Ausblick Telekommunikationsbranche 2020 – Start in ein neues Jahrzehnt

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​​veröffentlicht am 16. Januar 2020

 

2020 ist da! Die geruhsamen Weihnachtstage sind vorüber, Silvester abgefeiert und der Alltag hat auch die Telekommunikationsbranche zurück. Was erwartet uns im neuen Jahr? Wir geben einen ersten Überblick.

 

Glasfaserausbau, zunehmend auch Mobilfunk, Smart-City und allgemeiner Rückgang des Wirtschaftswachstums – das sind vermutlich in 2020 einige Branchenschwerpunkte. Betrachten wir die Details:

 

Abruf von Bundesfördermitteln

Bereits in Woche 1 des neuen Jahres wies das Handelsblatt darauf hin: In allen Bereichen scheint der Abruf von Fördermitteln zu stagnieren. Das gilt insbesondere für durch den Bund geförderte Breitbandprojekte. Komplizierte Vorgaben, aber auch die schiere betriebswirtschaftliche und rechtliche Komplexität des Glasfaserausbaus stellt viele Projektbeteiligte vor große Herausforderungen.


Unser Tipp: Prüfen und strukturieren Sie Ihre Prozesse, um einen zügigen und reibungslosen Mittelabruf in Ihrem Projekt zu gewährleisten – egal, ob Gebietskörperschaft oder TKU und egal, ob Betreiber- oder Wirtschaftlichkeitslückenmodell!

 

Graue und schwarze Flecken Förderung

Ende 2019 fanden zwei aufregende Ereignisse Einzug in die Branche:


1. Die Europäische Kommission genehmigte mit der Gigabitrichtlinie die Förderung sog. Grauer Flecken. Dabei handelt es sich um Gebiete, die bereits heute über bestimmte NGA-Netze mit über 30 Mbit/s verfügen. Es ist anzunehmen, dass das Land Bayern kurzfristig eine entsprechende Förderrichtlinie veröffentlicht und für diesen Ausbau weitere Mittel zur Verfügung stellt. Finanzstarke Kommunen dürfen bereits jetzt eine eigenständige Förderung vornehmen, wenn die Auflagen berücksichtigt werden. Außerdem gehen wir davon aus, dass auch der Bund im Laufe des Jahres nachziehen wird.

 

Unser Tipp: Prüfen Sie frühzeitig, welche Chancen sich daraus für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Kommune ergeben und bereiten Sie sich schon jetzt auf die neuen Projekte vor, um aus den Verzögerungen der Vergangenheit zu lernen.

 

2. Seit 2019 ist eine Vorbereitung vom Bund geförderter Netze zur Erschließung schon mit 30 Mbit/s versorgter Teilnehmer unter dem Schlagwort „Vortrieb auf Basis von Reservekapazitäten” förderfähig. Dabei werden über die Mindestvorgaben des Materialkonzeptes des Bundes hinausgehende Reservekapazitäten verlegt. Diese Ausgaben sind förderfähig. Im Detail kann auf Zuführungstrassen durch graue und schwarze Flecken eine Muffe an jedem Grundstück gesetzt werden und die Investitionen für Tiefbau und Material bis zur Muffe werden in den Bundesförderbescheid mit einbezogen. Die Erstellung der Hausanschlüsse ist allerdings vom TKU oder Anschlussnehmer zu finanzieren.

 

Unser Tipp: Prüfen Sie Ihre Förderprojekte auf Erweiterungsmöglichkeiten, um kommende Potenziale zu erschließen und Businesscases massiv aufzuwerten. Ist der Graben zu, dürfte der Anschlussnehmer für unbestimmte Zeit unerreichbar bleiben!

 

Bandbreitennachfrage und Kundengewinnung

Bereits im Jahr 2019 zeigt sich im vergleichsweise leistungsstarken Netz von Vodafone: Die Bandbreitennachfrage steigt massiv an! Kunden verlangen zunehmend nach hochbitratigen Anschlüssen, leistungsfähige Netze werden interessanter. Für Glasfasernetzbetreiber bedeutet das: Ran an den Speck! Dabei ist die Zahlungsbereitschaft des Endkunden begrenzt, das Budget aber sehr wohl vorhanden.


Unser Tipp: Gehen Sie den Vertrieb von Endkunden strukturiert an. Kalkulieren Sie Ihre Produkte für 2020 und 2021 mit spitzem Stift, legen Sie kundenorientierte Endpreise fest und definieren Sie die benötigte Marge bei steigender Kundengewinnung. Nicht vergessen: Zeitlich begrenzte Rabattaktionen wirken häufig wie ein Booster auf die Take-Rates!

