Integrierte Herangehensweise sorgt für den Erfolg des ÖPNV in Wien

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veröffentlicht am 10. Juli 2019

 

​Eine aktuelle Studie schaut hinter die Kulissen des stadt- und umweltverträglichen Verkehrssystems in Wien und zeigt auf, dass es keinen signifikanten Effekt zwischen der Einführung der 365-Euro-Jahreskarte im Jahr 2012 und dem hohen Anteil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Modal Split der Donaumetropole gibt. 

 

Vielmehr ist das als „Wiener Weg” bezeichnete, integrierte Gesamtkonzept der Schlüssel zum Erfolg. Dabei stellt der jahrzehntelange, konsequente Ausbau des ÖPNV einen entscheidenden Faktor dar. Einhergehend mit günstigen Rahmenbedingungen, die sich durch eine kompakte städtebauliche Struktur mit hoher Siedlungsdichte auszeichnen, konnte das Liniennetz und die Taktung der Fahrtzeiten stark verdichtet werden. Die dadurch entstehenden kurzen und praktischen Reisemöglichkeiten lassen den ÖPNV in den Wettbewerb mit dem privaten Pkw treten. Die Attraktivität des ÖPNV wird zudem verstärkt durch eine restriktive Parkraumbewirtschaftung. Dabei wird die Anzahl der vorhandenen Parkplätze reduziert, während die Parkgebühren erhöht werden. Strikte Kontrollen der Parksituation flankieren die Entwicklung und stellen finanzielle Mittel zur Verfügung, die wiederum für den Ausbau des ÖPNV genutzt werden. Weitere Mittel ergeben sich aus der sog. Arbeitgeberabgabe. Sie stellt neben den Fahrgeldeinnahmen und Zuschüssen aus öffentlicher Hand die dritte Säule zur Finanzierung des ÖPNV in Wien dar. Dabei handelt es sich um eine Abgabe, welche Arbeitgeber pro Mitarbeiter und Arbeitswoche bezahlen.

 

Bewertung für die Praxis

Der „Wiener Weg” lässt exemplarisch erkennen, wie bedeutsam die Abstimmung einzelner Bestandteile für den Erfolg des gesamten Mobilitätskonzepts ist. Da jede Kommune individuelle Rahmenbedingungen hat, kann der „Wiener Weg” nicht einfach eins zu eins auf eine andere Stadt kopiert werden. Vielmehr sollten Kommunen zunächst ihre Anforderungen für ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept formulieren und entsprechende Werkzeuge zu deren Erfüllung auswählen. Unser Werkzeugkasten dient dabei als Ideenspeicher für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept in Kommunen. Er unterteilt sich in vier frei kombinierbare Schwerpunkte, aus denen eine Kommune – je nach Anforderungen an das zukünftige Mobilitätskonzept – geeignete Werkzeuge auswählen und miteinander kombinieren kann.

 

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