Autonom über die Landstraße

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veröffentlicht am 16. Oktober 2019

 

Die Einsatzgebiete von neuen Mobilitätslösungen werden zumeist mit urbanen Gebieten in Verbindung gebracht. In Deutschland ist seit 2017 der erste autonome Bus im öffentlichen Raum ausgerechnet im streusiedlungsreichsten Landkreis unterwegs. Im Kurort Bad Birnbach, inmitten des niederbayerischen Landkreises Rottal-Inn gelegen, wird der Einsatz eines fahrerlosen Busses auf öffentlichen Straßen pilotiert. Die Einsatzstrecke wurde vor Kurzem erweitert und das Shuttle rollt nun auch über eine Landstraße.

 

Die beiden Fahrzeuge verkehren auf einer mittlerweile verlängerten Strecke von knapp zwei Kilometern zwischen Ortskern, Therme und Bahnhof und sollen die erste und/oder letzte Meile im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) schließen. Jeder, der im Stundentakt zwischen 8 und 18 Uhr abfahrenden Züge, soll mit dem autonomen Service erreicht werden können. In den vergangenen beiden Jahren wurden auf einer Strecke von über 21.000 Kilometern bereits mehr als 40.000 Fahrgäste chauffiert.

 

Bei dem neuen Streckenabschnitt kommt ein digitales Wechselverkehrszeichen zum Einsatz. Kameras erkennen die Shuttles und senden ein entsprechendes Signal an das Verkehrszeichen, das wiederum die Geschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmer auf der Landstraße auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt. Mit diesem innovativen Verkehrsleitsystem soll die notwendige Sicherheit gewährt und für eine möglichst geringe Beeinträchtigung des Verkehrs gesorgt werden.

 

Die Kleinbusse des französischen Herstellers Easymile sind mit verschiedenen Sensoren ausgestattet und bedienen sich der durch den Einsatz von GPS, Laserscanning und Odometrie gewonnenen Daten. Die barrierefreien Fahrzeuge bieten sechs Fahrgästen Platz und fahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von zunächst 15 Kilometern pro Stunde. Die Geschwindigkeit soll in weiteren Umsetzungsstufen auf 25 Kilometer pro Stunde erhöht werden. Obwohl es keinen aktiven Fahrer braucht, ist stets ein Begleiter mit an Bord, um bei Bedarf in das Fahrgeschehen eingreifen zu können.

 

 

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