 

Prozessdigitalisierung und Kooperationen

Auch vor dem Hintergrund der verbesserten Kundengewinnung mit den neu kalkulierten Produkten gilt es, die operativen Kosten bestmöglich zu drücken. Zwei gängige Möglichkeiten sind dabei die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen und die Nutzung von Skaleneffekten über Kooperationen.


Unser Tipp: Prüfen Sie die Kosten und den internen Aufwand für die Abläufe zwischen Ihnen und Ihrem Vorleistungslieferanten bzw. White-Label-Dienstleister. Hier schlummern erfahrungsgemäß erhebliche Potenziale. Ggf. ist eine Neuausrichtung der Partnerschaft angezeigt.

 

Mobilfunk

Nach Abschluss der Frequenzauktion im Jahr 2019 ist klar: 5G wird kommen und der flächendeckende Ausbau wird sehr lange dauern. Alle 4 Frequenzinhaber stehen unter maximalem Druck, ihre Ausbauvorgaben schnellstmöglich umzusetzen und gleichzeitig einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zu gestalten. Es kristallisiert sich heraus, dass die Zusammenarbeit mit (kommunalen) Infrastrukturanbietern, die bisher lediglich punktuell erfolgte, in Zukunft ein Rezept sein könnte. Ob es um die Überlassung von Standorten, die Nutzung von Straßenbeleuchtungsmasten oder Turmstationen, die Anbindung dieser Standorte per Glasfaser oder gar die Errichtung von Masten geht – derzeit ist der Markt lokal vor Ort gestaltbar.


Unser Tipp: Prüfen Sie die Möglichkeiten, die Ihre Infrastruktur beim 5G-Ausbau bietet. Je schneller, desto besser, sonst geht der Markt ohne Sie voran.

 

Smart-City

Als Begriffswolke geistert „Smart City” bereits seit einigen Jahren durch die Branche, nun findet sie tatsächlich Einzug in die Praxis. Unabhängig von der eingesetzten Technologie (letztendlich ist es egal, ob eine Datenübertragung via Festnetz, LoRaWan, 5G oder anderweitig erfolgt) ergeben sich von der intelligenten Straßenbeleuchtung, über die Parkraumbewirtschaftung, bis hin zum intelligent gesteuerten ÖPNV reichlich potenzielle Anwendungsfälle.


Unser Tipp: Analysieren Sie, welche Anwendungen in Ihrem Gebiet in Frage kommen und inwieweit Ihr Unternehmen sich in das Thema einbringen kann. Nicht jeder Use Case muss für Sie interessant sein, in der Regel findet sich aber der eine oder andere spannende Ansatz.

 

Allgemeiner Rückgang des Wirtschaftswachstums

„Es wird ein schwieriges Jahr. Dem wird sich auch Deutschland nicht entziehen können”, so zitiert die Wirtschaftswoche Anfang Januar Uwe Burkert, den Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Das wird an der Telekommunikationsbranche nicht spurlos vorbeigehen. Restriktive Kreditvergaben für Netzausbauprojekte sind wir ja durchaus gewöhnt, der Trend dürfte hier allerdings eher zunehmen. Auch freie Eigenkapitalbudgets von Muttergesellschaften dürften zukünftig seltener werden und insbesondere die Performance von TK-Sparten und -Töchtern dürfte zum Thema werden. Vielleicht ergeben sich jedoch gleichzeitig positive Effekte durch einen zunehmende Druck auf die Bauwirtschaft oder steigende Kundenzahlen.


Unser Tipp: Seien Sie vorbereitet. Aussagekräftige und belastbare Wirtschaftspläne und die Betrachtung von positiven und negativen Zukunftsszenarien ermöglichen es Ihnen zielgerichtet zu agieren und bieten Antworten auf Rückfragen von Gesellschaftern und Banken.

 

Natürlich werden sich, wie immer in der schnelllebigen TK-Welt, im Laufe des Jahres neue brennende Themen ergeben. Über unseren Kompass Telekommunikation halten wir Sie darüber auch weiterhin monatlich auf dem Laufenden. Und natürlich stehen wir Ihnen jederzeit gerne persönlich für einen tiefergehenden Austausch zur Verfügung. Sprechen Sie uns einfach an.


Zunächst wünschen wir Ihnen einen guten Start in das neue Jahrzehnt, die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die nicht zu ändern sind und den Mut, solche Themen anzugehen, die Ihre Aufmerksamkeit erfordern.

 

Mit partnerschaftlichen Grüßen
Ihr Team Telekommunikation von Rödl & Partner

 

 

Gerne stehen wir Ihnen als starker Partner zur Seite. Sprechen Sie uns an!

 

Telekommunikation und Breitband 

 

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Anton Berger

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