IT im Gepäck: Leon goes Atlanta

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Vom Junior zum Senior: Wie ein internationales Projekt unseren Kollegen begleitete

Steuern sind seine Leidenschaft und die IT seine Passion: Unser Kollege Leon Bergmann fühlt sich in beiden Welten wohl und hat mit Rödl & Partner einen Arbeitgeber gefunden, bei dem er beides miteinander verknüpfen kann. Seit 2021 ist Leon fester Bestandteil der IT-Consulting von Rödl & Partner. Und seither begleitet ihn ein großes Projekt hier: The CUBE.

Auch wenn Remote-Arbeit gut funktioniert, ist es manchmal effektiver, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen, um Themen noch intensiver voranzutreiben und einen zusätzlichen Mehrwert für unsere Mandanten zu schaffen. Gesagt, getan! Und so flog Leon Mitte des Jahres für ein paar Wochen nach Atlanta zu unseren US-Kollegen.


Rödl & Partner: Lieber Leon, was war denn der Hintergrund des mehrwöchigen Aufenthaltes in Atlanta?

Leon:  2019 haben wir gemeinsam mit unseren US-Kollegen begonnen, ein sehr umfangreiches Mandat zu digitalisieren. Dabei mussten 50 bis 60 Datenquellen integriert und verarbeitet werden, um Steuererklärungen zu erstellen. In den letzten vier Jahren haben wir eine Plattform aufgebaut, die es unseren Steuerberatern ermöglicht, diese Daten zu verarbeiten und anzupassen, um US-Steuererklärungen abzugeben. Im letzten Jahr sind weitere Anforderungen des Mandanten aufgetaucht, um die Effizienz zu steigern. Vieles lässt sich zwar per Teams-Meeting erledigen, wie wir in den letzten vier Jahren auch gezeigt haben, doch um Prozesse genauer zu verstehen, ist es manchmal unerlässlich, vor Ort zu sein. Daher war ich im Sommer in Atlanta, um tiefere Einblicke zu gewinnen, die aktuellen Prozesse zu prüfen, neue Automatisierungs- und Digitalisierungsmöglichkeiten zu identifizieren und die nächsten Schritte direkt mit den Kollegen zu planen.

Dieses Mandat ist sehr datenintensiv, da es fast tausend Unternehmen mit jeweils eigener Buchführung umfasst. Unsere Aufgabe ist es, die Daten aus diesen verschiedenen Quellen zu integrieren. Aufgrund der Datenmenge und der Komplexität der Anpassungen, die für den Übergang vom deutschen, ungarischen und vielen weiteren zum amerikanischen Steuerrecht notwendig sind, ist eine manuelle Bearbeitung nicht praktikabel. Deshalb haben wir den Prozess der Überführung der Buchführungen in das amerikanische Steuersystem teil- und zum Großteils vollautomatisiert, sodass uns Kollegen aus der Steuerberatung hunderte Buchungen in kürzester Zeit korrigieren können.

Rödl & Partner: Wie kann ich mir die Zusammenarbeit vorstellen? 

Leon: Ich kenne die handelnden Personen seit vier Jahren und arbeite eng mit ihnen zusammen, einige traf ich bereits Ende letzten Jahres in New York. In Atlanta konnte ich nun auch neue Kollegen persönlich kennenlernen. Die gute Zusammenarbeit, die wir über den Atlantik hinweg aufgebaut haben, wurde vor Ort noch persönlicher und herzlicher. Videokonferenzen schaffen immer eine gewisse Distanz, die wir durch das persönliche Treffen überwinden konnten. Es macht einen Unterschied, ob man formell per Video kommuniziert oder beim Mittagessen auch mal Themen über den Tellerrand hinaus bespricht. Durch das Treffen wurde die Kommunikation menschlicher und vertrauter.

Rödl & Partner: Konntet ihr eure Ziele, die ihr euch für deinen Aufenthalt in Atlanta gesetzt habt, erreichen und einen konkreten Mehrwert für das Projekt und dadurch den Mandanten schaffen? 

Leon: Wir haben in den letzten Wochen sowohl unser Verständnis des Gesamtprozesses vertieft als auch neue Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen identifiziert. Dabei haben wir nicht nur die bereits geplanten Chancen weiter ausgearbeitet, sondern auch zusätzliche Potenziale entdeckt. Mein ursprüngliches Ziel für die Reise in die USA war es, Klarheit über bestimmte systemweite Veränderungen zu schaffen, und das ist uns gelungen. Wir können nun den Aufwand für drei oder vier größere anstehende Änderungen im System präzise beziffern. Während wir im November letzten Jahres noch keine genauen Aussagen über den damit verbundenen Aufwand treffen konnten, haben wir nun in den letzten vier Wochen eine detaillierte Aufwandsschätzung und einen entsprechenden Projektplan erarbeitet. Damit können wir dem Mandanten jetzt eine fundierte Grundlage für die abschließende Bewertung der Projekte bieten.

Es sind tatsächlich auch noch andere und sogar bessere Ergebnisse herausgekommen, als ursprünglich erwartet. Das liegt vor allem daran, dass Kommunikationsineffizienzen abgebaut wurden und wir Probleme schneller klären konnten. In Atlanta saß ich direkt neben meiner Kollegin Dina Dietrich. Wenn ich mal eine schnelle Frage hatte, konnte sie sofort geklärt werden. Das war viel effizienter, als auf den Beginn des Arbeitstages in den USA zu warten und dann einen Teams-Termin zu vereinbaren. Dadurch konnte die Bearbeitungszeit deutlich verkürzt werden.

