NRW-Umweltministerium legt Eckpunkte für Landeswasserstrategie vor

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​​​veröffentlicht am 31. Mai 2024


Im Januar berichteten wir bereits über das Vorhaben des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalens (Umweltministerium NRW), eine neue Landeswasserstrategie für Nordrhein-Westfalen zu etablieren. Nun nimmt die Entwicklung der Landeswasserstrategie konkrete Formen an.

Mit dem Ziel, die Wasserressourcen nachhaltig und klimastabil zu sichern, hat das Umweltministerium NRW 17 zentrale Eckpunkte unter dem Titel „H2O – NRW – Wasserwirtschaft im Klimawandel” vorgestellt. Diese Eckpunkte dienen als Ausgangsbasis für die weitere Ausarbeitung der Strategie, die unter Einbeziehung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen erfolgen soll. Der Prozess sieht vor, dass Bürger, Verbände, Wirtschaft und Politik gemeinsam an der Strategie arbeiten, um so ein breites Spektrum an Interessen und Expertise einzubinden. Die Ergebnisse dieser Workshops sind entscheidend, da sie direkt in die weitere Ausarbeitung der Strategie einfließen werden. Die Veröffentlichung der Landeswasserstrategie ist im Jahr 2025 geplant, sodass Raum für Anpassungen und gründliche Überlegungen gegeben ist, um eine nachhaltige und resiliente Wasserstrategie für Nordrhein-Westfalen zu entwickeln.

Zu den Kernzielen der Strategie gehören die Anpassung des Hochwasserschutzes an die klimatischen Veränderungen, die Stärkung der Starkregenvorsorge, die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und ausreichenden Wasserversorgung für Mensch und Wirtschaft sowie die Förderung der Biodiversität und Klimaresilienz durch naturnahe Maßnahmen. Des Weiteren wird die Bedeutung der Böden als Wasserspeicher und Filter betont, die Verbesserung des Wasserhaushalts in städtischen Gebieten und ein Spitzenplatz in der Abwassertechnik angestrebt. Die Strategie beinhaltet auch die Reduzierung von Schadstoffbelastungen, die Unterstützung des Strukturwandels im Rheinischen Revier durch eine starke Wasserwirtschaft und die Sicherung der Wasserinfrastruktur für zukünftige Generationen. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Ausbildung neuer Fachkräfte, um den demographischen Wandel und die neuen Herausforderungen der Wasserwirtschaft zu bewältigen.

Die Entwicklung einer umfassenden Wasserstrategie ist ein komplexer Prozess, der eine Vielzahl von Akteuren und Interessen berücksichtigt. Es scheint, dass die Strategie in NRW darauf abzielt, verschiedene Umsetzungshorizonte zu integrieren, von sofortigen Maßnahmen bis hin zu langfristigen Visionen für das Jahr 2100. Die Einbeziehung von Experten und Interessengruppen in die frühen Phasen der Strategieentwicklung ist entscheidend, um ein breites Spektrum an Perspektiven und Fachwissen zu gewährleisten. Die kontinuierliche Begleitung durch den Wasserrat NRW und die Möglichkeit, Ziele und Maßnahmen an sich ändernde Bedingungen anzupassen, sind positive Aspekte, die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in den Vordergrund stellen.

Die Konferenz am 3. Juni bietet eine ausgezeichnete Plattform für diese Akteure, um aktiv an der Gestaltung der Ziele und der Auswahl von Maßnahmen mitzuwirken. Im Herbst soll es dann eine weitere Gelegenheit geben, sich am Strategieprozess zu beteiligen. Die parallele Durchführung von ressort- und abteilungsübergreifenden Abstimmungen wird sicherstellen, dass die Strategie umfassend und integrativ ist, was für den Erfolg der Wasserstrategie von entscheidender Bedeutung ist.

Dennoch bleibt die Frage der Verbindlichkeit der Strategie offen. Die Einbindung der Ergebnisse in einen parlamentarischen Prozess und die Auswirkungen auf bestehende Gesetze sind Aspekte, die noch geklärt werden müssen. Die Erwähnung von Maßnahmen, die nicht nur die umweltbehördliche Umsetzung betreffen, sondern alle wasserwirtschaftlichen Akteure in NRW ansprechen, zeigt den integrativen Ansatz der Strategie. Es bleibt abzuwarten, wie dieser Ansatz in der Praxis umgesetzt wird und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um die strategischen Ziele zu erreichen.

Die Diskussion über die Wasserstrategie in NRW spiegelt die wachsende Bedeutung von Wasserressourcenmanagement und Nachhaltigkeit wider. Es ist ein Bereich, der zunehmend globale Aufmerksamkeit erfordert, da Wasser eine entscheidende Ressource für das Leben und die Wirtschaft ist. Die Entwicklung einer solchen Strategie in NRW könnte als Modell für andere Regionen dienen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Die endgültige Form und Wirksamkeit der Strategie wird jedoch letztlich davon abhängen, wie sie die verschiedenen Interessen ausbalanciert und wie sie in konkrete, umsetzbare Maßnahmen übersetzt wird, die einen positiven Einfluss auf die Wasserressourcen und die Gemeinschaften in NRW haben werden.



Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen: H2O – NRW, Wasserwirtschaft im Klimawandel, Eckpunkte auf dem Weg zur Zukunftsstrategie Wasser, Stand 08.05.2024; eckpunkte-auf-dem-weg-zur-zukunftsstrategie-wasser.pdf (nrw.de), zuletzt aufgerufen am 16. Mai 2024.

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Tina Wiedebusch

M.Sc. Economics

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