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veröffentlicht am 25. Juli 2024
Am 1. Juli 2024 trat der „Net Zero Industry Act“ (NZIA) in Kraft, eine EU-Verordnung, die den industriellen Einsatz von Netto-Null-Technologien fördern soll. Ziel des NZIA ist es, dass bis 2030 jährlich 40 % des EU-Bedarfs an Solar-, Windkraftanlagen, Batterien und Elektrolyseuren in der EU produziert werden. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie stärken, neue Arbeitsplätze schaffen und die Energieunabhängigkeit der EU fördern.
Die Verordnung vereinfacht Genehmigungsverfahren erheblich. Strategische Projekte mit einer jährlichen Kapazität von weniger als 1 GW sollen innerhalb von 9 Monaten genehmigt werden, während größere Projekte bis zu 12 Monate in Anspruch nehmen dürfen. Dies reduziert den bürokratischen Aufwand und beschleunigt die Umsetzung wichtiger Projekte.
Ein weiteres zentrales Element des NZIA ist die Förderung der CO₂-Speicherung. Der NZIA setzt ein Ziel von 50 Millionen Tonnen CO₂-Speicherkapazität pro Jahr bis 2030. Dies soll die Entwicklung von Projekten zur CO₂-Abscheidung und -Speicherung erleichtern und somit die Dekarbonisierung der Industrie unterstützen.
Öffentliche Beschaffungen und Ausschreibungen müssen Nachhaltigkeits- und Resilienzkriterien berücksichtigen. Dies betrifft insbesondere erneuerbare Energien, bei denen qualitative Kriterien wie Umweltverträglichkeit und Innovationsfähigkeit stärker gewichtet werden. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die EU ihre ehrgeizigen Klimaziele erreicht und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit ihrer Industrie stärkt.
Darüber hinaus setzt der NZIA auf Bildung und Innovation. Es werden Net-Zero Industry Academies eingerichtet, um bis 2027 etwa 100.000 Fachkräfte auszubilden. Zusätzlich sollen regulatorische Sandboxes für innovative Technologien geschaffen werden, die es Unternehmen ermöglichen, neue Lösungen unter realen Bedingungen zu testen.
Die Verordnung bietet Unternehmen in der EU klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für Investitionen in grüne Technologien. Durch die Förderung von Projekten in den Net-Zero Acceleration Valleys können Unternehmen von maximalen Kofinanzierungssätzen und vereinfachten Verfahren profitieren. Dies schafft attraktive Investitionsmöglichkeiten und stärkt die industrielle Basis der EU.
Die Umsetzung des Net Zero Industry Acts bietet vielfältige Chancen, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Rödl & Partner unterstützt Sie bei der Navigation durch die neuen regulatorischen Landschaften und bei der erfolgreichen Umsetzung Ihrer Projekte. Mit unserem Expertenwissen helfen wir Ihnen, Ihre Investitionen in Netto-Null-Technologien optimal zu gestalten und von den neuen Fördermöglichkeiten zu profitieren.
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Lukas Kostrach
Rechtsanwalt
Associate Partner
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