitlichen, regelmäßigen Überblick über alle Kapitalanlagen. Denn Zahlen erklären sich nur schwer. Deshalb müssen die Ergebnisaufstellungen der Vermögensverwalter so plausibel sein, dass sie auch verstanden werden. Es geht dabei auch um die seriöse Darstellung der Leistung, ebenso wie um Orientierung in die Zukunft hinein. Die Grundinformationen tauchen im Reporting auf und gehen weit über die reine Informationsqualität hinaus. Ein gutes Reporting ist immer auch eine ideale Grundlage für den gelebten Dialog zwischen Anleger und Vermögensverwalter – auf Augenhöhe. Folgende Mehrwerte sind damit verbunden:
1. Konsolidierte Darstellung über alle Vermögensverwaltungsdepots
2. Abbildung weiterer Vermögensgegenstände, wie beispielsweise Immobilien, Kunst, Beteiligungen, etc.
3. Verständlichere und zielorientiertere Aufbereitung von vorhandenen Informationen
4. Sachgerechte Kontrolle und Überwachung der Anlage von Kapital und der Tätigkeit beauftragter Dritter
5. Höhere und verlässlichere Aussagekraft
6. Minimierung des Informationsdefizits durch zeitnahe und umfassende Einsicht in die Vermögensverwaltung, um so besser begründete Entscheidungen treffen zu können
7. Grundsätzlich mehr Sicherheit im Umgang mit Kapitalanlage
8. Herausarbeitung von Risiken und somit bewusste Wahrnehmung
9. Berichtswesen erstellt durch einen unabhängigen Dritten
10. Höhere Motivation bei der Bank durch Datenaufbereitung eines sachverständigen Dritten
 

Vermögenscontrolling

Im Rahmen des Vermögenscontrolling werden schließlich alle mit dem Vermögen in Beziehung stehenden Fragen und Arbeitsfelder in ein systematisches Prüfungsnetzwerk gegeben, um eine treffsichere Beurteilung zu ermöglichen. Der Unternehmer erhält damit einen regelmäßigen Überblick über alle wesentlichen Zahlen und Größen, der bei Bedarf auch rechtzeitige Kurskorrekturen ermöglicht. Das Vermögenscontrolling bildet damit die Basis für ein wirksames Risikomanagement bei der Kapitalanlage.
 
Controlling ist also Vorbeugung, Sicherstellung und Rationalisierung einer zügigen zielorientierten Bewirtschaftung von Vermögen. Damit wird der Vermögensinhaber sensibilisiert und erhält eine immer währende Betreuung seines Vermögens. Mit diesem Erfahrungsschatz wird er beim Vermögensverwalter ernst genommen. Er zwingt ihn zur Akkuratesse. Und er vermeidet damit die Risiken, die sich aus einer unsachgemäßen Anlage ergeben können.
 
zuletzt aktualisiert am 03.07.2014

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Alexander Etterer

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