Starlink – Ein Ersatz für Glasfaseranschlüsse?

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​veröffentlicht am 18. Februar 2021

 

Bereits in der Dezemberausgabe berichteten wir über die geplante Einführung des Satelliten-Internet-Dienstes Starlink durch das von Elon Musk geführte Raumfahrtunternehmen SpaceX. Seit der Ankündigung, den Dienst weltweit anbieten zu wollen, hat sich hierzulande einiges getan. Im Rahmen dieses Folgeartikels berichten wir über weitergehende Neuerungen hinsichtlich des aufstrebenden Anbieters.
 
In unserer Dezemberausgabe berichteten wir über die Ankündigung des Raumfahrtunternehmens SpaceX, den eigenen Satelliten-Internet-Dienst Starlink weltweit einführen zu wollen sowie über das Ziel, sogar in den abgelegensten Regionen der Welt eine einwandfreie Internetverbindung bereitzustellen. Seit unserer Meldung erfolgten hierzulande einige Neuerungen.

Bereits zum Ende des Jahres 2020 meldete die Bundesnetzagentur, dass dem Unternehmen SpaceX für Starlink Frequenzen für das Satellitenfunknetz im Bereich von 14,0 – 14,5 GHz zugeteilt wurden. Einzelheiten zu den konkreten Ausführungen können dem am 23. Dezember 2020 veröffentlichten Amtsblatt Nr. 24/2020 der Bundesnetzagentur entnommen werden. Zwar erfolgte die Zuteilung zunächst mit einer Befristung von einem Jahr, um etwaige Anpassungen aufgrund des neuen Angebotes zu berücksichtigen. Allerdings setzt die Zuteilung eine wichtige Voraussetzung für das geplante Angebot des Satelliten-Internet-Dienstes.

Im Januar wiederum wurden Überlegungen seitens des Bundesverkehrsministeriums verlautet, nach denen eine Gutscheinlösung für Satellitenanschlüsse in Haushalten mit schlechtem Internet angedacht sei. Der Vorschlag sieht Gutscheine über 500 Euro vor und könnte laut Bundesverkehrsminister Scheuer kurzfristig rd. 200.000 Haushalte in Deutschland mit schnellem Internet versorgen. Insbesondere Haushalte mit einer Datenübertragungsrate von weniger als 10 MBit/s sollen von dieser Gutscheinlösung profitieren.

Ab diesem Monat können Interessenten aus Deutschland bereits Vorbestellungen für Zugänge zum Satelliten-Internet-Dienst tätigen. Im Rahmen des Bestellprozesses wird angegeben, dass Starlink ab der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein soll.

Durch den neuen Dienst wird möglicherweise eine solide Überganglösung geschaffen, mit der sehr ländliche Anschlüsse eine schnelle Internetverbindung erhalten können. Insbesondere vor dem Hintergrund begrenzter Tiefbaukapazitäten und teilweise langwieriger Genehmigungsverfahren für solche Anschlüsse könnte der Dienst bis zum Anschluss mit einer gigabitfähigen Leitung Abhilfe schaffen. Allerdings müssen sich Interessenten im Vergleich zu den üblichen Versorgungsmöglichkeiten auf höhere Kosten einstellen. Bei der geplanten Kostenstruktur von Starlink mit einer Anschaffungspauschale von 499 Euro sowie monatlichen Kosten von 99 Euro dürfte die angekündigte Gutscheinlösung vom Bundesverkehrsministerium daher weniger attraktiv sein.

Zudem dürfte das Angebot von Starlink langfristig gesehen kein ernstzunehmender Ersatz für einen nachhaltigen Glasfaserausbau in Deutschland sein. Immer mehr Kommunen und Stadtwerke übernehmen die Verantwortung für die regionale Versorgung mit gigabitfähigen Anschlüssen im Rahmen des geförderten oder eigenwirtschaftlichen Ausbaus. Aus unserer Sicht kann nur auf diese Weise eine zukunftssichere Lösung für eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet geschaffen werden.

 

 

 

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