Ein weiterer Vorteil war, dass ich durch den persönlichen Kontakt auch abseits der starren Meetingstruktur neue Erkenntnisse gewonnen habe. Zum Beispiel haben wir während dieses Aufenthalts zwei manuelle Prozesse entdeckt, die uns zuvor gar nicht bewusst waren. Diese werden wir in den kommenden Monaten und Jahren weiter digitalisieren und ins System integrieren. Ich bin überzeugt, dass wir diese Potenziale – zumindest zu diesem Zeitpunkt – nicht entdeckt hätten, wenn ich nicht vor Ort gewesen wäre.

Rödl & Partner: Was ist das Herausfordernde an der internationalen Zusammenarbeit? 

Leon: Herausfordernd ist natürlich die Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturkreisen. In Deutschland wird Kritik meist direkt geäußert, während dies in den USA ungewöhnlich ist, was manchmal zu Missverständnissen führt. Ich konnte hier oft als Vermittler zwischen den deutschen Vertretern unseres Mandanten und den US-amerikanischen Steuerkollegen agieren, da ich die amerikanische Arbeitsweise inzwischen gut kenne.

Eine weitere Herausforderung ist die Fachsprache, da die IT- und Steuerberatung kaum gemeinsame fachliche Begrifflichkeiten teilen. Es dauert, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, besonders wenn Fachsprache und spezifische Begriffe aus dem US-Steuerrecht ins Spiel kommen, für die es im Deutschen oft keine direkte Entsprechung gibt. Das macht das Projekt aber auch spannend und es macht sehr viel Spaß, weil man unglaublich viel lernen kann – weit über die IT hinaus.

Rödl & Partner: Du bist jetzt schon einige Jahre bei Rödl & Partner. Was macht deine Arbeit so spannend und wie entwickelst du dich persönlich & fachlich weiter?

Leon Bergmann: Spannend ist, dass man auch bei so einem langen Projekt immer neue Themen bearbeitet. Dabei gibt es drei Komponenten, die für mich die Arbeit so interessant machen: die fachliche, die technische und die menschliche Komponente.

Fachlich lerne ich hier unglaublich viel über Prozesse in Unternehmen, Regulatoriken, etc. Allein im Steuerbereich gibt es viele unterschiedliche Themenfelder, wie z.B. Einkommenssteuerrecht, globale Mindeststeuer, Umsatzsteuer, Pillar II. Das heißt, je nach Steuergebiet schaut man sich auch unterschiedliche Sachen im Unternehmen an, hat unterschiedliche Anknüpfungspunkte und muss sich letztendlich aus unterschiedlichen Quellen und Prozessen die benötigten Informationen besorgen. 

Dazu kommt dann die technische Komponente: Die Herausforderung ist, das Ganze nicht einfach nur in Software zu gießen, sondern qualitativ hochwertig in ein stabiles System, das relativ wartungsarm ist und in die Gesamtarchitektur unserer Mandanten passt. Es geht nicht nur darum, die Technik bereitzustellen, sondern sie nahtlos in die bestehenden Systeme und Landschaften der Mandanten zu integrieren und zu prüfen, ob sie durch den Endnutzer bedient werden kann. Das bedeutet, man muss sich auf die potenziellen Nutzer einlassen und verstehen, wie diese mit Informationen, Daten, Prozessen interagieren wollen und wie es auch ihrem Denkprozess entspricht. Das bedeutet, man muss sehr, sehr viele unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen. 

Zusammenfassend bietet das Projekt und Rödl & Partner eine Themenvielfalt, die selbst nach vier Jahren immer wieder neue, spannende Aufgaben bereithält. Ich begann als Junior Consultant in diesem Projekt, der hauptsächlich Konzepte umsetzte. Im Laufe der Zeit habe ich jedoch begonnen, diese Konzepte mitzugestalten und trage, inzwischen als Senior Consultant, in einigen Bereichen die alleinige Verantwortung. Diese Entwicklung von der reinen Umsetzung zur eigenständigen Gestaltung und Verantwortung für Teilprojekte brachte viele neue Herausforderungen und sorgte für spannende vier Jahr hier bei Rödl & Partner.

Rödl & Partner: In deinem Herzen schlagen zwei Leidenschaften: für die IT und für Steuerthemen. Muss denn jeder, der bei Rödl & Partner anfängt, so viel Einblick in das Themenfeld „Steuern“ haben? 

Leon: Das kann ich klar verneinen. Als ich angefangen habe, hatte ich noch nicht das heutige Verständnis für Steuern. Dieses Wissen entwickelte sich über die Jahre. Nur weil man bei uns arbeitet, bedeutet das nicht automatisch, dass man mit Steuern zu tun hat. Wir betreuen auch andere Projekte, wie BI-Reporting, Logistik, Materialwirtschaft oder Controlling, die wenig mit Steuern zu tun haben. Wer in diesen Bereichen arbeiten möchte, ist bei uns genauso richtig. Man kann sich bei uns in verschiedenen Bereichen entfalten, und Vorkenntnisse sind keine zwingende Voraussetzung, denn alles Wichtige kann man lernen.

Rödl & Partner: Vielen Dank, lieber Leon!



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Kontakt

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Leon Bergmann, Senior Associate

Senior Consultant SAP BI & Technology

+49 911 1807 870

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