Bundesministerium für Gesundheit veröffentlicht Finanzergebnisse der GKV im 1. - 3. Quartal 2017

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​veröffentlicht am 21. Dezember 2017

 

Die Finanzreserven der gesetzlichen Krankenkassen liegen in den ersten drei Quartalen bei rund 18,6 Milliarden Euro. Sie konnten in diesem Zeitraum einen Überschuss von rund 2,52 Milliarden Euro erzielen. Auch im 4. Quartal wird eine Steigerung des Überschusses erwartet. Der Schätzerkreis hat den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz bereits im Oktober 2017 auf 1,0 Prozent abgesenkt.

 

​[Pressemitteilung des BMG vom 6. Dezember 2017]

 

Am 6. Dezember 2017 hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in einer Pressemitteilung das Finanzergebnis der GKV im 1. - 3. Quartal 2017 veröffentlicht. Demnach konnte ein Überschuss von rund 2,52 Milliarden Euro erzielt werden. Im Vorjahr lag der Überschuss im gleichen Zeitraum bei 1,55 Milliarden Euro (Gesamtjahr 2016: 1,62 Milliarden Euro). Der diesjährige (bisherige) Überschuss ergibt sich aus Einnahmen in Höhe von rund 174,7 Milliarden Euro und Ausgaben von rund 172,2 Milliarden Euro.

 

Insgesamt sind die Einnahmen der Krankenkassen um 4,2 Prozent gestiegen. Der Ausgabenzuwachs ist in den vorherigen Jahren insgesamt abgeflacht. Lag dieser im Gesamtjahr 2014 noch bei 5,7 Prozent und im Gesamtjahr 2016 bei 4,2 Prozent, lag er im 1. - 3. Quartal 2017 nur noch bei 3,7 Prozent. Hinsichtlich der Präventionsleistungen gem. §§ 20 ff. SGB V wurde jedoch ein deutlicher Ausgabenzuwachs festgestellt. Die Ausgaben für Präventionsleistungen sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,6 Prozent gestiegen. Im Jahr 2016 konnte bereits ein Zuwachs von 46 Prozent beobachtet werden. Diese (erfreuliche) Entwicklung ist auf das in 2016 in Kraft getretene Präventionsgesetz zurückzuführen, welches das Engagement der Sozialversicherungsträger für Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention stärken sollte – und offenbar auch hat.

 

Bei allen Kassenarten konnte eine positive Entwicklung der Finanzergebnisse im Jahresverlauf 2017 beobachtet werden; nicht zuletzt, da die gesetzliche Krankenversicherung weiterhin von der guten Wirtschaftslage sowie der positiven Lohn- und Beschäftigungsentwicklung profitiert. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf die kassenindividuellen Zusatzbeiträge auswirken wird. „Denn mit Finanzreserven von 18,6 Milliarden Euro haben viele Krankenkassen gute Spielräume für hochwertige Leistungen bei attraktiven Beiträgen. Es liegt nun in der Hand der einzelnen Krankenkassen, diese Spielräume im Sinne ihrer Versicherten auszuschöpfen.”, so Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.

 

Die bisherige Überschussentwicklung des Jahres 2017 zeigt sich auch in der Absenkung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes. Bereits am 12. Oktober 2017 hat das BMG den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung für das Jahr 2018 um 0,1 Prozent auf 1,0 Prozent abgesenkt. Grundlage dessen sind die auf Prognosen beruhenden Berechnungen des Schätzerkreises. Nun gilt es, die Ergebnisse des 4. Quartals und damit das Gesamtergebnis 2017 abzuwarten.

 

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Dr. Anja Bauchowitz

M.A. Gesundheitsökonomie

Senior Associate

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