Die Finanzierungsfrage bei Telekommunikationsunternehmen

Telekommunikationsunternehmen finden sich aktuell in einem schwierigen Umfeld wieder: Einerseits sorgt der rasante Anstieg der Baukosten – insbesondere im Bereich Tiefbau – für erhöhten Finanzierungsbedarf bei Glasfaser-Ausbauprojekten. Andererseits ist auch das Fremdkapitalzinsniveau deutlich angestiegen, sodass die Frage nach der passenden Finanzierungsstrategie schwieriger denn je sein dürfte.

Ein Blick in die aktuellen Branchenkennzahlen verdeutlicht diese Situation. Unser Telekommunikations-Benchmark (Quick-Check - der TK-Benchmark) zeigt eine Entwicklung des Verschuldungsgrads bei Telekommunikationsunternehmen in einer breiten Spanne um einen Median von durchschnittlich 181 % im Betrachtungszeitraum 2017 – 2021. Die Unternehmen sind für die Finanzierung der Glasfasernetze also zu einem erheblichen Anteil auf Fremdkapital angewiesen.

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​Abb. 1: TK-Benchmark: Verschuldungsgrad von Telekommunikationsunternehmen

Von großer Bedeutung ist an dieser Stelle auch die Entwicklung des Fremdkapitalzinssatzes. Die Daten der deutschen Bundesbank zeigen einen drastischen Anstieg: Während sich die Fremdkapitalzinsen zwischen 2015 und 2021 nur wenig verändert haben (durchschnittliches Niveau ca. 1,5 % p.a.), folgte in den letzten Jahren ein starker Anstieg auf ein durchschnittliches Niveau von 3,7 % p.a. - das Zinsniveau hat sich also etwa um den Faktor 2,5 gesteigert.

 

Die Folge: Fremdkapital belastet die Ergebnisentwicklung der Telekommunikationsunternehmen mehr denn je.

 

 Abb. 2 – Deutsche Bundesbank: Fremdkapitalzinssatz
 
Nach unserer Erfahrung haben Banken und Investoren den Finanzierungsrahmen für einzelne Projekte in vielen Fällen bereits ausgereizt. Um zukünftige Ausbauvorhaben zu finanzieren, müssen die Unternehmen neue Finanzierungspartner akquirieren. Hierbei ist vor allem die Unternehmenssubstanz – homes connected – entscheidend.

Rödl & Partner kann auf seine umfassende, langjährige Beratungserfahrung bei der Bankenansprache sowie der Strukturierung von Finanzierungen zugreifen. Die zentrale Erkenntnis ist, dass die Anforderungen der Kapitalgeber stetig zunehmen. Eine nachvollziehbare und belastbare Planung, die das aktuelle Markt- und Zinsumfeld angemessen abbildet, sowie die genaue Dokumentation von Ausbauvorhaben sind für eine erfolgreiche Kapitalakquise essenziell.

Darüber hinaus erachten wir bankenfähige Financial Models, die branchentypische Finanzierungen, wie z.B. an Ausbaufortschritte gekoppelte Finanzierungstranchen, abbilden und betriebswirtschaftlich bewerten können, als zentrales Instrument für die Kommunikation mit Gesellschaftern, Banken und Investoren.