Hohes Investoreninteresse an Glasfasernetzen

​veröffentlicht am 17. Juni 2021

Der spanische Konzern Telefónica konnte durch den Verkauf einiger Infrastruktur-Assets eine beachtliche Reduzierung seiner Schulden bewerkstelligen. Durch den Verkauf der passiven Infrastruktur, die bei Finanzinvestoren zunehmend auf Interesse stößt, sollen der Aktienkurs stabilisiert und die Investoren beruhigt werden.

Der stetig zunehmende Datenverkehr stellt die Welt der Telekommunikationskonzerne und Dienstleister laufend vor neue Herausforderungen. Für das Fortschreiten der Digitalisierung im industriellen Sektor ist die Verfügbarkeit von hochleistungsfähiger Infrastruktur unverzichtbar, aber auch im Consumer-Bereich steigen die Anforderungen.

Die hohe Nachfrage an Leitungskapazitäten hebt den Preis und damit auch das Interesse von Finanzinvestoren an der Infrastruktur als Kapitalanlage. Für ein aktuelles Beispiel reicht einen Blick nach Spanien. Wie Handelsblatt.de berichtet, konnte der spanische Kommunikationskonzern Telefónica durch den Verkauf von ca. 31.000 Funkmasten an American Tower seine Schulden um 7,7 Mrd. Euro reduzieren. Medienberichten zur Folge sollen darüber hinaus weitere Transaktionen anstehen. Konkret geht es dabei um den Verkauf eines Tiefseekabels an den schwedischen Finanzinvestor EQT. Der Deal solle rund 1,8 Mrd. € einbringen, wurde bisher jedoch weder seitens Telefónica noch von EQT offiziell bestätigt.

Für EQT wäre eine solche Transaktion jedoch keineswegs eine Neuheit. Bereits 2020 hat das schwedische Unternehmen im Infrastruktur-Sektor eingekauft. Damals sicherte sich EQT Infrastructure zusammen mit OMERS den deutschen Gigabit-Anbieter Deutsche Glasfaser. Es ist davon auszugehen, dass dies nicht die letzte Transaktion von EQT bleibt und dass auch andere Investoren in Glasfasernetze einsteigen werden.