Finanzreserven der Gesetzlichen Krankenversicherung steigen auf 16,7 Mrd. Euro

​veröffentlicht am 26. Juli 2017

Im ersten Quartal 2017 erzielte die GKV einen Überschuss von umgerechnet 1,05 Prozent der Einnahmen. Die Ausgaben für Krankengeld verzeichnen den stärksten Anstieg.

​[Pressemeldung des Bundesministeriums für Gesundheit, 26.06.2017]

Wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) meldet, haben die gesetzlichen Krankenkassen im ersten Quartal des Jahres 2017 einen Überschuss von 612 Mio. Euro erzielt. Dadurch steigen die Finanzreserven der Krankenkassen aktuell auf rund 16,7 Mrd. Euro. Den Einnahmen in Höhe von rund 58,2 Mrd. Euro im ersten Quartal haben demnach Ausgaben i.H.v. 57,6 Mrd. Euro gegenüber gestanden. Damit beträgt der Überschuss des ersten Quartals 2017 rechnerisch 1,05 Prozent der Einnahmen. Die Höhe der Finanzreserve beträgt rechnerisch 29 Prozent der Ausgaben des ersten Quartals 2017.

Die Leistungen pro Versichertem insgesamt haben sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent erhöht. Deutlich über diesem Durchschnitt lag der Anstieg beim Krankengeld (+ 6,1 Prozent zum Vorjahresquartal), bei der Behandlungspflege und der häuslichen Krankenpflege (+ 3,8 Prozent) und bei der vertragsärztlichen Behandlung (+3,7 Prozent). Bei letzterer dürften sich allerdings Sondereffekte ausgewirkt haben. So war es lt. BMG bei einer Reihe von Kassenärztlichen Vereinigungen im Jahr 2014 zu zu niedrigen Leistungsausgaben gekommen, die unbegründet waren, so dass auf Grund der sogenannten Konvergenzregel nunmehr mit höheren Vergütungsabschlüssen zu rechnen sei. Außerdem sei ein erheblicher Teil des Zuwachses auch auf Ausgaben im Bereich der psychotherapeutischen Versorgung zurückzuführen, die absolut um rund 13 Prozent gestiegen seien. Die insgesamt größten Ausgabenpositionen für die gesetzlichen Krankenkassen sind weiterhin die Krankenhausbehandlung (33 Prozent der Gesamtausgaben des 1. Quartals 2017), die vertragsärztliche Versorgung (18 Prozent) sowie die Arzneimittel (17 Prozent).